Zusätzliche Stadtführungen
In den ersten Apriltagen 2018 jährt sich zum 450. Male, dass das damalige Schloss Freudenberg den Schauplatz für geheime Gespräche bildete. Ab Freitag, dem 2. April 1568 bis zum Sonntag, 4. April 1568 leitete hier Wilhelm von Oranien, begleitet von seinen Brüdern Johann dem Älteren (1536-1606), Ludwig (1538-1574) und Adolf (1540-1568), eine Konferenz mit den „Edlen von Gelderland“, um Aktionen zur Befreiung der Niederlanden im Kampf gegen die spanische Unterdrückung zu besprechen.
Mit einem Vortrag heute, 19:00 Uhr, im Mittendrin-Museum (Eintritt 5 Euro) erinnert der 4Fachwerk-Arbeitskreis „Stadtgeschichte“ an das Ereignis im Jahre 1568 . Darin enthalten sind auch Informationen zum Leben von Wilhelm von Oranien, der am 24. April 1533 in Dillenburg geboren wurde. Aufgezeigt wird sein Werdegang vom deutschen Grafensohn, dem Erben des Fürstentum von Oranien, zum niederländischen Hochadeligen, der dort als „Vater des Vaterlandes“ verehrt und sein Name in dem Lied „Het Wilhelmus“ verewigt wird, das 1932 zur Niederländischen Nationalhymne bestimmt wurde. Wilhelm von Oranien fiel am 10. Juli 1584 in seiner Delfter Residenz einem Mordanschlag zum Opfer.
Bereits bei seiner Flucht aus den Niederlanden, die am 22. April 1567 von Antwerpen aus begann und dann zunächst nach Breda führte, war das Schloss Freudenberg eine Station auf dem Reiseweg Wilhelm von Oraniens. So schildert es Hermann Romberg in seinem 1970 herausgegeben Buch „Der Prinz von Oranien“: „Von Köln aus hielt er die alte Köln-Siegener Straße über Bensberg durch das Bergische Land ein und erreichte in den ersten Maitagen die nassauische Grenzfeste Freudenberg, westlich Siegen. Die Vor- und Nachhut bildeten Lanzenreiter zum Schutz gegen Überfälle. Der Prinz ritt direkt hinter der Vorhut. Dann folgte der Reisewagen der Prinzessin mit den Kindern, ihrer vierjährigen Tochter Anna, sowie Wilhelms ältester Tochter Maria, jetzt elf Jahre alt, weiter die Wagen des Gefolges, der Dienerschaft und schwere Lastwagen mit Kisten und Körben für Kleider, Wäsche und kostbare Wertsachen, darunter das große silberne Tafelgeschirr, die berühmten Wandteppiche und vieles, was man vor der Raublust der Spanier retten wollte und eben noch mitnehmen konnte. Wilhelm scheint schon am 7. Mai kurz in Dillenburg gewesen zu sein. Der größte Teil der annähernd 150 Menschen muss einige Tage in Freudenberg und Siegen bleiben, bis sein Bruder Johann die Unterkunft für sie in Dillenburg geordnet hatte.“ Weiterlesen →