Abschlusstagung „Work with Sounds“ im LWL-Industriemuseum Zeche Zollern

Klänge der Arbeit – Museen retten „bedrohte Spezies“ vor dem Aussterben

Bei der Tagung "Work with Sounds" können Teilnehmer auch ein für das LWL-Industriemuseum entwickeltes Geräusche-Quiz spielen. Foto: LWL/Weigl

Bei der Tagung „Work with Sounds“ können Teilnehmer auch ein für das LWL-Industriemuseum entwickeltes Geräusche-Quiz spielen. Foto: LWL/Weigl

Dampfpfeifen, Werkssirenen, alte Registrierkassen – diese Gegenstände und mit ihnen viele Geräusche, die früher in Fabriken, Bergwerken und Büros zu hören waren, sind aus der Arbeitswelt verschwunden. Im Rahmen des EU-Projektes „Work with Sounds“ sammelt das LWL-Industriemuseum gemeinsam mit fünf weiteren europäischen Museen Klänge der Arbeit. Seit zwei Jahren sind europaweit Teams mit Mikrofonen und Kameras unterwegs, um die „bedrohte Spezies“ vor dem Aussterben zu retten. Aktuell zählt die Datenbank des Projekts (http://www.workwithsounds.eu) knapp 500 Aufnahmen. Über Erfahrungen und Perspektiven der Erhaltung, Erforschung und Nutzung von Klängen diskutieren Teilnehmer der Abschlusstagung „Work with Sounds. Theory – Practices – Networks“ vom 19. bis 21. August 2015 im LWL-Industriemuseum Zeche Zollern in Dortmund.

Zu der Veranstaltung im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) sind Vertreter von Museen, Archiven, Universitäten, Kunst und Medien eingeladen. Anmeldungen sind bis 10. August möglich unter http://www.lwl.org/LWL/Kultur/wim/portal/profil/tagungen/workwithsounds/

„Wir wollen mit der Tagung eine Plattform schaffen, auf der sich Akteure verschiedener Disziplinen und Fachbereiche austauschen können. Denn trotz unterschiedlicher Perspektiven und Ansätze verfolgen sie in ihrer Arbeit mit Sounds ein gemeinsames Ziel: neue Einsichten in die Beziehungen der Menschen zu den Lauten ihrer Umwelt zu gewinnen“, erklärt Dr. Dagmar Kift, stellvertretende Direktorin und Projektleiterin beim LWL-Industriemuseum.

Hintergrund
„Work with Sounds“ wurde im Rahmen von „Worklab“ entwickelt, einer internationalen Vereinigung von Arbeitermuseen. 600 typische Klänge der Arbeit sollen am Ende zusammenkommen. Aufgenommen werden vor allem die spezifischen Geräusche einzelner Maschinen und Werkzeuge, die aus unserem Alltag verschwunden sind – von der Dampfmaschine bis zum Webstuhl. Zusätzlich werden Fotos und Filme von den Objekten gemacht.

Die Aufnahmen und ihre Dokumentation gehen zum Schluss in die virtuelle Bibliothek „Europeana“ ein. Dort stehen sie Schulen, Museen, Bildungseinrichtungen, Kunst- und Medienprojekten frei zur Verfügung. „Techno-Produzenten können sie in ihre Tracks einbauen, Soundtüftler eigene Klangcollagen basteln, Bildungseinrichtungen können die Klänge als Lehrmaterial verwenden“, erklärt Konrad Gutkowski, wissenschaftlicher Volontär des Projektes, der in den vergangenen zwei Jahren selbst über 100 Töne gesammelt und dokumentiert hat.
Quelle: Pressemitteilung LWL, 17.7.2015

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