Siwiarchiv-Adventskalender 2023/5

Der noch glühend heiße und flüssige Stahl wird in der sogenannten Vakuumanlage in einen unter Vakkum geschlossenen Behälter weiter erhitzt, um Verunreinigungen zu entfernen und die Materialqualität zu erhöhen, 12.07.1966. Signatur: F-CHH_11_14_3_W

Siwiarchiv-Adventskalender 2023/4

Heute vor 59 Jahren: ein winterliches Idyll, aufgenommen am Hang über der Mischgasanlage der Charlottenhütte. Prominent im Mittelteil des Bildes zu sehen ist das weiße Büro- und Verwaltungsgebäude der Charlottenhütte, erkennbar am markanten Uhrenturm, 04.12.1964, Siegnatur: F-CHH_8_20_2_W

Siwiarchiv-Adventskalender 2023/3

Nur drei Monate nach Beginn der Bauarbeiten steht im August 1951 ein erstes Provisorium an der Stelle der zerstörten Brücke über die Sieg. Schon im Mai 1952 wird die erste Lokomotive über die neue Brücke fahren.
03.08.1951, Signatur: F-CHH_3_4_1

Siwiarchiv-Adventskalender 2023/1

Die Firmenbeschriftung der Hüttenwerke Siegerland AG, Werk Niederschelden, 16.12.1963, Quelle: Archiv der Stiftung zur Industriegeschichte Thyssen, F-CHH_26_18_1

Der Bestand kam als Dachbodenfund über das LWL-Medienzentrum (Münster) zur Stiftung zur Industriegeschichte Thyssen nach Duisburg.  erhalten. Dr. Manuel Zeiler, LWL-Archäologie für Westfalen, hatte das Konvolut gesichert und an das LWL-Medienzentrum übergeben.

Die Charlottenhütte ist bedeutend für die Industrialisierung des Siegerlandes, aber leider nur unzureichend fotografisch dokumentiert. Deshalb ist der historische Fund mit über 6.500 Mittelformatnegativen und Kleinbildnegative in seiner Quantität und Qualität besonders wertvoll. Bisher war der Bildbestand unbekannt, wurde weder publiziert noch der Öffentlichkeit und der Wissenschaft zugänglich gemacht. Die vorwiegend in den 1950er- und 1960er-Jahren entstandenen Bilder dokumentieren wichtige Facetten der Industriegeschichte der Region Siegen in der frühen Bundesrepublik Deutschland. Abgebildet werden Anlagen, Betriebseinrichtungen und Produkte, aber auch Mitarbeitende der Charlottenhütte. Damit bildet der Bestand detailliert die letzte Blütephase der Hochindustrialisierung der Charlottenhütte ab und beispielhaft auch des Siegerlands. Weiterlesen

50 Jahre Siegen-Wittgenstein und Emek Hefer

Wanderausstellung eröffnet im Kreishaus

1970 nahm Heinz Röcher aus Büschergrund das erste Mal am Jugendaustausch zwischen dem Altkreis Siegen und Emek Hefer in Israel teil. Da ahnte der damals 18-Jährige noch nicht, wie sehr diese Reise sein späteres Leben beeinflussen würde. Zwei Jahre später ist Heinz erneut in Israel, lernt dort Ruthy kennen, reist mit ihr und mit wenig Geld in der Tasche quer durchs Land, schläft im Schlafsack unter freiem Himmel. Heute ist das Paar verheiratet, hat zwei Kinder, eines wurde in Israel geboren, das andere in Siegen-Wittgenstein.

