Ausstellungskatalog: „Otto Arnold: Von Siegen aus.

Fotografische Streifzüge durch Kulturlandschaft und Arbeitswelt“

„1905 kam Otto Arnold (1881-1944) als Lehrer nach Siegen, wo er später Rektor der Nordschule und der Sieghütter Hauptschule wurde. Mitte der 1920er Jahre kaufte er eine Zeiss-Ikon-Platten­kamera und begann mit der umfangreichen ­fotografischen Dokumentation des Siegerlands. Auf zahlreichen Ausflügen, zu Fuß, mit Bus oder Bahn, mit der Familie oder Freunden, mit Kollegen wie auch mit seinen Schulklassen, war er intensiv den Zusammenhängen von Landschaft und Arbeit auf der Spur. Seine Photos erzählen von der Hau­bergswirtschaft, einer nachhaltigen Form der gemeinschaftlichen Waldbewirtschaftung, der Loh­ger­berei, der Köhlerei, von der Arbeit in den Gruben und Hütten, in der Industrie sowie von der Heimarbeit in der Textilproduktion. Ihn trieb ein pädagogisches Ziel an, denn er setzte die Photographien für seine Diaprojektionen im Unterricht ein, um seinen Schülern das regionale Leben zu veranschaulichen. Sein Photoarchiv zeichnet heute ein einzig­artiges Bild des im Wandel begriffenen Sieger­landes in den 1920er und 1930er Jahren nach. Otto Arnolds Werk ist von seiner Schwieger­tochter und seinem Enkel in den 1980er Jahren erstmals aufgearbeitet und aus­gestellt worden.

40 Jahre später fokussiert die Ausstellung 2024 zum 800-jährigen Stadtjubiläum Siegens erneut den Blick Otto Arnolds auf die Menschen, die ­Architektur und die Landschaft, ihre Verbindungen mit traditionellen sowie industriellen Arbeitsab­läufen. Die Texte zum Buch »Von Siegen aus – Photographische Streifzüge durch Kulturlandschaft und Arbeitswelt« hat Eva Schmidt zusam­men­­­gestellt und herausgegeben, darunter von Dieter Pfau, Histo­riker des Siegerlands, der den Motiven Otto Arnolds nachgeht, von Joseph Imorde, ­Profes­sor für Kunstgeschichte an der Kunsthochschule Weißen­­see in Berlin, der über die Bildreihen Arnolds und über das Medium Photographie im Unterricht der 1920er und 1930er Jahren schreibt, von Gabriele Conrath-Scholl, ­Leiterin der Photographischen Sammlung / SK ­Stiftung Köln, die einen Vergleich zwischen Otto Arnold und Zeitgenossen wie August Sander wagt und von der Heraus­geberin, die ein Gespräch mit Detlev Arnold über die Geschichte des Archivs seines Groß­vaters führt.­“

ISBN-13: 9783864424380, 256 Seiten, 120 schwarz-weiße Fotos

4 Gedanken zu „Ausstellungskatalog: „Otto Arnold: Von Siegen aus.

  1. Es ist ja so gewesen, als wenn Otto Arnold 40 Jahre lang in der Versenkung verschwunden wäre. Nein: Im Jahr der Industriekultur 2000 gab es eine Ausstellung mit seinen Bildern, Titel: „Otto Arnold – Fotografie 1927 bis 1938 – Siegerländer Arbeitswelt“. Die Fotografien wurden im Foyer des Kreishauses Siegen ausgestellt und waren der Öffentlichkeit vom 3. bis 28. April 2000 zugänglich. Leider gab es damals keinen Ausstellungskatalog.

  2. Neben der Ausstellung im Jahr 2000 sei auch auf die beiden eher kleineren Präsentationen von Otto Arnold in Jahr 2021 in Siegen hingegwiesen: einmal im LYZ und einmal durch das kunstgeschichtliche Seminar der Uni Siegen. Zur letzt genannten Ausstellung erschien übrigens ein kleines Faltblatt, das unter dem genannten Link auufgerufen werden kann. 2017 wurden in der Fotoausstellung „Häute, Leim und Filz“ im LWL-Freilichtmuseum Hagen, Gelbgießerei, Bilder Otto Arnolds zur Leder-, Leim und Filzindustrie gezeigt.
    Die 1985er Ausstellung machte neben Siegen auch Halt in Wilnsdorf, Neunkirchen, Netphen und Bad Berleburg sowie in Göttingen (Rathaus) und im Deutschen Bergbau-Museum in Bochum. Die Wanderausstellung lieg über 4 Jahre und wurde von (VHS-)Vortägen begleitet.

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