200 Jahre Westfalen: Die Region feiert im Jahr 2015 Geburtstag

LWL stellt Gesamtdarstellung der westfälischen Geschichte im 19. und 20. Jahrhundert vor

Das Cover des Bandes „Westfalen in der Moderne 1815-2015. Geschichte einer Region“ zeigt das Luftschiff „Graf Zeppelin“ im Juni 1930 über Münster. Foto: LWL

Mit der Bildung der preußischen Provinz Westfalen 1815 wurde der Flickenteppich der westfälischen Territorien erstmals als zusammenhängendes Gebiet geeint. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) veröffentlicht dazu im Jubiläumsjahr 2015 eine Geschichte der Region im 19 und 20. Jahrhundert. Der Band „Westfalen in der Moderne 1815-2015. Geschichte einer Region“ zeigt in 25 Kapiteln, von welchen Entwicklungen und Besonderheiten Westfalen in den vergangenen 200 Jahren bestimmt war und heute immer noch ist. Das Projekt ist eine Kooperation zwischen dem LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte und dem Aschendorff Verlag. Weiterlesen

Heute vor hundert Jahren (11.09.1914): Wiesenbauschule trauert um Otto Strombach aus Königsheide

Aus: Bestand Wiesenbauschule, Gefallene WBS (1. Weltkrieg) (UASi WBS 156)

Aus: Bestand Wiesenbauschule, Gefallene WBS (1. Weltkrieg) (UASi WBS 156)

Nach Ernst Graf, dem ehemaligen Wiesenbauschüler, ist Otto Strombach aus Königsheide/Kreis Wipperfürth der erste aktive Wiesenbauschüler, der im 1. Weltkrieg gefallen ist. Das genaue Todesdatum ist in dem Fall nicht überliefert. Aber er ist vermutlich wie Ernst Graf bereits im August tödlich verwundet worden. Erster Hinweis ist die Traueranzeige, die die Wiesen-bauschule am 11. Sept. 1914 aufgegeben hat. Otto Strombach war Gefreiter der Reserve der 3. Komp. im Brigadeersatzbataillon 56 und Angehöriger der 2. Klasse der Wiesenbauschule. Die genauen Todesumstände konnten nie aufgeklärt werden. Am 18.03.1915 teilt seine Schwester der Wiesen-bauschule auf einer Postkarte mit, dass ihr Bruder bei Mühlhausen gefallen sein muss. Er bleibt verschollen. Eine amtliche Nachricht gibt es nicht.

Aus: Bestand Wiesenbauschule, Gefallene WBS (1. Weltkrieg) (UASi WBS 156)

Aus: Bestand Wiesenbauschule, Gefallene WBS (1. Weltkrieg) (UASi WBS 156)

Heute vor hundert Jahren: Ernst Graf aus Rinsdorf – der erste Gefallene der Wiesenbauschule

Aus: Schülerakte Ernst Graf (UASi WBS G)

Aus: Schülerakte Ernst Graf (UASi WBS G)

Ernst Graf, Meliorationstechniker und ehemaliger Wiesenbauschüler, Gefreiter der Reserve der 10. Komp. des Gren. Reg. „König Friedrich I“ No. 5 in Danzig, fällt als erster Angehöriger der Wiesenbauschule in einem Gefecht bei Soldau/Ostpr. Graf hatte 1909 seinen Abschluss als Wiesenbautechniker gemacht und ging dann ab 1. Mai 1909 als Meliorationstechniker zum Kgl. Meliorationsbauamt nach Cassel. Vom 1. Okt. 1910 (?) bis 30. Sept. 1912 leistete er seinen Militärdienst bei der 12. Komp. des Inf. Reg. „Kaiser Wilhelm“ No. 116 in Giessen ab. Danach kehrte er nach Cassel zurück und blieb dort bis zum 30.11.1913. Zum 1. Dez. wurde er ans Kgl. Meliorationsbauamt nach Danzig versetzt. Gleich am 2. August 1914 wurde er dort eingezogen und fiel bereits kurz nach Kriegsausbruch in Ostpreußen.

