Die Geschichte von Pfeil und Bogen

Sonderausstellung vom 31.01. bis 07.03.2025 in der Alten Vogtei Burbach

Die Kunst des Bogenbauens ist älter als die Schrift, das Rad und die Architektur. © Gemeinde Burbach

Die Geschichte des Bogens reicht mehrere zehntausend Jahre zurück. Die Jagdwaffe war und ist in nahezu allen Kulturen der Welt bekannt. Archäologische Funde deuten darauf hin, dass sie bereits vor 64.000 Jahren in Afrika eingesetzt wurden; in Europa ist sie vermutlich seit ca. 20.000 v. Chr. gebräuchlich gewesen. Bei einer derart langen Geschichte überrascht es nicht, dass Bogen nicht gleich Bogen ist. Je nach Kultur und „Einsatzgebiet“ – zur Jagd, als Kriegswaffe, zum Schießen zu Pferde, als Sportgerät – unterscheiden sich Material, Größe, Form und Verzierungen.
In den vergangenen Jahrzehnten hat sich der Jurek Wozny intensiv mit dem Werkzeug beschäftigt, das älter als Schrift, Rad und Architektur ist. Mit zehn Jahren hat der heute 65-Jährige Holzhausener seinen ersten Bogen gebaut. In den 1990er-Jahren begann er mit dem Bogenschießen in einer Zeit, als es keine klassischen Bogen auf dem Markt gab. Also fing er an, selbst welche zu bauen. Dabei strebte er von Beginn an historische Genauigkeit an. Sein Repertoire reicht von einfachen Flach- und Stabbogen, Langbogen und die Waffen nordamerikanischer Natives bis hin zu Recurvebogen aus den unterschiedlichsten Kulturkreisen.
In einer neuen Sonderausstellung in der Alten Vogtei zeigt Jurek Wozny vom 31.01. bis 07.03.2025 eine Auswahl seiner Bogen. Die Ausstellung gibt einen kleinen Überblick über die Geschichte von Pfeil und Bogen sowie die Entwicklungsgeschichte dieser Gerätschaften, des kulturellen Einflusses und Bedingungen, die zur Entstehung der unterschiedlichen Bogenmodelle bzw. -designs führten.
Es werden Nachbauten der Bogen der nordamerikanischen Natives, des Neolithikums, des Mesolithikums und der Bronzezeit als auch der Antike bzw. Eisenzeit, des Mittelalters sowie der Neuzeit präsentiert.
Zur Eröffnung am Freitag, 31.01.2025, von 14 bis 18 Uhr sind Jurek Wozny und Bianca Jäger-Wozny persönlich vor Ort und freuen sich auf anregende Gespräche mit den Besucherinnen und Besuchern.
Öffnungszeiten:
Di. 9.00 bis 16.00 Uhr
Mi. 9.00 bis 12.00 Uhr
Do. 9.00 bis 17.30 Uhr
Fr. 9.00 bis 16.00 Uhr
So. 14.00 bis 18.00 Uhr
Quelle: Gemeinde Burbach, Aktuelles, 17.1.2025

Eine freiheitliche Gesellschaft braucht starke Archive

9 Positionen zur Stärkung der Demokratie. Positionspapier 25/1 des Verband deutscher Archivarinnen und Archivare zur Bundestagswahl 2025

Archive haben die Aufgabe, wesentliche Informationen aus der öffentlichen Verwaltung, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft dauerhaft zu sichern und für die Allgemeinheit zugänglich zu machen. Demokratie beruht auf Meinungsbildung durch Fakten. Videos, Bilder, Audios usw. werden zunehmend zu politischen Zwecken eingesetzt, gefälscht und bedrohen dadurch den demokratischen Diskurs. Die Bereitstellung authentischer und integrer Informationen durch Archive gewinnt damit stark an Bedeutung.

