Anlässlich des Jubiläums „300 Jahre Unteres Schloss“ eröffnet die Universität Siegen am 26. Februar eine neue Ausstellung.
Das Untere Schloss in Siegen ist seit 2016 die Heimat der Fakultät III (Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsrecht) der Universität Siegen. 2020 feiert das Schloss den 300. Geburtstag seiner Fertigstellung. Anlässlich des Jubiläums zeigt die Universität Siegen die neue Ausstellung „Bilder machen Geschichte“. Sie wird am 26. Februar um 18 Uhr eröffnet und findet in der Teilbibliothek am Campus Unteres Schloss statt. Ein Grußwort spricht Jochen Johannsen, Leiter der Universitätsbibliothek, die Einführung gestaltet Prof. Dr. Joseph Imorde (Department Kunst). Die Ausstellung „Bilder machen Geschichte“ ist Ergebnis eines Projektseminars des Faches Kunst der Universität Siegen.
Die Ansichten von Jakob und Wilhelm Scheiner, deren Rezeption und Wirkung im Mittelpunkt der Ausstellung stehen, betonen in sehr unterschiedlicher Weise die Sonderrolle, die das Untere Schloss in der Geschichte der Stadt Siegen gespielt hat. Der Bau des Schlosses lässt sich vereinfacht als Rahmung der vom Fürsten Johann Moritz geplanten und von dem niederländischen Architekten Maurits Post entworfenen und 1669 fertiggestellten zentralen Familiengrablege der protestantischen Linie des Hauses Nassau-Siegen verstehen. Die Exklusivität des sich gegenüber der Stadt abschließenden Komplexes unterstreicht bis heute den ursprünglich memorialen Charakter der Anlage.
Die Ausstellung zeichnet nicht die komplexe Geschichte des Unteres Schlosses nach, sie konzentriert sich vielmehr auf Entstehung und Erfolg zweier Bildmotive – des um 1899 entstanden Aquarells Siegen um 1850 von Jakob Scheiner und der 1922 entstandenen Rekonstruktion des Unteren Schlosses zu Siegen um 1720 von Wilhelm Scheiner.
Beide Ansichten inszenieren Blicke hinein in eine vermeintlich bessere Vergangenheit und reagieren damit auf architektonische und städtebauliche Entwicklungen, die den urbanen Kontext und die architektonische Gestalt des Unteren Schloss im 19. und frühen 20. Jahrhundert stark veränderten. Es handelt sich in beiden Fällen um erfundene Traditionen. Dem Erfolg und der Wirkung dieser bildlichen Setzungen geht die Ausstellung nach und kontextualisiert die beiden Ansichten des Unteren Schlosses in Hinblick auf die gegenwärtige Nutzung und den weiteren Ausbau der Anlage durch die Universität Siegen.
Die Ausstellung „Bilder machen Geschichte“ bildet den Auftakt einer Veranstaltungsreihe, mit der Universität und die Stadt Siegen in Form von Ausstellungen und Vorträgen das Jubiläum des Unteren Schlosses wie auch dasjenige der Fürstengruft würdigen. Nächster Termin in dieser Reihe ist der 19. März mit einem Referat der Historikerin Elisabeth Nöhring zum Thema „Fürstengruft und Unteres Schloss: Zu den Bauprojekten des Johann Moritz Fürst zu Nassau-Siegen (1604 – 1679) in seiner Residenzstadt Siegen“. Vom 5. bis zum 21. April ist die Ausstellung „300 Jahre Unteres Schloss Siegen“ im Siegerlandmuseum zu sehen.
Quelle: Universität Siegen, Pressemitteilung, 14.2.2020
Ausstellungseindrücke: