Literaturhinweis: Dieter Pfau: „200 Jahre Geschichte des Kreises Olpe 1817-2017“

Mit der Gründung des Kreises Olpe 1817 beginnt die nicht immer reibungslose Eingliederung der anfangs fast ausschließlich katholischen Bevölkerung ins protestantische Preußen, die um 1871 in den Kulturkampf mündet. In dieser Zeit beginnt der Übergang von einer vormodernen, noch landwirtschaftlich geprägten Gesellschaft zur modernen Industriegesellschaft. Das Gefühl der gleichberechtigten Zugehörigkeit zum Deutschen Kaiserreich stellt sich erst während der Hochindustrialisierung um die Jahrhundertwende ein, als sich der Kreis zu einem Industriekreis mit hohem Anteil landwirtschaftlichen Nebenerwerbs entwickelt.

Im Mittelpunkt des Buches stehen die ersten hundert Jahre der Geschichte des Kreises Olpe im 19. Jahrhundert, die detailreich, anschaulich und spannend geschildert werden. Die zweiten hundert Jahre des 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts werden in ihren Grundzügen und Entwicklungslinien zusammengefasst. Das Buch enthält zahlreiche Abbildungen und Illustrationen, ist farbig gedruckt und hochwertig ausgestattet.

Das Buch kann im Kreisarchiv, bei den kommenden Jubiläumsveranstaltungen sowie im Buchhandel erworben werden: ISBN: 978-3-00-054727-0, Preis: 39 €.

Quelle: Kreis Olpe

12.000 Besucher auf der Ginsburg

Historischer Markt ließ Siegerländer und Wittgensteiner Geschichte lebendig werden

Ein großes Fest der Siegerländer und Wittgensteiner Geschichte fand am Samstag und Pfingstsonntag auf der Ginsburg satt: Der Heimatbund Siegerland-Wittgenstein und zahlreiche Heimatvereine hatten zum Historischen Markt im Rahmen des Jubiläums „200 Jahre Kreise Siegen und Wittgenstein“ geladen – und 12.000 Besucher nahmen bei optimalem Wetter die Einladung an! Mehr als 50 Aussteller, Bühnengruppen und Einzelakteure boten in und um das historische Gemäuer ein abwechslungsreiches Programm, das auf unterhaltsame Weise Geschichte lebendig werden ließ.

So präsentierten die Heimatvereine historisches Handwerk aus dem frühen 19. Jahrhundert – von Spinnrädern und einem Webstuhl über einen Erzkarren bis hin zu einem wasserbetriebenen Hammer mit Feldschmiede. Auch historische Feuerwehr, land- und forstwirtschaftliche Entwicklungen, das Schulwesen oder die Arbeit von Schiedsleuten wurden präsentiert. Weiterlesen

Kurze Chronik des Kreises Siegen-Wittgenstein 1975 – heute

5. November 1974: Sauerland/Paderborngesetz: Die Kreise Siegen und Wittgenstein werden zum 1. Januar 1975 aufgelöst. Rechtsnachfolger ist der Kreis Siegen
1977: Bezug des neuen Kreishauses an der Koblenzer Straße
1980 bis 1990: Baubeginn und Fertigstellung der Hüttentalstraße
1. Januar 1984: Die Umbenennung in Kreis Siegen-Wittgenstein ist die einzige in Land Nordrhein-Westfalen, die durch ein eigenes Landesgesetz vollzogen wird.
1985: Gründung des Technologiezentrums Siegen.
[1987: Erfolgreiche Teilnahme an der „Zukunftsinitiative Montanregion“ des Landes Nordrhein-Westfalen, Anm. s. Kommentar v. 9.6.17]
2. Juni 1990: Radio Siegen geht auf Sendung
ab 1991: Kulturfestival auf dem Giller bei Hilchenbach, ab 1992 „KulturPur“
1992: Südwestfälische Philharmonie wird Landesorchester Nordrhein-Westfalen
6. Mai 1994: Gesetz zur Änderung der Kommunalverfassung
1995: Gründung des Heimatbundes Siegerland-Wittgenstein
21. November 1995: Gründung des Zweckverbandes Personennahverkehr Westfalen-Süd.
9. November 1996: Eröffnung des Medien- und Kulturhauses LYZ Weiterlesen

Eine kurze Geschichte des Altkreises Wittgenstein.

