Überführung der Bibliothek aus dem Siegerlandmuseum in das Stadtarchiv Siegen

Das Siegerlandmuseum muss aufgrund dringender Sanierungsmaßnahmen im Torgebäude die für die Präsensbibliothek genutzte Etage räumen. Aufbewahrt werden hier noch 3.000 Buchtitel. Aufgrund des Handlungsbedarfs kommt eine Beschlussfassung zum Tragen, die bereits auf das Jahr 2004 zurückgeht und bislang in Teilen umgesetzt wurde. Die aktuelle Vereinbarung zwischen Siegerlandmuseum und Stadtarchiv lautet, dass der Bibliotheksbestand baldmöglichst in das Stadtarchiv, KrönchenCenter, verlagert wird, um hier künftig der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Mit der Übernahme der Bibliothek aus dem Museum in das Archiv kann das Siegerlandmuseum entlastet und die Literatur im Stadtarchiv nach der sukzessiven Katalogisierung vollständig allen Interessierten öffentlich zugänglich gemacht und der städtischen Bevölkerung wie der wissenschaftlichen Forschung bereitgestellt werden.
Um dies zu gewährleisten, ist im Stadtarchiv die Anschaffung von zusätzlichen Regalelementen erforderlich. Die Investitionskosten wurden für den Haushalt 2025 nachgemeldet. Weiterlesen

30 Jahre Studio für Neue Musik der Universität Siegen

Ein Interview mit Prof. Martin Herchenröder über 30 Jahre Studio für Neue Musik der Universität Siegen.

Studio für neue Musik 1995


Das Studio für Neue Musik der Universität Siegen feiert Jubiläum. Es begann mit 63 Zuhörerinnen und Zuhörern, die im Februar 1995, zum ersten Konzert kamen. Es waren ungewohnte Töne, die damals im Seminarraum Musik erklangen und dennoch auf offene Ohren trafen. Prof. Martin Herchenröder hatte ein Publikum für die Neue Musik gewonnen, das der Veranstaltungsreihe zu einer Erfolgsgeschichte verhalf.

„Wenn Sie an den Anfang der Reihe zurückdenken: Gab es damals in Siegen ein Interesse an Neuer Musik?

Ich bin zum ersten Mal in den 1980er Jahren als Musikstudent in Siegen gewesen, um drei Konzerte zu spielen. Wir waren damals eine No-Name-Gruppe und haben tolle, aber auch verrückte Sachen gemacht. Die Kritiken waren glänzend, aber es saßen trotzdem nur zehn oder zwölf Leute da. Als ich dann 1994 als Professor an die Uni Siegen kam und Budget für Konzerte der Neuen Musik bekam, habe ich gedacht: Mal schauen, was möglich ist. Aber beim ersten Konzert kamen dann viel mehr Leute, als ich erwartet hatte. Es war klar: Es gibt hier Publikum für die Neue Musik. Es lohnt sich, gute, internationale Ensembles nach Siegen zu holen.

Welche Konzerte sind Ihnen besonders in Erinnerung?

Ich erinnere mich an den Auftritt der Amadinda Percussion Group in der Nikolaikirche. Die kamen mit einem ganzen Laster voller Schlagzeuge an. Das war sensationell und die Nikolaikirche brechend voll. Wir haben mehrmals Markus Stockhausen hier gehabt mit seinem Ensemble.Es gab Festivals, zu denen reisten Menschen aus London an. Oder im vergangenen Jahr die „Spiegelungen“ im Löhrtorbad, da standen die Leute Schlange, um reinzukommen. Es kann aber natürlich auch mal passieren, dass nur 20 Zuhörer da sind. Es gibt ein Stammpublikum mit unterschiedlichen Vorlieben. Manche mögen lieber Orgelkonzerte, andere kommen, wenn Vokales auf dem Programm steht. Die, die das Studio für Neue Musik kennen, wissen: Es ist immer interessant und es ist immer Top-Qualität.

Was für ein Publikum lockt die Neue Musik? Weiterlesen

Online: „Die GND im Archiv. Handreichung zur Nutzung von Normdaten“

Die Publikation „Die GND im Archiv. Handreichung zur Nutzung von Normdaten“ findet sich unter folgendem Link: https://collections.fes.de/publikationen/1562378