In der Regel hielten die Schüler auch nach ihrem Ausscheiden Kontakt zur Wiesenbauschule, sodass wir über deren Werdegang recht gut informiert sind. Auch wurde die Schule in den meisten Fällen entweder von der Familie oder von offizieller Seite über deren Schicksal im Krieg informiert. Deswegen konnte die Schule in ihren Jahresberichten die jeweilige Gefallenenliste veröffentlichen. Von Ernst Graf existiert zudem seine Schülerakte, aus der die Reproduktion der Todesanzeige stammt.

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Indiana Jones im Universitätsarchiv

Campus TV – das studentische Fernsehen der Universität Siegen – nutzt das große Magazin des Universitätsarchivs Siegen zurzeit als Drehort für einen Kurzspielfim – eine Persiflage auf die Indiana-Jones-Filme. Dabei hat sich das Magazin als idealer Drehort erwiesen: Hier lassen sich rätselhafte Dinge wunderbar verstecken, die Indiana Jones dann im tiefen Dunkel eines Archivkellers ausfindig machen kann. Und Paul von Hindenburg spielt so nebenher auch noch eine Rolle! Demnächst auf Campus TV – Uni Siegen zu bewundern!

Der Krieg, wie ihn die Menschen erlebten

unibond2Die Ausstellung der Universität Siegen präsentiert die Verarbeitung des Ersten Weltkriegs in der deutschen und englischen Literatur.
unibond1Vor 100 Jahren beginnt der bis dahin größte Krieg aller Zeiten: der Erste Weltkrieg. Von 1914 bis 1918 kämpfen Mittelmächte gegen Alliierte (Entente), Millionen Menschen sterben. Es ist der erste Krieg, in dem chemische Waffen eingesetzt werden. Nicht nur an der Front spüren die Soldaten den Krieg, auch an der Heimatfront werden Frauen in Kriegsgeschehen eingebunden. Damit prägt der Erste Weltkrieg stark den Alltag der Menschen. Eine neue Ausstellung der Universität Siegen greift unterschiedliche Aspekte des Krieges auf und konzentriert sich auf die Verarbeitung in der britischen und deutschen Literatur. Die Ausstellung „Vom Schützengraben zur Bond Street – Der Erste Weltkrieg in der deutschen und englischen Literatur“ ist bis 21. Februar im KrönchenCenter Siegen geöffnet.
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Von Baustelle zu Baustelle – von Gießen nach Siegen

awollEin Interview zum 90. Geburtstag von Gründungsrektor Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Artur Woll.

Frage: Herr Prof. Woll, Sie sind kürzlich 90 Jahre alt geworden – herzlichen Glückwunsch und alle guten Wünsche nachträglich. Schaut man auf Ihren frühen Lebenslauf, schien die akademische Laufbahn nicht vorgezeichnet. Mit 30 haben Sie – sicherlich auch kriegsbedingt – das Abitur am Abendgymnasium gemacht. Kam das Interesse am Studium spät, oder waren die Bedingungen vorher ungünstig?

Prof. Woll: Ich komme aus einer Familie mit sechs Kindern. Mein Vater war Bergmann und schon früh Invalide. Ich habe keinen Beruf erlernt, war Hilfsarbeiter bei der Bahn. 1940 bin ich als 17-Jähriger schon freiwillig Soldat geworden. Das habe ich gemacht, da man auf diese Weise die Waffengattung wählen konnte. Ich habe mich für die Luftwaffe entschieden, bin zum Piloten und schließlich zum Fluglehrer ausgebildet worden. Nach dem Krieg war ich bei der Bahn als Hemmschuhleger an einem Duisburger Verschiebebahnhof beschäftigt. Mit meiner Tätigkeit als Hilfsarbeiter war ich aber nicht zufrieden. Ich wollte weiterkommen. Als 1950 das erste Abendgymnasium in NRW in Duisburg öffnete, bin ich dorthin gegangen und habe 1954 mein Abitur gemacht. Der Direktor des Abendgymnasiums hat mich bei der Studienstiftung des Deutschen Volkes als Stipendiaten vorgeschlagen. So war es mir möglich zu studieren. Weiterlesen

