Als „Bufdi“ im Stadtarchiv Siegen bewerben

Das Stadtarchiv Siegen ist seit April 2020 anerkannte Einsatzstelle für den Bundesfreiwilligendienst. Ab September dieses Jahres kann in der städtischen Kultureinrichtung erstmals ein Freiwilligendienst geleistet werden.
Die Mitarbeit im Stadtarchiv dauert ein Jahr, in dem man die Abläufe in einem Kommunalarchiv und den Umgang mit historischem Kulturgut kennenlernen kann. Der oder die Bundesfreiwillige hilft mit bei der Pflege archivischer Sammlungen sowie der historischen Bildungs- und der Öffentlichkeitsarbeit.
Wer Interesse an Geschichte mitbringt und Lust hat, mit alten Dokumenten zu arbeiten, kann sich beim Stadtarchiv Siegen informieren (Kontakt per E-Mail an stadtarchiv(at)siegen.de) oder sich gleich online über das Portal der Freiwilligendienste Kultur und Bildung bewerben.

Quelle: Stadt Siegen, Pressemitteilung v. 25.05.2020

Stadtarchiv Siegen wieder geöffnet

Der Lesesaal des Stadtarchivs Siegen ist nach der coronabedingten Schließung wieder für Besucherinnen und Besucher geöffnet. Zum Schutz des Publikums wie des Archivpersonals kann die Öffnung vorerst nur eingeschränkt mit Auflagen erfolgen.
Möglich ist ein Besuch dienstags und mittwochs, jeweils von 10.00 bis 15.00 Uhr sowie donnerstags von 10.00 bis 17.00 Uhr.

Um die Einhaltung der Sicherheitsabstände zu gewährleisten, stehen im Lesesaal vorerst nur drei Arbeitsplätze zur Verfügung. Die Präsenzbibliothek kann ebenfalls besucht werden, es findet aber keine Fachberatung statt. Nicht genutzt werden kann das Mikrofilmlesegerät im Technikraum.

Des Weiteren ist eine Voranmeldung per Mail (stadtarchiv(at)siegen.de) – mindestens einen Werktag vor dem geplanten Archivbesuch – während der Geschäftszeiten des Stadtarchivs (montags bis freitags von 9.00 bis 15.00 Uhr) zwingend erforderlich.

Um möglichst vielen Bürgerinnen und Bürgern einen Archivbesuch zu ermöglichen, ist pro Anmeldung ein Arbeitsplatz nur für höchstens zwei Besuchstage zu reservieren.

Besucher sollten bei der Anmeldung das Datum und die Uhrzeit des geplanten Besuchs sowie eventuell benötigte Archivalien, vor allem Zeitungsbände und Personenstandsregister, angeben. Die Anmeldebestätigung ist am Besuchstag mitzubringen. Ohne diesen Nachweis ist ein Einlass ins KrönchenCenter nicht möglich. Das Tragen eines Mund- und Nasenschutzes ist verpflichtend.

Am Besuchstag ist darauf zu achten, dass im KrönchenCenter der Lesesaal im 3. OG auf direktem Weg unter Nutzung des Aufzugs aufgesucht wird.

Weitere Informationen zu geänderten Abläufen im Lesesaalbetrieb erhalten Benutzerinnen und Benutzer vor Ort von der Lesesaalaufsicht oder können auf der Homepage des Stadtarchivs eingesehen werden.

Quelle: Stadt Siegen, Pressemitteilung, 04.05.2020

Stadtarchiv Siegen ermöglicht „Blick in die Bestände“


Das Siegener Stadtarchiv ermöglicht Besuchern der städtischen Homepage jetzt mit einem neuen Online-Angebot, Einsicht in sein Inventar zu nehmen: Mit dem „Blick in die Bestände“ wird jeden Montag ein besonderes Einzelstück aus dem Archiv vorgestellt. „Ziel ist es, einen Eindruck der Vielfalt des Kulturgutes der Stadt Siegen und ihrer Geschichte zu vermitteln“, wie Siegens Stadtarchivar Dr. Patrick Sturm erläutert.
Zu den Beiträgen gehört beispielsweise ein Feldpostbrief aus dem Ersten Weltkrieg, den ein Siegener an seine Familie adressiert hat. Der mit Bleistift auf Karopapier geschriebene Brief aus dem Jahr 1915 beschreibt, wie sich die Lage am östlichen Kriegsschauplatz aufgrund einer Cholera-Epidemie entwickelt. Ein weiterer Beitrag zeigt den handgezeichneten Grundriss des Oberen Schlosses aus dem Jahr 1802, außerdem erfahren die Besucherinnen und Besucher online etwas über das älteste Dokument im Bestand des Stadtarchivs. In den kommenden Wochen werden weitere Schlaglichter, unter anderem auf die Grundsteinlegungsurkunde der Synagoge, das Kollektenbuch der Hohen Schule und die Chronik des TV Jahn Siegen, geworfen. Erreichbar ist die neue Angebot unter www.siegen.de/stadtarchiv.

