Eine Ausstellung des Lehrstuhls für Kunstgeschichte der Universität Siegen.
Konzipiert von Prof. Dr. Joseph Imorde und PD Dr. Andreas Zeising in der Passage der Teilbibliothek Unteres Schloß (US) vom 4. bis 31. Juli 2018.
Visuelle Kommunikation ist heute ein selbstverständlicher Bestandteil des schulischen Kunstunterrichts. Eine Zeit, in der das Bild im Schulbuch noch ein Novum war, führt hingegen eine Ausstellung vor, die vom 4. bis 31. Juli 2018 in der Passage der Teilbibliothek Unteres Schloß (US) zu sehen sein wird.
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wurden um die Einführung eines Schulfachs Kunst Debatten geführt. Durch die Möglichkeiten der Fotografie waren ortsgebundene Artefakte nun im Medium des Bildes universell verfügbar geworden. Vielen erschien es nur folgerichtig, den bildungsbürgerlichen Schatz der Kunst auf dem Weg schulischer Vermittlung allen zugänglich zu machen. Den Einzug der Kunstgeschichte in das Schulbuch beförderte auch das junge Fach Pädagogik, das den Anschauungsunterricht zum didaktischen Königsweg erhob und eine Reform schulischer Curricula vorantrieb. Um 1900 wurde Kunstgeschichte nicht nur vielerorts als freiwilliges Wahlfach unterrichtet, um zum »Genuss« der Werke anzuleiten. Auch in Fächern wie Latein, Deutsch oder Geschichte hielt die bildende Kunst Einzug in gedruckte Lehrwerke, wurde »Kunstbetrachtung« zum Unterrichtsgegenstand.
Dem Problemfeld der Kunstgeschichte im Schulbuch widmet sich die Ausstellung mit einer Vielzahl von Exponaten aus der Zeit von 1880 bis 1930. Sie zeigt, wie die Beschäftigung mit Kunstgeschichte seit der Gründerzeit zunächst zaghaft Eingang in den schulischen Unterricht hielt, bevor sich in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg die Verlage auf den wachsenden Bedarf eingestellt hatten.
Die Ausstellung wurde im Rahmen eines kunstwissenschaftlichen Seminars mit Studierenden der Universität Siegen erarbeitet.
Ziel war es, den selten am konkreten Objekt erforschten kunstgeschichtlichen Schulunterricht an einer repräsentativen Auswahl von Schulbüchern und Tafelwerken zu veranschaulichen.
Zur Eröffnung der Ausstellung am Mittwoch, 4. Juli 2018 um 18.00 Uhr wird Herr Prof. Dr. Joseph Imorde in die Thematik der Ausstellung einführen.
Quelle: Uni Siegen, Ausstellungen