Mitglieder der Geschichtswerkstatt ziehen positive Bilanz
Etwas verspätet fand jetzt die Jahreshauptversammlung der Geschichtswerkstatt Siegen – Arbeitskreis für Regionalgeschichte e.V. für das Jahr 2015 statt. In Abwesenheit des Vorsitzenden Dr. Bernd D. Plaum erklärte der stellvertretende Vorsitzende Ludwig Burwitz den zahlreich erschienenen Mitgliedern die Verzögerung mit der Beanspruchung des Vereins durch die Organisation der Ausstellung „Siegen an der Heimatfront 1914-1918: Weltkriegsalltag in der Provinz“. In seinem Rechenschaftsbericht würdigte der Vorstand neben anderen Aktivitäten insbesondere die Herausgabe des 20. Jahrbuches „Siegener Beiträge“, das wegen der Vielfalt zum Teil wenig bekannter Themen im vergangenen Herbst besonders guten Zuspruch durch die Interessierten an der Regionalgeschichte erfahren habe. Aufgrund der langjährigen Vorbereitungen nahm natürlich der Bericht über die soeben mit großem Erfolg zu Ende gegangene Ausstellung zum Ersten Weltkrieg im Siegerlandmuseum einen besonders breiten Raum ein.
Bereits im Jahr 2012 begannen die Vorstandsmitglieder Dr. Bernd D. Plaum, Ludwig Burwitz und Christian Brachthäuser mit gründlichen Recherchen zu den Auswirkungen des Krieges auf die Stadt Siegen. Später stießen die Historiker Dieter Pfau, Sven Panthöfer, Elisabeth Mehrer und die Konzeptkünstlerin Dr. Marlies Obier zum Vorbereitungsteam, das sich beeindruckt zeigte von der medialen Aufmerksamkeit und dem regen Zuspruch aus der Bevölkerung. „Die am 17. April 2016 von Siegens Bürgermeister Steffen Mues im Oberen Schloss eröffnete Präsentation gehört zu den erfolgreichsten Ausstellungen der vergangenen Jahre im Siegerlandmuseum, wie es im Kulturausschuss der Stadt Siegen verkündet wurde“, so Ludwig Burwitz gegenüber den Vereinsmitgliedern. Mehr als 50 Schulklassen aus den Kreisen Siegen-Wittgenstein, Olpe und Altenkirchen ließen sich in den acht Wochen bis zum 19. Juni 2016 durch die Ausstellung „Siegen an der Heimatfront 1914-1918: Weltkriegsalltag in der Provinz“ führen; parallel dazu nutzten viele Klassen das archivpädagogische Angebot eines außerschulischen Lernorts. Denn im Stadtarchiv Siegen, neben der Geschichtswerkstatt Initiator der Ausstellung, ließen sich vertiefend viele Facetten und Fragestellungen zum Ersten Weltkrieg aus der Perspektive von Kindern und Jugendlichen, Frauen und Männern im ganzen Siegerland untersuchen. „Auch an der durchweg positiven Resonanz der Schulklassen lässt sich der Erfolg unserer Ausstellung messen“, erläuterte Burwitz. Viele gesellschaftspolitische, soziale oder wirtschaftliche Konflikte während der „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“, die durch die Exponate in den Ausstellungsvitrinen nur angedeutet werden konnten, weckten das Interesse der Besucherinnen und Besucher nachhaltig und führten zu einer intensiven Auseinandersetzung mit der Zeit bis 1918. Daher kündigte Ludwig Burwitz für 2017 bereits einen Sonderband des Jahrbuchs „Siegener Beiträge“ an. Die einzelnen Ausstellungsinhalte sollen darin ebenso dokumentiert werden wie die sich ändernden Realitätsebenen der Siegerländer Bevölkerung, je länger der zermürbende Krieg an Ost- und Westfront sich hinzog.
Der Vorstand der Geschichtswerkstatt Siegen, der für ein weiteres Jahr in seinem Amt bestätigt und einstimmig wiedergewählt wurde, bedankte sich zum Schluss der Jahreshauptversammlung nochmals bei den Mitarbeitern des Siegerlandmuseums und den involvierten Verwaltungskräften der Stadt Siegen.