400 Jahre Friedrich Wilhelm von Brandenburg – Spurensuche in den Schlössern seiner Frauen“,
Schlossmuseum Oranienburg und Schloss Caputh, 01.11.2020
„Am 16. Februar 1620 kam Friedrich Wilhelm von Brandenburg im Berliner Schloss zur Welt, der als „Großer Kurfürst“ zu den prominentesten Hohenzollern zählt. Das Edikt von Potsdam 1685 und die Aufnahme tausender Hugenotten, Religionsflüchtlinge aus Frankreich, hat ihn über die Grenzen Brandenburgs hinaus bekannt gemacht. Bis zu seinem Tod 1688 war seine 48-jährige Regierungszeit von den Verheerungen des Dreißigjährigen Krieges und auch in der Folge von ständigen kriegerischen Auseinandersetzungen geprägt. Die Familienpolitik Friedrich Wilhelms zielte auf seine Machtentfaltung und die Erhaltung der Dynastie ab.
Zum 400. Geburtstag Friedrich Wilhelms zeigen die Wohnorte seiner Frauen, Louise Henriette von Oranien (1627–1667) und Dorothea von Holstein-Glücksburg (1636–1689), Facetten seines Lebens. Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg lädt im Schlossmuseum Oranienburg und im Schloss Caputh im Rahmen der Dauerpräsentationen ein, Friedrich Wilhelms Spuren zu entdecken. Besucherinnen und Besucher können sich mittels ausgewählter Kunstwerke den großen und kleineren Fragen seines Lebens und Herrschens nähern.
Macht- und Familienpolitik laufen im Krieg, der Dynastie, dem Handel und der Repräsentation zusammen und offenbaren in den Ausstattungen der Schlösser, wie Friedrich Wilhelm seine Herrschaft festigte und entfaltete. In der Kunst präsentierte sich der Kurfürst als Machtmensch in Herrscherpose oder in Rüstung, bereit, in den Krieg zu ziehen. Andere Gemälde zeigen ihn als Familienmensch mit seinen Gemahlinnen in erster und zweiter Ehe und mit seinen Kindern.“ (1)
Warum ist diese Ausstellung regional relevant?
“ ….Die guten Beziehungen zu Johann Moritz von Nassau-Siegen (1604–1679) ermöglichten einen kulturellen Transfer aus der niederländischen Republik in die kurbrandenburgischen Gebieten und übten auch auf die kurfürstliche Sammlung wichtige Impulse aus. 1647 ernannte der Kurfürst Johann Moritz, der zuvor Gouverneur der Niederländischen Westindien-Kompanie in Brasilien gewesen war, zum Statthalter für die Gebiete Kleve und Mark. Dessen Kunstsammlung umfasste einzigartige Kunstschätze, wie beispielsweise eine wertvolle Möbelgarnitur aus Elfenbein, die er aus Brasilien mitbrachte und dem Kurfürsten verkaufte. Auch profitierte der Kurfürst von Johann Moritz‘ Verbindungen zu bedeutenden niederländischen Künstlern sowie von dessen stadt- und gartenplanerischen Talenten.“(2)
Auf den Ausstellungskatalog wird daher verwiesen. Ebenfalls scheint auch regional ein Blick in die aktuelle Biographie Jürgen Luh über den Großen Kurfürst empfehlenswert.
Quellen:
(1) Stfitung Preußischer Schlösser und Gärten, Aktuelles, Ausstellungen
(2) Digitales Themenportal zur Ausstellung