„Die Handreichung wurde von Kolleginnen und Kollegen der Arbeitsgruppe „Information und Wissensvermittlung“ der Interessengruppe Archiv in Zusammenarbeit mit weiteren Arbeitsgruppen im GND-Netzwerk erarbeitet. Sie will den Umgang mit der Gemeinsamen Normdatei (GND) in Archiven durch die Bereitstellung von Informationen und Beispielen guter Praxis erleichtern. Wir wollen für den Einsatz von GND-Normdaten motivieren und den Nutzen von Normdaten aufzeigen, ganz besonders für all diejenigen, die Archivgut recherchieren. Die Handreichung ist mit Screenshots aus der Praxis der Verzeichnung und Erschließung vieler unterschiedlicher Einrichtungen angereichert, darunter aus kommunalen Archiven, Universitätsarchiven, privaten und staatlichen Archiven.“
Quelle: Archivliste Marburg

s.a.: tlienkamp (31. Januar 2025). Neue Veröffentlichung: “Die GND im Archiv. Handreichung zur Nutzung von Normdaten” archivamtblog. Abgerufen am 1. Februar 2025 von https://doi.org/10.58079/137rt

LWL-Videoserie: „Eine kurze Geschichte Westfalens in der Frühen Neuzeit 06/07“: Siebenjähriger Krieg


Die dritte Folge der „Kurzen Geschichte Westfalens in der Frühen Neuzeit“ erzählt vom Siebenjährigen Krieg. Von 1756 bis 1763 kämpften verschiedene europäische Staaten, darunter Frankreich, England und Preußen, um territoriale und koloniale Herrschaften. Der Krieg erstreckte sich dabei bis nach Nordamerika, Südostasien und Afrika. Westfalen schien zunächst außen vor, es führten jedoch wichtige Heeresstraßen durch die Region und auch die Schlacht von Minden spielte eine entscheidende Rolle. Dadurch kam auch Westfalen eine strategisch wichtige Position zu. Doch wie kam es überhaupt zum Siebenjährigen Krieg? Wer kämpfte in der Schlacht bei Minden? Und welche nachhaltigen Spuren hinterließ der Krieg in der Region? Darüber informiert die neue Folge der „Kurzen Geschichte“. Viel Spaß! „Eine kurze Geschichte Westfalens in der Frühen Neuzeit“ ist eine Beitragsreihe mit sieben Video-Essays, die in kurzer, überblicksartiger Form die Geschichte der Region erzählt. Produziert wurde sie vom LWL-Medienzentrum für Westfalen in Kooperation mit dem Autor David Johann Lensing.

Zwischen Basaltindustrie und Siegerländer Geschichtsforschung:

Neue Buchveröffentlichung zur Geschichte des Hohenseelbachskopfes

In seiner neuen regionalgeschichtlichen Studie „Ringwall, Römer, Ritterburg“ widmet sich der Autor Christian Brachthäuser dem Naturdenkmal Hohenseelbachskopf zwischen Neunkirchen, Daaden und Herdorf. Allerdings legt der Bibliothekar des Stadtarchivs Siegen seinen Fokus nicht auf die Bedeutung des durch industriellen Rohstoffgewinnung zerstörten Basaltkegels als Stammsitz einer im Jahr 1352 zerstörten mittelalterlichen Burg der Adelsfamilie von Seelbach, sondern konzentriert sich auf die Spekulationen um einen prähistorisch gedeuteten Ringwall, der dem Basaltabbau Ende des 19. Jahrhunderts ebenfalls zum Opfer fiel.

„Der Hohenseelbachskopf gehört sicher zu den eindrucksvollsten und geschichtsträchtigsten Ausflugs- und Wanderzeilen in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Altenkirchen. Er fasziniert Geologen und Botaniker ebenso wie Historiker, Bergbaufreunde und Naturforscher, denn es handelt sich um ein Relikt vulkanischer Aktivitäten vor rund 20 Mio. Jahren, die am Nordrand des Westerwaldes eine Kraterfüllung aus erkaltetem Magma hinterließen. Dadurch entstand ein regelrechter ‚Lavadom‘ aus Säulenbasalt“, so Brachthäuser. Auf historischen Fotografien und Ansichtskarten des 19. Jahrhunderts ist der imposante Basaltkegel noch deutlich erkennbar. „Heimatforscher hatten hier lange Zeit sogar ein römisches Kastell lokalisieren wollen“, wie der Autor in seinem neuen Werk darlegt. Anhand eines bislang unbekannten Aktenstücks im Bestand des Landesarchivs NRW (Abteilung Westfalen) in Münster sowie seltener zeitgenössischer Schrift- und Bildquellen zeichnet Christian Brachthäuser die Bemühungen einflussreicher Kräfte aus Politik und Wirtschaft, aber auch des 1879 ins Leben gerufenen „Vereins für Urgeschichte und Altertumskunde in den Kreisen Siegen, Olpe, Wittgenstein und Altenkirchen (ein Vorgänger des heutigen Siegerländer Heimat- und Geschichtsvereins e.V.) nach, die letztlich vergeblich zur Erforschung und zum Erhalt der archäologischen Zeugnisse der Vor- und Frühgeschichte am Hohenseelbachskopf führen sollten. Weiterlesen

