VHS-Kurs „Lesen alter Handschriften“

Bad Berleburg, Alte Schule Diedenshausen, Johannes.-Althusius-Str. 5
Mi. 19.09.2018 – Mi. 12.12.2018, 19:30 Uhr – 21:00 Uhr
Leitung: Klaus Homrighausen
Kosten 60,00 €

„Wer hat nicht schon zu Hause alte Briefe, Omas Poesie-Album oder ältere Dokumente gefunden und stand vor dem Problem, diese nicht lesen zu können. Dasselbe Problem stellt sich häufig, wenn man mit Hilfe der Kirchenregister Familienforschung betreiben will.
Allen denen will dieser Kurs Hilfen an die Hand geben. Anhand von lustigen, informativen und geschichtlich interessanten Texten aus dem 19. bis 16. Jahrhundert kann das Lesen der Sütterlin-Schrift und der deutschen Kurrentschrift gelernt und geübt werden.
Der hier angebotene Kurs ist der erste Nachfolgekurs. Trotzdem ist es gut möglich, als Seiteneinsteiger teilzunehmen.“

Quelle: VHS Siegen-Wittgenstein, Programm

Ausstrahlung des zweiten Fernsehprogramms im Siegerland

Auszug aus dem Protokoll der Kreistagssitzung vom 6.11.1964, Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein, 1.0.1./37

Ein zufälliges Fundstück zur regionalen Mediengeschichte.

Bei einer Recherche fiel mir der Betreff ins Auge. In Anbetracht der gegenwärtigen Bemühungen im Bereich des digitalen Breitbandausbaus ist dies ein bemerkenswerter Blick in die Mediengeschichte der Region. Für deren weitere Erforschung geben die politische Anfrage und die Beantwortung erste Anhaltspunkte. Es folgt ein Auszug aus dem Protokoll der Kreistagssitzung vom 6.11.1964 (Quelle: Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein, 1.0.1./37, fol. 239 – 241):
„ ….Hierzu gibt der Herr Oberkreisdirektor Kuhbier nachfolgende parlamentarische Anfrage des Kreistagsabgeordneten Elbracht [Anm. des Verfassers: CDU] bekannt: „Seit dem Jahre 1952 bis 1955 wird im Siegerland das erste Fernsehprogramm ausgestrahlt. Zurzeit besitzen etwa 50.000 Siegerländer ein Fernsehgerät. Sie zahlen hierfür die gleiche Gebühr wie alle übrigen Fernsehinhaber in der Bundesrepublik, obwohl sie nur ein Programm empfangen können. Was denkt sich die Deutsche Bundespost bei diesem Kundendienst? Ist es gerecht, dass die Siegerländer nur das erste Programm sehen und hören, während alle übrigen Fernsehinhaber in der Bundesrepublik für die gleiche Gebühr schon seit Jahren zwei Programme und darüber hinaus teilweise sogar drei Programme sehen und hören können? Ab wann kann auch endlich der Bundesbürger im Siegerland das zweite Fernsehprogramm sehen und hören?
Was gedenkt die Verwaltung zu tun, dass die von ihr betreuten Bürger nicht noch länger so ungleich behandelt werden?“
Herr Oberkreisdirektor Kuhbier teilt mit, dass die Deutsche Bundespost – Fernmeldeamt in Siegen – wie folgt Stellung genommen habe: Weiterlesen

Walter Bonin – Siegener Kreisplaner von 1951 – 1955

Nachdem Walter Bonin bereits zweimal mit Bauten der Architektur der Jahre 1960+ hier auf siwiarchiv in Erscheinung getreten ist, hat siwiarchiv erste biographische Daten ermittelt:

Walter Bonin (1951), Quelle: Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein Personalakte Walter Bonin

geb 8. Mai 1919 in Mülheim/Main – 5. November 1990 in Siegen
Eltern: Hans Bonin, Buchdrucker, Margarete geb. Graf
evangelisch
verh. seit Juli 1949 mit Mia geb. Stürmer (geb. 29. März 1923), 2 Kinder

Volkssschule
Ostern 1929 Oberrealschule Offenbach/Main
1937 Abitur
anschließend 7 Monate Arbeitsdienst
2 Jahre Militärdienst
Weltkrieg: Feldartillerist, zuletzt Batteriechef

Dezember 1945 – Juni 1950 TH Darmstadt: Dipl. Ing
1950 – 1951: Entwurfsarchitekt bei Dipl. Ing. Richard Horn Architekt BDA , Aalen/Wttbg.:

  • Industriebauplanungen, Siedlungs- und Wohnhausbau, Teilbebauungspläne

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Psychiatrie im Nationalsozialismus: Betroffene und Angehörige gesucht

„Erfasst, verfolgt, vernichtet“ lautet der Titel der Wanderausstellung, die vom 8. November – 7. Dezember 2018 mit einem umfangreichen Begleitprogramm in der Teilbibliothek der Universität Siegen am Unteren Schloss zu sehen ist. Im Nationalsozialismus galten kranke und behinderte Menschen als Belastung für die sogenannte „Volksgemeinschaft“. Insgesamt wurden knapp 400 000 Menschen ab 1934 gegen ihren Willen sterilisiert und mehr als 200 000 Menschen aus Heil- und Pflegeanstalten ermordet.

