Kleinprojektförderung ermöglicht Ertüchtigung des Depots
Nach seiner Gründung im Jahr 1979, die dem Erhalt der vom Abriss bedrohten Alten Vogtei diente, eröffnete der Heimatverein Alte Vogtei Burbach e.V. zehn Jahre später in der angrenzenden Zehntscheune das Museum „Leben und Arbeiten in Burbach“. 25 Jahre lang wurden Alltag und Handwerk des dörflichen Lebens mit ehrenamtlichem Engagement präsentiert und nachfolgenden Generationen nahe gebracht.
Im Herbst 2014 beschloss der Heimatverein mit der Gemeinde Burbach im Kontext der geplanten Sanierung der Alten Vogtei die Neuausrichtung des Museums mit seiner heimatkundlichen Sammlung durch die Weiterentwicklung zu einem Begegnungs-, Besucher- und Erlebniszentrums. Die über Jahre gewachsene Anzahl von weit mehr als 3500 Exponaten und Dokumenten besitzt für gegenwärtige und zukünftige Generationen einen hohen ideellen Wert, der allerdings ohne fachgerechte Dokumentation, Inventarisierung und Lagerung nicht gesichert werden kann.
Um dieser Anforderung nachzukommen und um die Sammlung für die notwendige Neuausrichtung verfügbar zu haben, hat der Heimatverein das Depot eingerichtet. Die Räumlichkeiten, die kurzfristig zur Verfügung gestellt und für eine erste, noch weitgehend unsortierte Lagerung genutzt wurden, bedürfen auf Dauer allerdings einer fachgerechten Ertüchtigung. Ziel ist die adäquate Aufbewahrung der Sammlung sowie die Möglichkeit, das Depot für die Präsentation der Exponate im Rahmen von Besucherführungen zugänglich zu machen. So wird das Depot als wichtiges Zusatzangebot zu einem wesentlichen Bestandteil der fachlichen Expertise und auch der Attraktivität des Begegnungs- und Erlebniszentrums Alte Vogtei zu Gute kommen. Zielgruppen sind sowohl Einzelpersonen als auch Gruppen, die sich – oftmals sicherlich in Verbindung mit dem Besuch der Ausstellung in der Alten Vogtei – für die Entwicklung und Bedeutung des dörflichen Lebens in den zurückliegenden Jahrhunderten interessieren.
Von den ehemals 18 Themenbereichen des Museums „Leben und Arbeiten in Burbach“ findet sich in der neuausgerichteten Ausstellung „Gemeinsam Burbach“ nahezu vollständig das Inventar der historischen Amtsapotheke Burbach wieder. Zudem werden exemplarisch ausgewählte Exponate Sektionen, wie beispielsweise „ZusammenKommen“ oder „ZusammenLeben“, zugeordnet und mit museumspädagogischem Knowhow präsentiert.
Die eingelagerten Sammlungsstücke stehen zukünftig für Sonderausstellungen zur Verfügung und können an interessierte Museen und/oder Heimatstuben der Region befristet ausgeliehen werden. Im Hallenbereich des Depots werden die unterschiedlich dimensionierten Sammlungsstücke je nach Notwendigkeit in Kartons, Boxen und Regalen gelagert und mit Hilfe großformatiger Banner in Kategorien wie „Alte Vogtei und Haus Herbig“ oder „Schmiedewerkstatt“ eingeteilt.
Im Eingangsbereich des Depots wird zum einen durch ansprechende Bilder und Tafeln die Entstehung und der Werdegang des langjährigen Museums dargestellt und zum anderen die Wertschätzung der heute Verantwortlichen gegenüber der Leistung der Gründerväter und –mütter zum Ausdruck gebracht. Angrenzend befinden sich zwei Werkstatträume, die der Aufbereitung und Dokumentierung vorhandener, ggf. auch weiterer Exponate dienen. Die Betreuung des Depots erfolgt durch ehrenamtliche Mitarbeiter/innen des Heimatvereins; die fachliche Begleitung findet in Zusammenarbeit mit einem Historiker statt.
Für die Verwirklichung des Projekts „Ertüchtigung des Depots“ bedankte sich Volker Gürke, Vorsitzender des Heimatvereins Alte Vogtei Burbach e.V., im Rahmen einer Vor-Ort-Besichtigung bei Roswitha Still, der 1. Vorsitzenden des Regionalvereins LEADER-Region 3-Länder-Eck, und Bürgermeister Christoph Ewers. Mit Mitteln des Bundes und Landes sowie unter Beteiligung des Regionalvereins selbst und damit auch der Gemeinden Burbach, Neunkirchen und Wilnsdorf erhielt das Vorhaben mit ca. 11.000 € eine 80-prozentige Förderung. Grundlage hierfür ist die Richtlinie „Förderung der Strukturentwicklung des ländlichen Raums“, welche der LEADER-Region seit 2019 neue und einfachere Finanzierungsmöglichkeiten für investive Projektideen bis zu je max. 20.000 € Gesamtkosten eröffnet. In diesem Zuge richtete Herr Gürke auch seinen Dank an die Firma Biesterfeld aus Hamburg, die in Verbundenheit mit Burbach die Räumlichkeiten zur Verfügung stellt.
Quelle: Gemeinde Burbach, Mitteilungen, 13.1.2021