[Anm.: Im Druck erschienen in Siegener Zeitung, Beilage „Heimatland“ am 3.6.2017]

Das Gebiet des Altkreises Wittgenstein  war spätestens seit der frühen Neuzeit Teil der Grafschaft Wittgenstein, die zuletzt in die Linien Sayn-Wittgenstein-Berleburg und Sayn-Wittgenstein-Hohenstein geteilt war. Im Jahre 1806 fielen die mittlerweile gefürsteten Gebiete zunächst an Hessen-Darmstadt. In dieser Zeit mussten die Einwohner der beiden Gebiete die Steuerabgaben sowohl  an die alten Herrschaften als auch an die neue Herrschaft Hessen-Darmstadt aufwenden, was zu einer weiteren Verarmung der ohnehin schon wirtschaftlich benachteiligten Bevölkerung führte.

Bei der Neuordnung des Deutschen Bundes führten Proteste der Bevölkerung gegen diese Doppelbelastung dazu, dass beide Gebiete durch einen Vertrag zwischen Österreich, Preußen und Hessen-Darmstadt vom 30. Juni 1816 an Preußen fielen. Der Großherzog von Hessen und Rhein hatte die Grafschaften Wittgenstein-Wittgenstein und Wittgenstein-Berleburg an den König von Preußen abgetreten. Am 18. Juli 1816 erfolgte die formelle Besitzergreifung der Grafschaft Berleburg-Wittgensteins durch Caspar Joseph v. Biegeleben für Preußen. Einen Tag darauf erfolgte die Übergabe der Hoheitsgewalt in den Grafschaften Sayn-Wittgenstein an den Vertreter Preußens.

Beide Länder wurden daraufhin von der neuen Herrschaft zum Kreis Berleburg zusammengefasst und zunächst eine Zuordnung zum Regierungsbezirk Koblenz in der Provinz Großherzogtum Niederrhein erwogen. Weiterlesen

Wie der Kreis Siegen-Wittgenstein zu seinem Namen kam.

Eine einzigartige Episode in der Geschichte des Landes Nordrhein-Westfalen.

Im Zuge der bundesweiten kommunalen Neugliederung der 1960er und 1970er Jahre erfolgte Anfang 1975 die Vereinigung der Kreise Siegen und Wittgenstein.

Nicht jeder war glücklich über diese Entwicklung. Die Tatsache, dass man dem neuen Gebilde den Namen „Kreis Siegen“ gab und Wittgenstein nicht berücksichtigt wurde, führte zu Verstimmungen.

Der Weg hin zur Umbenennung des Kreises in „Siegen- Wittgenstein“ sollte lang und kompliziert werden.

Schon im Zuge der Neugliederung hatte der Kreistag des Kreises Wittgenstein im Sommer 1973 beschlossen, dass der neue Kreis den Namen „Siegen-Wittgenstein“ erhalten sollte. Auch auf Siegerländer Seite vertrat man diesen Vorschlag und stellte sich gegen die für die Namensänderung zuständige nordrhein- westfälische Landesregierung. Weiterlesen

„Trommelwirbel & Couchgeflüster“

Jubiläumsshow „200 Jahre Kreise Siegen und Wittgenstein“ jetzt auf dem Giller

Das Jubiläumsjahr „200 Jahre Kreise Siegen und Wittgenstein“ nähert sich einem weiteren Höhepunkt. Unter dem Motto „Trommelwirbel & Couchgeflüster“ findet am Mittwoch, 31. Mai, die große Jubiläumsveranstaltung im KulturPur-Festzelt auf dem Giller statt. „Wir haben uns bewusst gegen einen Festakt mit Grußworten und Vorträgen entschieden“, sagt Landrat Andreas Müller: „Stattdessen wird es eine unterhaltsame Show geben, die die Kernaussage unseres neuen Regionalmarketing-Konzeptes lebendig werden lässt: ‚Siegen-Wittgenstein – echt vielfältig.‘“ Weiterlesen

Vortrag „Orte-Personen-Themen: 200 Jahre Geschichte des Altkreises Siegen“

Rathaus Netphen, Kleiner Saal, Amtsstr. 6, 01.06.2017, 18:30 Uhr bis 20:30 Uhr

Der Vortrag rückt am Beispiel ausgewählter Themen die Wirkungsstätten der Kreisverwaltung und ihre leitenden Personen (Landräte) in den Blickpunkt des Jubliläums „200 Jahre Kreise Siegen und Wittgenstein“. Der Historiker Dr. Bernd Plaum skizziert damit nicht nur ein Geschichte der Kreisverwaltung, sondern zugleich auch eine Geschichte des Altkreises Siegen.