Corona: Vortrag des Siegener Forums am 19. März 2020 muss ausfallen!

Aufgrund der aktuellen Entwicklungen um den Corona-Virus bitten die Veranstalter der Vortragsreihe „Siegener Forum“ um Verständnis, dass der für den 19. März 2020 vorgesehene Vortrag, zugleich Jubiläumsveranstaltung 300 Jahre Unteres Schloss und 350 Jahre Fürstengruft in Siegen, mit Frau Elisabeth Nöhring M.A. zu den Bauprojekten von Johann Moritz Fürst zu Nassau-Siegen leider ausfallen muss. Die Organisatoren versuchen selbstverständlich, zu gegebener Zeit einen Ersatztermin zu finden

Vortrag: Elisabeth Nöhring: „Fürstengruft und Unteres Schloss:

Zu den Bauprojekten des Johann Moritz Fürst zu Nassau-Siegen (1604-1679) in seiner Residenzstadt Siegen.“

Der Entwurf der Siegener Fürstengruft von Architekt Maurits Post aus dem Jahr 1669. Vorlage: Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden Abt. 171, Nr. B 861 II.


In Siegen ist Johann Moritz Fürst zu Nassau-Siegen (1604-1679) nicht zuletzt deshalb bekannt, weil er der Stadt 1658 mit dem „Krönchen” auf der Nikolaikirche ihr Wahrzeichen schenkte und vor 350 Jahren eine Grablege für seine Familienangehörigen anlegen ließ – die um 1669 errichtete Fürstengruft, in der er im Jahre 1680 seine letzte Ruhestätte fand. Zeitgenössische Korrespondenzen und Pläne lassen vermuten, dass Johann Moritz Siegen zu seiner Residenzstadt machen und im Zuge dessen seinen dortigen Wohnsitz – den sogenannten Nassauer Hof im ehemaligen Franziskanerkloster, an dessen Stelle heute das Untere Schloss steht – deutlich erweitern wollte. Daher soll in der kommenden Ausgabe der Vortragsreihe „Siegener Forum“ am Donnerstag, den 19. März 2020, um 18.30 Uhr auch der Frage nachgegangen werden, ob der reformierte Siegener Landesherr mit seinen Planungen und Entwürfen für den Nassauer Hof bereits den Grundstein für das Untere Schloss legte. Der bebilderte Vortrag von Elisabeth Nöhring M.A. stellt den Auftakt zur einer Jubiläumsreihe zur 300jährigen Vollendung des Unteren Schlosses dar und gewährt vielfach unbekannte Einblicke in das Leben des Siegener Fürsten, darunter in seine Bauprojekte in Deutschland und in den Niederlanden. Der Fokus dabei liegt auf seinem städtebaulichen Engagement in Siegen, wo er den Grundstein für das (allerdings erst nach seinem Tod) infolge des Siegener Stadtbrands von 1695 erbaute und um 1720 vollendete Untere Schloss legte.

Der Vortrag findet statt am Donnerstag, den 19. März 2020, um 18.30 Uhr am Obergraben 25 (ehemals Bekleidungshaus Sauer), im neuen Hörsaal US-S002 der Universität Siegen, statt. Der Eintritt ist frei!

Tag der Archive im Stadtarchiv Siegen

Das Stadtarchiv Siegen lädt am Samstag, den 7. März 2020, zum 10. bundesweiten „Tag der Archive“ alle Interessierten recht herzlich ins KrönchenCenter ein. Unter dem Motto „Kommunikation. Von der Depesche zum Tweet“ wird von 10.00 Uhr bis 14.00 Uhr ein vielfältiges Programm mit Führungen, Präsentationen und Vorträgen angeboten.