Besonders in unsicheren Zeiten ist es für viele Menschen wesentlich, sich an der Vergangenheit zu orientieren und sich ihrer eigenen und der kollektiven Identität zu versichern. Es ist daher kein Zufall, dass populistische und extremistische Akteurinnen und Akteure bei der Erinnerungskultur ansetzen und versuchen, diese in ihrem Sinne zu beeinflussen. Dazu gehört auch, dass sie infrage stellen, ob politische Entscheidungen in der Vergangenheit rechtmäßig getroffen wurden. Umso wichtiger ist es, dass Archive verlässliche Informationen zur individuellen und kollektiven Geschichte bereitstellen und dazu beitragen, dass staatliches Handeln transparent gemacht und Falschbehauptungen widerlegt werden können.

Archive können diese Aufgaben nur wahrnehmen, wenn sie mit ausreichenden personellen und finanziellen Mitteln ausgestattet sind, über fachlich qualifiziertes Personal verfügen und vor Bedrohungen wie Wetterextremen, Schädlingsbefall, Sabotage und kriegerischen Ereignissen geschützt sind. Es ist des Weiteren unabdingbar, dass Archiven u.a. von staatlichen Stellen alle überlieferungsrelevanten Unterlagen (z.B. E-Mail-Postfächer) zur Übernahme angeboten werden und ein Ausgleich zwischen Datenschutz und dem öffentlichen Interesse an Informationen hergestellt wird. Wesentliche Unterlagen, auch zur persönlichen Geschichte, müssen für die Allgemeinheit erhalten bleiben.

Der VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V. fordert daher die Träger der Archive auf (Bund, Länder, Kommunen, Kirchen, Parteien, Unternehmen, wissenschaftliche Einrichtungen usw.), den Archiven die erforderlichen Ressourcen zur Übernahme, Sicherung und Bereitstellung ihres Archivguts zur Verfügung zu stellen und sie dauerhaft dabei zu unterstützen, ihren Beitrag zu einem faktenbasierten öffentlichen Diskurs zu leisten. Denn eine resiliente Gesellschaft braucht starke Archive (Markus Hilgert)!

Aus Anlass der anstehenden Bundestagswahl betonen wir unsere folgenden Positionen: Weiterlesen

Jubiläumsausstellung „Burbach im Mittelalter“ ist zurück

Stammsiegel Burbach

2019 wurde die Ausstellung „Burbach im Mittelalter“ anlässlich des 800. Geburtstages Burbachs erstmalig gezeigt. Die Schau ist so interessant und hatte zum Jubiläum so viele Besucher, dass sie jetzt noch einmal gezeigt wird. Diesmal in den Räumlichkeiten der Römergalerie. Die Historikerin Dr. Marlies Obier erstellte nicht nur die Ausstellung, sondern parallel dazu einen Katalog, der als neues Geschichtsbuch über Burbach bezeichnet werden kann. Die wenigen Veröffentlichungen, die spärlichen Informationen zu Burbach im Mittelalter werden zusammengebracht und neu beleuchtet, dazu gibt es historische Siegel und Urkunden und völlig neue Bilder von mittelalterlichen Fundstücken. Die Einblicke in die Zeit sind eine spannende Entdeckungsreise in die Geschichte Burbachs. Weiterlesen

Fred-Meier-Gedenkstunde in Kreuztal-Littfeld: gemeinsames Erinnern an Holocaust-Opfer

„Am Montag, den 27. Januar, dem deutschlandweiten Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus wird in Littfeld beispielhaft an den kleinen Fred Meier gedacht, der mit gerademal 3 Jahren aus seinem Heimatort Littfeld deportiert und ermordet wurde. In der Gedenkstunde erinnnern Bürgermeister Walter Kiß, Regina Tanger für die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, José Sobrino als Vorsitzender des Kreuztaler Integrationsbeirates und Kinder und Jugendliche aus Littfeld in Ansprachen und Wortbeiträgen an die vielen Opfer des Nazi-Regimes. Die Gedenkstunde beginnt um 15.30 Uhr am Fred-Meier-Platz in Littfeld (Grubenstraße, am Feuerwehrgerätehaus) und wird musikalisch begleitet von einer Delegation des Posaunenchors CVJM Buschhütten. Im Anschluss an die Ansprachen werden am Gedenkstein von Fred Meier Kränze niedergelegt und eine Schweigeminute gehalten.
Alle, die sich dem gemeinsamen Gedenken anschließen möchten, sind herzlich eingeladen.“