Ausstellungseröffnung „200 Jahre rheinische und westfälische Kreise“

Vorgestern wurde die Ausstellung des Landkreistages NRW „200 Jahre rheinische und westfälische Kreise. Von der preußischen Obrigkeit zur bürgerlichen Selbstverwqaltung“ im Foyer des Siegener Kreishauses durch Landrat Andreas Müller eröffnet. Nachfolgend vermitteln bilder einige Eindrücke von der Veranstaltung und der Ausstellung.
Weiterlesen

Kreisgeburtstag: Heimatvereine laden zu Zeitreise auf die Ginsburg ein

Siegen-Wittgenstein Anfang des 19. Jahrhunderts: 1816 leiden die Menschen unter einer Hungersnot. Getreide ist knapp, die Brotpreise steigen ins Unermessliche – nicht nur die Siegerländer und Wittgensteiner machen aus der Not eine Tugend: Die ungeliebte Kartoffel ersetzt Roggen und Weizen: Das Kartoffelbrot – der „Riewekooche“ – erblickt das Licht der Welt! Nur eine Geschichte, die das Leben in der Region vor 200 Jahren beschreibt.

Haben das Programm des »Historischen Marktes« vorgestellt, der am Pfingstsamstag und -sonntag um und in der Ginsburg stattfinden wird (v.l.): Theo Morgenschweis (Pomologe), Martin Beume (Schlossber-Raubritter), Paul Breuer (Vorsitzender Heimatbund), Landrat Andreas Müller und Karl-Adolf Fries (Organisationsleiter Historischer Mark).

Geschichte lebendig werden lassen

„Wir können uns heute gar nicht mehr vorstellen, wie die Menschen damals gelebt haben“, sagt Paul Breuer, der Vorsitzende des Heimatbundes Siegerland-Wittgenstein e.V. Von damals gibt es keine Fotos und keine Filmaufnahmen, höchstens ein paar Gemälde oder Strichzeichnungen. Aber selbst diese können wir heute kaum noch richtig verstehen: „Denn ein alter ausgemergelter Mann auf einem Gemälde war längst nicht so alt, wie wir vermuten – und er wurde wahrscheinlich auch gar nicht so alt, wie er uns erscheint. Die harte Arbeit in den Erzbergwerken, in der Landwirtschaft, in der Köhlerei oder auch alles zusammen hat ihn einfach gezeichnet“, erzählt Paul Breuer: „Die gute alte Zeit hat es nie gegeben!“. Weiterlesen

Vortrag „Als Wittgenstein preußisch wurde – 200 Jahre Kreis Wittgenstein“

19.5.2017, 19:00, Altes Landratsamt – Stadtbücherei, Poststraße 42, 57319 Bad Berleburg

Landratsamt Berleburg Quelle: Stadtarchiv Bad Berleburg


Man kann sich den Einschnitt vor 200 Jahren gar nicht groß genug vorstellen: Nicht nur die Landes-grenzen änderten sich. Der Landesherr war jetzt ein preußischer König und sehr weit weg, eine neue Währung kam, ein ganz neues politisches System erschütterte die Grundfesten des Lebens jedes einzelnen. Nach und nach besserte sich aber auch einiges: Straßen wurden gebaut, so etwas wie Steuergerechtigkeit hielt Einzug. Über die einschneidenden Veränderungen und ihre Auswirkungen auf die Wittgensteiner Bevölkerung wird zu reden sein.
Im reich bebilderten Vortrag führt Frau Dr. Black-Veldtrup, Landesarchiv NRW, durch die Anfänge der Geschichte des Kreises Wittgenstein und setzt spannende Akzente auf die Bedeutung dieser Veränderungen für die Bevölkerung. Ein Streifzug durch 200 Jahre, mit einem Blick auch auf die Kommunale Neugliederung.