Am Tag der Archive besteht die Möglichkeit zum Gang in die ansonsten geschlossenen Magazinräume, in denen unter anderem 1.000 Urkunden seit dem 13. Jahrhundert, 3.000 Laufmeter Amtsbücher und Akten seit dem späten Mittelalter, 2.500 Karten und Pläne seit 1586 sowie historische Zeitungsbestände, nichtamtliches Sammlungsgut und zentrale Dokumente zur Geschichte der Universitätsstadt Siegen lagern. Die beiden Archivführungen um 10.00 Uhr und 13.30 Uhr gewähren nicht nur einen Blick hinter die Kulissen des Stadtarchivs, sondern zeigen auch ausgewählte Dokumente zum Thema „Postwesen und Briefkultur.“ Die ausgewählten Schriftstücke, darunter landesherrliche Korrespondenz der Grafen und Fürsten zu Nassau-Siegen, Poesiealben, Telegramme und Feldpostbriefe aus den beiden Weltkriegen, widmen sich dem Austausch von Nachrichten vor dem digitalen Informationszeitalter. Weiterlesen

Vortrag: Tobias Scheidt M.A. (Universität Siegen): „Unter der Krone des Johann Moritz von Nassau-Siegen.

Koloniale Herrschaftsdemonstration und die Entstehung des Siegener Wahrzeichens.“
Vortragsreihe „Siegener Forum – Vorträge und Diskussionen nicht nur zur regionalen Geschichte“ am 27. Februar 2020

Das Wappen des Fürsten Johann Moritz mit Krone auf einer Scherenschnittdarstellung des Palastes Vrijburg im brasilianischen Recife (unbekannter Künstler, ca. 1642-1652). Rijksmuseum Amsterdam, Nr. NG-1053


In der neuen Ausgabe der Vortragsreihe „Siegener Forum“ geht es am Donnerstag, den 27. Februar 2020, um das Siegerländer Identifikationssymbol schlechthin – das so genannte „Krönchen“ auf dem Turm der Nikolaikirche.

Wie kein zweites historisches Symbol steht die goldene Turmbekrönung heute sinnbildlich für die Universitätsstadt Siegen und die gesamte Region. Doch wie ist die Entstehungsgeschichte dieser Ikone? Schon lange vor der Errichtung des städtischen Wahrzeichens im Jahr 1658 bediente sich der Auftraggeber Johann Moritz Fürst zu Nassau-Siegen (1604-1679) einer elaborierten Symbolik, um seinen Herrschaftsanspruch zu demonstrieren. Gestützt auf Illustrationen, Gemälde und weitere Bildquellen aus der Mitte des 17. Jahrhunderts sucht der Vortrag nach den visuellen Vorläufern des Siegener Krönchens und findet sie in der Regierungszeit des Johann Moritz als Gouverneur der niederländischen Kolonie in Brasilien. Auf diese Weise werden wichtige, bislang unbekannte Bezüge und Verbindungslinien zwischen globaler, kolonialer und regionaler Geschichte herausgestellt. Weiterlesen

Vortrag: Wolfram Pyta „Der politische Lebensweg des Paul von Hindenburg“

Paul von Hindenburgs (1847-1934) politischer Lebensweg ist Thema eines Vortrags des Stuttgarter Historikers Professor Dr. Wolfram Pyta (Universität Stuttgart) im Rahmen der Vortragsreihe „Siegener Forum“ am 23. Januar 2020 im KrönchenCenter im Vortragsraum der VHS statt.

Der als Kriegsheld gefeierte Hindenburg rückte als Reichspräsident der Weimarer Republik erneut in das Blickfeld der Öffentlichkeit. Die siegreiche Schlacht bei Tannenberg des bereits pensionierten Offiziers gegen das russische Heer während des Ersten Weltkriegs begründete seinen Ruf. Damit war zugleich der Grundstein gelegt, ihn in konservativen Kreisen der Weimarer Republik als Integrationsfigur im zweiten Wahlgang um die Reichspräsidentschaft 1925 ins Rennen zu schicken. Diese Wahl gewann er ebenso wie die von 1932. Seine Amtszeit dauerte insgesamt mehr als acht Jahre, in die auch die Ernennung Adolf Hitlers zum Reichkanzler am 30. Januar 1933 fiel.
Noch heute ist Hindenburg, 1933 zum Ehrenbürger der Stadt Siegen ernannt, durch die Bezeichnung von Straßen und Plätzen mit seinem Namen allgegenwärtig. Ob ihm diese Auszeichnung und damit eine Vorbildfunktion im öffentlichen Raum zu Recht zusteht, wird kontrovers diskutiert.