Quelle: Stad Kreuztal, Aktuelles, 16.1.25

„Die Akte Wilhelm Klein 1887 – 1948. Abenteurer. SS-Arzt. Großvater“

Vortrag und Interview


Am Sonntag, 26.01.2025 wird im Aktiven Museum Südwestfalen (AMS) um 16:00 Uhr im Rahmen des Internationalen Holocaust-Gedenktags eine Gedenkveranstaltung mit thematischem Schwerpunkt ausgerichtet. Ijn diesem Jahr steht sie in Zusammenang mit der aktuellen Sonderausstellung des Museums.
Dafür wurde Dr. Christoph Sigrist der Enkel von Wilhelm Klein, dem früheren Leiter des staatlichen Gesundheitsamtes in Siegen zu Lesung und Interview eingeladen. Sigrist hat eine Biografie über den Großvater geschrieben: „Die Akte Wilhelm Klein 1887 – 1948. Abenteurer. SS-Arzt. Großvater“, die er uns im ersten Teil der Veranstaltung vorstellen wird. Für den zweiten Teil wird Thomas Wolf (Geschäftsführender Vorstand, AMS) ein Interview mit Herrn Sigrist führen, in dem Aspekte der Biografie vertieft werden.

Sonderausstellung »Jagen und Sammeln – gestern und heute«

Museum Netpherland, 25.01.2025 – 13.04.2025
»Wovon wollen wir leben, wenn wir nicht beizeiten sammeln?« Heinrich von Kleist

Schon als Kinder sammeln wir Steine, Stöckchen, Federn und Muscheln – ganz ohne dass uns jemand darauf hinweisen müsste.

„Das Sammeln und Jagen verhält sich wie ein eingeborener archaischer Instinkt, den wir mit vielen Säugetieren, aber auch vielen Vogelarten teilen wie manche Rabenvögel, die geradezu magisch von Glitzerdingen angezogen werden. Einst war es eine Überlebensstrategie, die wir trotz der seit Jahrtausenden abgelegten nomadischen Lebensweise nicht aufgeben wollen und die uns als Spleen durch nahezu alle Lebensalter und Subkulturen begleitet“. So schreibt Volker Hummel in einem Essay.

Und es ist tatsächlich so: beschäftigen wir uns auch nur kurz mit dem Thema „Sammeln“, offenbart sich in Windeseile ein bunter Kosmos als Folge skurriler Sammelwut. Und es ist wahnsinnig interessant, sich die unterschiedlichsten Sammelgegenstände anzuschauen und mindestens genauso interessant, die sich dahinter verbergenden Geschichten zu hören…

Die Ausstellung „Jagen und Sammeln – gestern und heute“ ist auf jeden Fall einen Besuch wert.

Offizielle Eröffnung ist am Sonntag, den 25.01.2025 um 15.00 Uhr.
Quelle: Stadt Netphen, Veranstaltungen

Vortrag: »Die Euthanasiemorde in der Tötungsanstalt Hadamar 1941-1945«

23. Januar 2025 – 20.00 Uhr – Kulturhaus Lyz (Aula)
Prof. Dr. Jan Erik Schulte (Gedenkstätte Hadamar)

Im Wintersemester 2024/25 lädt das Forum Siegen zu Vorträgen, Diskussion und Austausch zum Thema »Gesundheit«, das wie immer aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen, aber auch mit einem Blick auf Siegener Perspektiven beleuchten wird.