Die Wanderausstellung der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) präsentiert sowohl die Geschichte von betroffenen Menschen als auch die von Tätern und schafft Berührungspunkte zu Einzelschicksalen.
Für die Gestaltung des Begleitprogramms suchen die Veranstalter Betroffene und/oder Angehörige, die vor dem interessierten Publikum von ihren Erfahrungen berichten. Zudem sind sie auf der Suche nach passendem Material, das in verschlossenen Vitrinen als Ergänzung zur Ausstellung präsentiert werden könnte.
Bitte melden Sie sich bis Freitag, 31. August, bei Frau Barth unter Tel. 0271/705-1901 oder per Mail an j.barth@kreisklinikum-siegen.de. Weiterlesen

Literaturhinweis: Tobias Winter „Die deutsche Archivwissenschaft und das »Dritte Reich«

Disziplingeschichtliche Betrachtungen von den 1920ern bis in die 1950er Jahre“
Veröffentlichungen aus den Archiven Preußischer Kulturbesitz. Forschungen (VAPKF), Band 17
2018. 606 S. Geb. (ca. 1.035 g), ISBN 978-3-428-15484-5, EUR 99,90

„Es ist inzwischen hinlänglich bekannt, dass Untersuchungen von ›NS-Vergangenheiten‹ sich nicht auf die Jahre 1933 bis 1945 beschränken dürfen, sondern durch die Berücksichtigung der jeweiligen Vor- und Nachgeschichte auch potentiellen Pfadabhängigkeiten, Kontinuitäten wie auch Brüchen nachspüren sollten. Die vorliegende Studie nimmt deshalb die Disziplin der Archivwissenschaft vom Ende des Ersten Weltkriegs bis in die frühen Jahre von Bundesrepublik und DDR in den Blick.

Dabei werden nicht ausschließlich disziplininterne Konstellationen und Diskussionen, Institutionen und Personen berücksichtigt, sondern diese in einem breiten wissenschaftspolitischen wie auch gesellschaftlichen Kontext betrachtet. Im so entstandenen Narrativ einer deutschen Archivgeschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts werden erstaunliche Kontinuitäten sowohl personeller wie auch institutioneller Art deutlich.
Inhaltsübersicht: Weiterlesen

Kreisverband des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge stellt Internetauftritt vor

„Was interessieren mich die Kriege der Vergangenheit? Warum ist das heute noch wichtig? Und: Wofür steht der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., welche Aufgaben hat er? Immer wieder werden solche und ähnliche Fragen gestellt. Das hat der Kreisverband des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. zum Anlass genommen, ab jetzt auch im Internet präsent zu sein und über seine regionale Arbeit zu berichten.

reuen sich über den neuen Internetauftritt des Kreisverbandes des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge: Landrat Andreas Müller (l.), Vorsitzender des Kreisverbandes, und Geschäftsführer Ingolf Jost.

Die Arbeit im Kreisverband Siegen-Wittgenstein, dessen Vorsitzender Landrat Andreas Müller ist, besteht vor allem aus Studientagen für Schüler und Auszubildende, Besuchen in Schulen oder Studienfahrten zu Kriegsgräberstätten mit Schulklassen. Aber auch Ausstellungen im Foyer des Kreishauses oder Veranstaltungen mit Zeitzeugen und Holocaust-Opfern werden regelmäßig durchgeführt. Weiterlesen

„Zeitspuren“-Linktipp: Bekanntmachung der Familiennamen der Juden 1846

Das Forschungsprojekt zur Geschichte des 19. Jahrhunderts im Gebiet des Kreises Siegen-Wittgenstein veröffentlicht auf seiner Homepage auch repräsentative Quellen, wie z. B. die Bekanntmachung der Familiennamen der Juden 1846 für die Kreise Siegen und Wittgenstein.
Kommentare, Meinungen, Informationen und Anregungen zu dieser Präsentation können Sie gerne hier abgeben.
Weitere Einträge auf siwiarchiv zum aktuellen „Zeitspuren“-Projekt finden sich unter diesem Link: https://www.siwiarchiv.de/tag/zeitspuren/.

Architektur 1960+, Brutalismus im Kreisgebiet: Landgericht Siegen


siwiarchiv sucht Beispiele für die Architektur der 1960er und 1970er Jahre.
Die im Mai 1976 der Öffentlichkeit übergebenen Gebäude des Land-, Amtsgerichtes und der Siegener Staatsanwaltschaft waren die ersten Bauten nach dem Zweiten Weltkrieg in der Bundesrepublik, in denen „die erste und die zweite Instanz einschließlich der Staatsanwaltschaft unter einem Dach untergebracht“ waren. In einem Architektenwettbewerb hatten sich das Düsseldorfer Büro Prof. Fritz Eller, Dipl. Ing. Erich Moser und Dipl. Ing. Robert Walter und das Siegener Dipl. Ing. Walter Bonin durchgesetzt. Für die Kunst am Bau schuf der Schweizer Karl Gerstner die Werkgruppe „Color-Sound-Relief“.
Zitat “ …. Das Staatshochbauamt und insbesondere die Architekten wollten, der „Bauhaus“-Idee folgend, der Material- und Werktreue den Vorzug geben. Das bedeutete, daß die Wartehallen und die Flure im Eingangsbereich und vieles andere sich in rohem Beton dargestellt hätten. Aber die Dienstkräfte des neuen Hauses wollten nicht in einer Bunkeratmosphäre arbeiten, so daß schließlich doch noch Farbe für die Verschönerung der Wände usw. verwendet wurde.“

Quelle: Günter Schnell: Vom Unteren Schloß zur Berliner Straße, in: „Recht im südlichen Westfalen. Festschrift zum 50jährigen Bestehen des Landgerichts Siegen, Siegen 1983, S. 46 – 47
Link zum ersten Beispiel der Sichtbetonbauweise im Kreisgebiet