[Umbenennungen der Hindenburgstr. auf siwiarchiv:
Als aus der Sandstraße die Adolf-Hitler-Straße wurde
Siegener Straßenbenennungen in der NS-Zeit und in der frühen Bundesrepublik
Online-Datenbank zur NS-Straßenbenennungspraxis in Westfalen und Lippe freigeschaltet
Namensumbenennung der Hindenburgstraße in Hilchenbach]
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„Ein gar feiner, gelehrter und gottesfürchtiger Mann“

Stadtarchiv Siegen erinnert an das 400. Todesjahr des Buchdruckers Christoph Corvin (1552-1620)

DE VERITATE RELIGIONIS des französischen Staatsmanns Philippe de Mornay von 1597. Die Titelseite weist Siegen (Sigenae) in der Grafschaft Nassau als Druck- und Verlagsort aus. Vorlage: Stadtarchiv Siegen

In seinem „Klick in die Vergangenheit“ widmet sich das Stadtarchiv Siegen regelmäßig unterschiedlichen Episoden der städtischen Geschichte. Besondere Anlässe, historische Ereignisse, bislang unbekannte Aspekte oder bemerkenswerte Archivalien aus den Sammlungsbeständen sollen dadurch der Öffentlichkeit vorgestellt werden. In der neuen Ausgabe wird anlässlich des 400. Todesjahres des akademischen Buchdruckers Christoph Corvin (1552-1620) neben der Person an die Bedeutung und Verbreitung des „gedruckten Wortes“ vor knapp vier Jahrhunderten in der Grafschaft Nassau erinnert.

Zweimal wurde die 1584 von Graf Johann VI. „dem Älteren“ zu Nassau (1536-1606) gegründete Hohe Schule von Herborn nach Siegen verlegt. Die universitätsähnliche „Academia Nassauensis“ mit ihren vier Fakultäten und angeschlossenem Pädagogium ließ sich von 1594 bis 1599 und nochmals von 1606 bis 1609 in den Räumlichkeiten des ehemaligen Siegener Franziskanerklosters nieder. Dadurch wurde die universitäre Tradition Siegens begründet. Den ersten Umzug nach Siegen machte auch Christoph Corvin mit. Seine Ende des 16. Jahrhunderts in Siegen hergestellten Bücher auch internationaler Gelehrter dienten der literarischen Versorgung von Hochschulprofessoren und Studierenden. „Das Gewerbe Corvins war ein Gewinn für die Stadt Siegen mit einer Blütezeit des Bildungs- und Verlagswesens“, wie Christian Brachthäuser vom Stadtarchiv Siegen erklärt. Die vorübergehend in Siegen untergebrachte „Universa Schola Nassovia Sigenensis“ („Hohe Schule Nassaus in Siegen“) mit dem Staatsrechtler und Juristen Johannes Althusius an ihrer Spitze sorgte für einen pulsierenden akademischen Betrieb innerhalb der Stadtmauern. In der Bildungsstätte wurden die von reformierten Theologen und Philosophen angestoßenen Bildungsreformen konsequent weitergeführt. Weiterlesen

Stadtarchiv Siegen: Neue Regalanlage


Zum Jahresende ist es geschafft: Das Stadtarchiv Siegen hat seine lang erwartete neue Regalanlage im Zwischenarchivmagazin bekommen. Die alte Regalanlage war nicht mehr standsicher, was seit 2016 zu deren Räumung und dem Schließen des Magazins aus Gründen der Arbeitssicherheit führte. Das Archivgut musste ins Hauptmagazin ausgelagert werden, was dort aber die freien Regalkapazitäten nahezu ausreizte. Nunmehr freut sich das Stadtarchiv über die wiedergewonnene Lagerfläche. Wenngleich sich Anlieferung und Aufbau leider infolge einer Reklamation gegenüber der ursprünglichen Planung – Fertigstellung bis Ende Oktober – verzögert haben, füllen mittlerweile wieder die Regalreihen den vorübergehend ungenutzten Magazinraum zur vollen Zufriedenheit des Stadtarchivs. Weiterlesen