„Unser Volk betet wieder – wenigstens am Anfang des Krieges“. So lautet der Titel einer Ausstellung über die Kirchenkreise Siegen und Wittgenstein im Ersten Weltkrieg, die vom 5. bis 27. September im Museum 4FACHWERK mitten in der Freudenberger Altstadt zu sehen ist. Jeweils mittwochs, samstags und sonntags ist das Museum von 14 bis 17 Uhr geöffnet, Eintritt drei Euro.
Am Freitag, den 4. September um 20.00 Uhr wird in einer Vernissage durch zwei Vorträge in das Thema eingeführt: Dr. Johannes Burkardt vom Landesarchiv NRW Münster spricht unter dem Titel „Mit Gott für König und Vaterland“ über die beiden Kirchenkreise Siegen und Wittgenstein im Krieg. Im Anschluss macht sich die Siegener Theologieprofessorin Dr. Veronika Albrecht-Birkner auf lokale Spurensuche zum Thema „Erster Weltkrieg, Kirche und Alltag in Freudenberg“.
Predigten von Pastor Demandt, Gedenktafeln aus der Flecker Kirche und zahlreiche andere Exponate gibt es zu sehen. Mit großformatigen Plakaten zeichnet die Ausstellung nach, welche Spuren der Krieg in einzelnen Gemeinden hinterlassen hat. Dabei geht es nicht zuletzt um sich verändernde Deutungen des Krieges: Von uneingeschränkter Begeisterung bis zur vollständigen Ernüchterung und Einsichten in Irrtümer, die Theologie und Frömmigkeit im Grundsatz betrafen.
Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges verbanden sich bis in die einzelnen Gemeinden hinein Hoffnungen auf eine Wiederherstellung traditioneller Kirchlichkeit. Wie in den Befreiungskriegen sollte Gott erneut seine Macht als „Alliierter“ der Deutschen erweisen und die Massen so vom Glauben überzeugen. Die grausamen Erfahrungen des Krieges wurden in diesem Kontext als Instrumente göttlicher Erziehung zu neuem Glaubensernst und die Gefallenen als „heilige Opfer“ interpretiert.
Quelle: Freudenberg-online, 27.8.2015
s. a. Eröffnung der Ausstellung in der Universitätsbibliothek Siegen und Eröffnung der Ausstellung in Bad Berleburg
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