Zeitliche und ewige Wohlfahrt! 450 Jahre Heidelberger Katechismus

Ausstellung im Landeskirchlichen Archiv in Bielefeld zeigt auch Siegener Katechismus

Katechismusausgaben aus vier Jahrhunderten sind in der Ausstellung in Bielefeld zu sehen.

Katechismusausgaben aus vier Jahrhunderten sind in der Ausstellung in Bielefeld zu sehen.

Im Jahr 1563 veröffentlichte Kurfürst Friedrich III. von der Pfalz den Heidelberger Katechismus. Bald nach seiner Veröffentlichung hielt der Heidelberger Katechismus auch in Westfalen Einzug. Durch persönliche oder familiäre Verbindungen angeregt, öffneten einzelne Landesherren ihre Herrschaftsbereiche nach der lutherischen Reformation nun dem reformierten Bekenntnis:

1577 in der Grafschaft Nassau-Siegen, 1581 in der Grafschaft Wittgenstein und 1588 in den Grafschaften Tecklenburg-Bentheim-Steinfurt. Hier galt der Heidelberger Katechismus mit jeweils eigenen Kirchenordnungen. Weiterlesen

Kirchenkreisarchiv zurück in Siegen

Nachkriegsbestände des Evangelischen Kirchenkreises jetzt erschlossen

Mehr als 2.000 Archivalien in hunderten von Archivkartons lagern jetzt wieder gut sortiert im Archivkeller des Kreiskirchenamtes in Siegen. In den letzten Monaten sind sie im Landeskirchlichen Archiv in Bielefeld geordnet worden.

Im Bild von links: Synodalarchivpfleger Gerhard Moisel, Verwaltungsleiter Oliver Berg, Pressereferentin der Sparkasse Siegen Stefanie Schierling, Superintendent Peter-Thomas Stuberg und Diplom-Archivarin Claudia Brack vom Landeskirchlichen Archiv Bielefeld. (Foto: Karlfried Petri/Kirchenkreis Siegen)

Im Bild von links: Synodalarchivpfleger Gerhard Moisel, Verwaltungsleiter Oliver Berg, Pressereferentin der Sparkasse Siegen Stefanie Schierling, Superintendent Peter-Thomas Stuberg und Diplom-Archivarin Claudia Brack vom Landeskirchlichen Archiv Bielefeld. (Foto: Karlfried Petri/Kirchenkreis Siegen)

Am Mittwoch (31.10.2013) wurden die letzten Archivkartons zurück nach Siegen gebracht. Superintendent Peter-Thomas Stuberg und Verwaltungsleiter Oliver Berg erhielten das Findbuch zum Archiv überreicht. „Für historisch Interessierte gibt es hier einiges zu entdecken“, stellt Oliver Berg fest.

Der Evangelische Kirchenkreis Siegen, der seit 1818 besteht, hat eines der bedeutendsten Synodalarchive in Westfalen. Weiterlesen

„Singen ist eine edle Kunst und Übung“ – Ausstellung zu historischen Gesangbüchern im Landeskirchlichen Archiv Bielefeld

Mit dem Zitat „Singen ist eine edle Kunst und Übung“ des Reformators Martin Luther ist eine aktuelle Ausstellung des Landeskirchlichen Archivs der Evangelischen Kirche von Westfalen zu historischen Gesangbüchern überschrieben. Als Geburtsstunde des Kirchenliedes und als Grundstein des Gesangbuches kann Luthers Wunsch angesehen werden, volkssprachige Lieder für den gottesdienstlichen Gebrauch zu haben.

Die Ausstellung, die im Kirchlich-diakonischen Archivzentrum am Bethelplatz zum Zeitpunkt der jetzt tagenden westfälischen Landessynode eröffnet wurde und bis Ende November zu sehen ist, zeigt eine Auswahl wichtiger und ungewöhnlicher Werke aus der Gesangbuchgeschichte. Ein

Schwerpunkt liegt auf westfälischen Gesangbüchern und Liederdichtern, wie z.B. Philipp Nicolai (1556-1608), Marie Schmalenbach (1835-1924) und auch Friedrich v. Bodelschwingh d.J. (1877-1946).

 

Die Ausstellung ist nach dem Kirchenjahr aufgebaut, da jeder Komponist zu einer „Jahreszeit“ ein Lied verfasst hat. Zugleich werden die verschiedenen westfälischen Regionen exemplarisch vorgestellt wie auch spezielle Gesangbücher präsentiert – so z.B. Feldgesangbücher für Kriegszeiten seit dem 18. Jahrhundert oder Liedersammlungen aus der Zeit des sog. „Kirchenkampfes“ während des Nationalsozialismus. Beim ältesten in der Schau gezeigten Gesangbuch handelt es sich um das im Jahr 1604 in Herborn gedruckte Werk „Psalmen Davids. Nach Frantzösischer melodey und Reymen art in Teutsche reymen artig gebracht durch Ambrosius Lobwasser“.

Das älteste Gesangbuch der Ausstellung: "Die Psalmen Davids" von 1604. Foto: EKvW

Das älteste Gesangbuch der Ausstellung: „Die Psalmen Davids“ von 1604. Foto: EKvW

Dieses und weitere Herborner Gesangbücher, die in der Ausstellung zu sehen sind, wurden für den gottesdienstlichen Gebrauch in den nassau-oranischen Gebiete – also auch für das Siegerland – gedruckt. 

Die Ausstellung beruht nicht nur auf Gesangbüchern aus den landeskirchlichen Archivbeständen, sondern vor allem auf zahlreichen Werken aus der privaten Gesangbuchsammlung von Pfarrer i.R. Wilhelm Gröne aus Menden.