Förderzusage für zwei Siegener Wissenschaftler

NRW-Förderprogramm für die Geistes- und Gesellschaftswissenschaften: Das Wissenschaftsministerium unterstützt die Verbesserung der Infrastruktur an den Hochschulen mit 1 Million Euro. 

19 Forscherteams erhalten im Rahmen des Förderprogramms für die Geistes- und Gesellschaftswissenschaften insgesamt eine Million Euro für die Verbesserung der Infrastruktur für die Forschung. „Ich freue mich, dass wir so viele hochkarätige Projekte fördern können“, sagte Wissenschaftsministerin Svenja Schulze in einer Mitteilung. Eine mit Wissenschaftlern von außerhalb Nordrhein-Westfalens besetzte Jury hatte die Projektvorhaben aus den Geistes- und Gesellschaftswissenschaften begutachtet und aus den 35 Anträgen 19 zur Förderung empfohlen. Pro Projekt konnten bis zu 60.000 Euro beantragt werden, wobei sich die Hochschulen mit einem Eigenanteil von mindestens zehn Prozent an den Kosten beteiligen.

Folgende Projekte  werden an der Universität Siegen gefördert: Prof. Dr. Peter Gendolla – „Archiv der deutschsprachigen elektronischen Literatur“(ADEL, 54.000 Euro) sowie Prof. Dr. Peter Matussek –  „CREATE 2.0: Webbasierte kollaborative Archiv-Infrastruktur zur Unterstützung und nachhaltigen Förderung innovativer Medienforschungen“ (58.500 Euro). Weiterlesen

Herbarium der Wiesenbauschule jetzt im Universitätsarchiv

Das Universitätsarchiv hat aktuell einen Teilbestand des aus insgesamt 265 Herbarbögen bestehenden Herbariums der ehemaligen Wiesenbauschule von der Universitätsbibliothek übernommen. Es handelt sich um das sogenannte Schencksche Herbarium des Siegener Wiesenbaulehrers und späteren Direktors, Mediziners und angesehenen Botanikers Dr. Martin Schenck (1826-1918) aus den Jahren 1863/64 mit jeweils aufgeklebten gepressten, überwiegend einkeimblättrigen Süß- und Sauergräsern aus der Siegener Umgebung, dessen zweite Hälfte seinerzeit aus nicht mehr rekonstruierbaren Gründen an das Westfälische Landesherbarium in Münster gelangt und dort vermutlich in der bestehenden Sammlung aufgegangen ist. Es ist einerseits durch eine historische Artenliste von 1933/34, andererseits durch eine aktuelle nummerische Liste von 2005 erschlossen und kann ab sofort zu den üblichen Öffnungszeiten des Universitätsarchivs (Mo – Fr 9:00-16:30 Uhr) gegen Voranmeldung eingesehen werden (Tel. 0271/740-3622, archiv@ub.uni-siegen.de).

Von 5 auf 6: Universitätsarchiv ist umgezogen!

Ab sofort finden Sie uns auf dem Hölderlin-Campus in der 6. Etage in den Räumen H-B 6403 und 6404. Ansprechpartner sind nachwievor Herr Holzgreve (Ltg.), Tel. (0271) 740-3622, oder Herr Kunzmann, Tel. (0271) 740-2766. Mail: archiv@ub.uni-siegen.de. Auch die Öffnungszeiten bleiben unverändert: Mo – Do 9:00 – 16:00, Fr 9:00 – 15:00 Uhr.