Vortrag und Lesung zu „Opferbiographie Otto Päulgen“

Aktives Museum Südwestfalen, Siegen, 15.2.2025, 16 – 17:30

„In meinem Vortrag „Opferbiographie Otto Päulgen“ werde ich anknüpfen an mein Referat „‘Lebensunwertes Leben‘: Von der Eugenik zur Zwangssterilisation – vom Rassenwahn zum Massenmord“, das ich am 12. März 2020 bei der Volkshochschule (in Kooperation mit dem AMS) gehalten habe. Ich werde erläutern, weshalb ich mich gerade mit der Person Otto Päulgen beschäftigt habe. Beleuchtet werden seine familiäre Herkunft und wesentliche Ereignisse und Stationen seines Lebens. zur Sprache kommen dabei insbesondere die Problematik der Zwangssterilisation, die Bedeutung der Erbgesundheitsgerichte, die Propaganda-Aktionen des NS-Regimes gegen sogenannte „unerwünschte Personen“ und die Verbrechen der zweiten Phase der „Euthanasie“-Morde, die vielfach als dezentrale „Euthanasie“ bezeichnet wird.

Meinen Vortrag und die Lesung werde ich durch zahlreiche Bilder und Fotografien illustrieren. Im Anschluss stehe ich gerne für Fragen zur Verfügung. Exemplare der mittlerweile neu aufgelegten Publikation „Otto Päulgen aus Niederschelderhütte. Eine Erinnerung“ liegen für interessierte Besucherinnen und Besucher aus.“
Quelle: AMS, Veranstaltungen

Umbau der Alten Synagoge in Bad Laasphe kann starten

Die Finanzierung für den Umbau der denkmalgeschützten Synagoge in Bad Laasphe ist gesichert. Damit kann das Projekt bald starten.

NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach (CDU) hat einen Fördergeldbescheid in Höhe von rund 693.000 Euro an den Freundeskreis für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit übergeben. Dieser kann das Projekt nun nach über fünf Jahren Planung und zwischenzeitlichem Streit mit der Denkmalbehörde endlich realisieren.

Pläne für Kulturzentrum und Gedenkort
Nach dem Umbau soll die Alte Synagoge in der Mauerstraße viele Zwecke erfüllen: Als Kulturzentrum für Konzerte und Vorträge zum Beispiel. Besonders aber als Gedenkort an die Opfer des Nationalsozialismus. Schulklassen sollen etwas über die Geschichte der Juden in Laasphe erfahren. Fast 175 Jahre nutzte die große jüdische Gemeinde das Wohnhaus als Schule und Synagoge. Bis die Nazis 1938 das Gebäude enteigneten und danach die jüdische Bevölkerung deportierten und ermordeten.

Ehrenamtliche setzen sich ein
Für die Umgestaltung des denkmalgeschützten Gebäudes hat der Freundeskreis lange gekämpft. Zwischendurch drohte das Projekt zu scheitern. Früher besaß die Synagoge große Rundbogenfenster, die aber nach der Enteignung und Umwandlung zu einer Schlosserei entfernt wurden. Nach dem Umbau sollten neue Rundbogenfenster an die frühere Optik erinnern. Doch die Denkmalschützer vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe lehnten die Pläne ab. Der Eingriff in die Bausubstanz sei zu groß und die Schlosserei-Fenster sollten erhalten bleiben. Schließlich fand man einen Kompromiss: Die Schlosserei-Fenster bleiben, die neuen Rundbogenfenster werden mit einer neuen Fassade davorgesetzt.

Synagoge einmalig im Kreis Siegen-Wittgenstein
So kann nun das einzig erhaltene Synagogengebäude im Kreis Siegen-Wittgenstein modernisiert werden. Mit dem Fördergeldbescheid der Ministerin ist die eine Hälfte der zu erwartenden Kosten gedeckt. Weitere Gelder kommen von der NRW Stiftung, dem Kreis Siegen-Wittgenstein und der Stadt Bad Laasphe. Und dank zusätzlicher Spenden kann der Umbau mit insgesamt 1,5 Millionen Euro gestemmt werden. Im Sommer soll der Umbau starten, damit der neue Erinnerungsort im Herbst/Winter 2026/2027 eröffnet werden kann.
Quelle: WDR, Lokalzeit Südwestfalen (Christian Albrecht), 5.2.2025, Radio Siegen, Nachrichten von hier, 6.2.2025, Westfalenposten (online), 6.2.2025 [Bezahlschranke], Siegener Zeitung (online), 6.2.2025 [Bezahlschranke]

Netzwerk zur Erforschung der jüdischen Geschichte in Westfalen und Lippe

„Ein neues Internet-Angebot der Historischen Kommission für Westfalen ist online: Unser „Netzwerks zur Erforschung der jüdischen Geschichte in Westfalen und Lippe“ hat einen eigenen Internetauftritt erhalten. Die Seite ist erreichbar unter: www.juedische-geschichte.lwl.org.