Das aktive Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus im Kreis Siegen-Wittgenstein nennt bei einer Suche nach dem Begriff Hadamar folgende Namen: Weiterlesen

Online: Carolin Schulze-Ehrenfeld: Die szenografische Darstellung von Archiven im Film (2023)

„Informationseinrichtungen wie Archive, Bibliotheken und Museen tauchen häufig in Filmen und Serien auf, wo sie zum Beispiel eine entscheidende Information bergen oder Hintergrund für eine Schlägerei sind. Erkennen tun sie die Zuschauer:innen am Szenenbild und an der Ausstattung. Oft wird dabei auf Stereotype zurückgegriffen, die wie Abkürzungen funktionieren. Statt langatmig zu zeigen, wie jemand eine Bibliothek aufsucht, steht er zu Beginn der Szene einfach zwischen Bücherregalen. Die Filmemacher:innen sparen Zeit und der:die Zuschauer:in weiß Bescheid. Aber wo steht jemand in einem Archiv? Auf einem Dachboden? In einem Keller? Zwischen Rollregalen oder vor einem mit Papieren übersäten Schreibtisch? Es gibt das Sprichwort, dass das beste Szenenbild im Grunde eines ist, das gar nicht wahrgenommen wird. Warum sich also damit beschäftigen? Weil Leinwandarchive eben doch nicht so unsichtbar sind. Die vorliegende Arbeit untersucht daher, wie die ‚Diskrepanz‘ zwischen realen und Leinwandarchiven zustande kommt und nimmt die Perspektive der Szenograf:innen ein. Sobald den Zuschauer:innen ein dunkles/feuchtes/geheimnisvolles Leinwandarchiv ins Auge fällt, ist die Akte nämlich sprichwörtlich ‚schon geschreddert‘. Der Film ist abgedreht, veröffentlicht und die Archivwelt rauft sich die Haare. Deshalb geht diese Arbeit an den Anfang zurück, dort wo ein Szenenbild entsteht. Dabei stellt sich heraus, dass Leinwandarchive nichts mit der Realität zu tun haben und es daher keine Diskrepanz und eigentlich auch keinen Grund gibt, sich zu ärgern. Ein Blick in die Literatur fördert aufseiten der Archive in Deutschland ein bislang nur geringes Interesse für diesen Aspekt der Imagebildung durch Filme zutage. Auch was die Szenografie anbelangt, ist die Auswahl an entsprechender Literatur noch überschaubar. Hier tut sich eine Forschungslücke auf, da die bisherigen Arbeiten vor allem auf Filmanalysen zurückgreifen. Durch einen an der Filmuniversität Babelsberg stattfindenden Workshop wird insofern Pionierarbeit geleistet, als die Untersuchung im Anfangsstadium eines Filmes einsetzt. Angehende Szenograf:innen erstellen auf der Basis von zwei Szenarien Entwürfe für die Filmsets von Leinwandarchiven. Diese bilden die Ausgangsbasis für die Analyse, die einige charakteristische Merkmale identifiziert und ihre Funktionen für die Handlung ermittelt.“
Ein Bachelor-Arbeit der FH Potsdam: Link zur PDF

„Problem-Denkmale sanieren und aktivieren“ – neue Arbeitshilfe online

Was tun, wenn Eigentümerinnen und Eigentümer ihrer Pflicht nicht nachkommen? Wo stoßen Bauordnung und Denkmalpflege an ihre Grenzen? Wie reagieren personal- und finanzgeschwächte Gemeindeverwaltungen, wenn rechtswidrige Fensteröffnungen oder Anbauten erfolgten – oder fehlende Instandsetzungsmaßnahmen zu unnötigem Verfall und Leerstand führen?

Die Arbeitshilfe „Problem-Denkmale sanieren und aktivieren – Instrumente und Prozesse“ widmet sich unserem Jahresthema in 2024 und ist gefüllt mit nützlichem Wissen zu rechtlichen Grundlagen, kommunalen Instrumenten und rechtssicheren Verfahren sowie Praxisbeispielen und Checklisten. Weiterlesen