Anlässlich des Tags des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus haben die Jugendlichen des Jugendtreffs Glonk die 2013 erstmals erschienene Broschüre zu den Stolpersteinen in Littfeld und Krombach erneuert und sich so noch einmal vertiefend mit den Schicksalen der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger aus ihrer Heimat auseinandergesetzt.
Link zur PDF: 20596-stolpersteine-broschre-2021
Quelle: Stadt Kreuztal, 27.1.2021
Adolf Wurmbach (1891-1968) hat intensiv an die Juden in Krombach und Littfeld erinnert. In seinem Elternhaus hatten sie zeitweise einen Betraum. In dem folgenden Gedicht „Schatten“ erinnert er an seinen Freund Raphael Meyer. Das Gedicht „Israelischer Waldfriedhof in Burgholdinghausen“ hatte verschiedene Versionen, die folgende ist meines Erachten die eindringlichste.
Schatten
Durch unser Dorf
Gehen die Schatten
Aus drei Judenhäusern.
Sie gehen mit gebundenen Händen
Und einem leuchtenden Stern
Auf der Brust.
Eine Rauchwolke
Schleppt ihnen nach,
Und Asche in der Luft.
Manchmal begegnen sie mir
In meinen Träumen
Einer von ihnen
War mein Freund,
Er hieß Raphael.
Durch unser Dorf
Gehen die Schatten
Aus drei Judenhäusern
Schatten –
Schatten –
Schuld.
Israelischer Waldfriedhof in Burgholdinghausen
Gräbermale
In Waldesdunkel.
Hebräerspruch:
Levi und Sara Meier.
Sie warten. –
Warten:
Wo bleiben unsere Kinder,
Die Enkel?
Wo?
Der Wind weiß es,
Der von Osten kommt,
Von Sobibor
Und Treblinka.
Und Gott
Weiß es.
Zu Adolf Wurmbach finden sich einige Einträge auf siwiarchiv: http://www.siwiarchiv.de/page/2/?s=Adolf+Wurmbach&submit=Suchen