Das neue Angebot ergänzt unsere Netzwerksarbeit zur jüdischen Geschichte. Schon seit einigen Jahren haben wir unser großes Handbuch-Projekt durch digitale Ergänzungspublikationen und Workshops ausgebaut und weitergeführt. Dabei wurde immer wieder der Wunsch an uns herangetragen, die Zusammenarbeit und den Austausch der einzelnen Akteure auszubauen und zu verstetigen. Diesem Wunsch wollen wir mit dem neuen Ansatz nachkommen.

Die Seite gliedert sich in die Hauptpunkte „Projekte“, „Forschungstipps“, „Workshops“, „HiKo-Publikationen“ und „Kooperationspartner“. Aktuell werden auf der Seite „Projekte“ 21 Initiativen und Vorhaben zur jüdischen Geschichte beschrieben, die sich mit Erforschung, Erinnerung und Gedenken beschäftigen. Weitere Projekte können in die Übersicht aufgenommen werden. Hinweise und Ergänzungen nimmt die Geschäftsstelle der Kommission gern entgegen (hiko@lwl.org).“

Quelle: Historische Kommission für Westfalen, Newsletter

Literaturhinweis: R. Kreis, B. Kuhn, M. Weipert (Hrsg.): Ad fontes. Neue Perspektiven für die Quellenarbeit im Geschichtsunterricht

Quellen sind zentraler Gegenstand der historischen Forschung und des Geschichtsunterrichts. Der Band bietet innovative Zugänge zu bekannten Quellengattungen und stellt für den Geschichtsunterricht neue Quellen vor.

In ausführlichen Unterrichtsentwürfen sowie knappen didaktischen Kommentaren werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie sich die neuen Perspektiven und Quellen im Geschichtsunterricht umsetzen lassen.

Reinhild Kreis, Bärbel Kuhn, Matthias Weipert (Hrsg.)
Ad Fontes.
Neue Perspektiven für die Quellenarbeit im Geschichtsunterricht
Historica et Didactica: Fortbildung Geschichte. Ideen und Materialien für Unterricht und Lehre, Bd. 14
Siegen: universi 2025, Format A4, 117 S., zahlr. Abb.
ISBN 978-3-96182-200-3
Quelle: Verlagswerbung

Siegen: Baustart für künftigen „Top-Lernort“

Erst Wiesenbauschule, dann Realschule, bald Grundschule: Der Schulstandort Am Häusling steckt voller Geschichte und wird in Zukunft ein „Top-Lernort“ in der Siegener Schullandschaft.

Eva Schmiedel (TGW), Bürgermeister Steffen Mues, Schulleiterin Annette Schaumann, Stadtbaurat Henrik Schumann, Stephan Almasi (Architekt) und Birte Grunwald (TGW) (v.l.) mit Vorher-Nachher-Visuals beim Baustart. (Foto: Stadt Siegen)

Zum Baustart hatten Bürgermeister Steffen Mues und Stadtbaurat Henrik Schumann gestern (Donnerstag, 23. Januar) zu einem symbolischen “Spatenstich” in das derzeit komplett entkernte Gebäude eingeladen.
„Dieser Schul-Standort wird erhalten und in einen modernen, zukunftsfähigen Lernort transformiert. Das ist eine baulich spannende Herausforderung und eine Weiterentwicklung eines stadtgeschichtlich bedeutsamen Schul-Standortes“, begrüßte Bürgermeister Steffen Mues die Gäste aus der Kommunalpolitik, der Presse, der beteiligten Objektplanerinnen und -planer und bauausführenden Firmen sowie Schulleiterin Annette Schaumann von der Spandauer Schule.
Der Altbau mit seinen noch erhaltenden Jugendstil-Elementen war im Jahr 1912 als ehemalige Wiesen- und Wegebauschule errichtet worden und ist seit 2015 offiziell als Baudenkmal in die Denkmalliste eingetragen, erläuterte Steffen Mues weiter. Die einstige “Wiesenbauschule” bestand in Siegen von 1853 bis ins Jahr 1971 und war mit der daraus gegründeten “Ingenieurschule für Bauwesen” auch die “Keimzelle” der späteren Gesamthochschule und noch späteren Universität Siegen. „Mit baulichem Bestand geht man heute sensibler um als früher, vor allem, wenn es ein so identitätsstiftender Ort ist wie hier, wo viele Siegenerinnen und Siegener ihre Bildung erfahren haben“, ordnete Stadtbaurat Henrik Schumann die Historie ein. Weiterlesen