Die Geschichte von Heinz und Ruthy Röcher ist eine derer, die die Partnerschaft zwischen Siegen-Wittgenstein und Emek Hefer geschrieben hat und die in der Ausstellung „50 Jahre Partnerschaft“ vorgestellt wird. Die Wanderausstellung wird jetzt im Foyer des Kreishauses gezeigt. Weiterlesen

Edith Langner – 2 biographische Quellen

über die Zeit des Nationalsozialismus

In Anbetracht der Diskussion um die Benennung einer Straße nach Edith Langner hat das Landesarchiv NRW dem Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein die Veröffentlichung für die beiden folgenden Archivalien als PDF-Dateien erteilt (Az: 2023-0012257 v. 24.10.2023):
Entnazifizierungsakte: Landesarchiv NRW, Abt. Rheinland, NW 1110, Nr. 2399:
EdithLangnerLandesarchivNW11102399
Ordensakte (hier: Schreiben des Berliner document centers, 15. Januar 1973): Landesarchiv NRW, Abt. Rheinland, NW O, Nr 21262:
EdithLangnerNWO21262

Eine Milchbar für die „Plüschetage“ des Siegener Landratsamtes

Das Milchtrinken in der Öffentlichkeit gehörte in den 1950er Jahren zum guten Ton. Durch den amerikanischen Einfluss eröffneten in Deutschland eine Vielzahl von Milchbars, die in den 1960er Jahren wieder aus dem Stadtbild verschwanden. Auch die Bonner Politiker griffen in der Milchbar des Bundeshauses gerne zum Milchshake. Auch an Siegen ging dieser Trend nicht vorbei:

Im Kreisarchiv konnte in einer Niederschrift der Kreis-Ausschusssitzung vom 9. September 1955 gefunden werden, in der die „Einrichtung eines Erfrischungsraumes (Milchbar)“ auf der Tagesordnung stand. Somit hatten also auch die Kreistagsabgeordneten des Kreises Siegen den Wunsch nach dem kühlen gesunden Getränk.

Ein kleiner Raum (Zimmer 12) sollte auf der Etage von Landrat Karl Roth, Oberkreisdirektor Dr. Moning und Kreisdirektor Kuhbier im ersten Obergeschoss der alten Landratsvilla eingerichtet werden. Auf dieser Etage befand sich auch ein Sitzungsraum.

Auf der Einkaufsliste standen: eine Theke mit Schrankeinbauten und Durchgang (750,00 DM), eine Glasvitrine auf der Theke stehend (250,00 DM), ein Kühlschrank (800,00 DM), eine Kaffeemaschine (500,00 DM) und eine „bessere“ Ausstattung mit Geschirr (510,00).

Einige der ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kreises, die Anfang 60er Jahren bei der Kreisverwaltung ihren Dienst aufgenommen hatten erinnern sich noch an diesen Raum.

Ausstellung „Days beyond time“ eröffnet

Erfahrungen von Holocaustüberlebenden in Kunst übersetzt

Als die israelische Künstlerin Maya Rave ihren Großvater erstmals vor laufender Kamera interviewt, ist es für sie eine besondere Erfahrung. Der Holocaustüberlebende erzählt die Geschichten, die er ihr schon häufiger erzählt hat, aber diesmal eröffnet er ganz neue Perspektiven – der jungen Künstlerin und, wie es ihr scheint, auch sich selbst. Offenbar war es dem 90-Jährigen wichtig, dass seine Erlebnisse festgehalten werden – er stirbt nur ein halbes Jahr nach den Dreharbeiten. Für Maya Rave ist klar: seine Geschichte soll, wie die von anderen Holocaustüberlebenden, weiterleben.

Dieses Erlebnis inspiriert Maya und Gal Rave zur Ausstellung „Days beyond time“. Drei Jahre lang führen sie Interviews mit Holocaustüberlebenden aus dem Ghetto Theresienstadt. Die Interviews werden zwölf Künstlerinnen und Künstlern zur Verfügung gestellt, die davon inspirierte Kunstwerke erschaffen: Lebensgeschichten werden in Kunst übersetzt – in Form von Malerei, Plastik oder Holzschnitt. „Days beyond time“ zeigt die Videointerviews und den Entstehungsprozess ebenso wie die fertigen Kunstwerke. Weiterlesen