via Mailing-Liste „Westfälische Geschichte“:
„Volkskundliches Museum Wilnsdorf feierte 20. Geburtstag
Der vergangene Sonntag im Museum Wilnsdorf war eine wahrlich runde Sache. Nicht nur, dass die volkskundliche Abteilung ihr 20jähriges Bestehen mit einem gelungenen Aktionstag feierte. Auch zu den Anfangstagen des Museums schloss sich ein Kreis. Denn wo am Sonntag 500 Besucher bestaunen konnten, wie zahlreiche Akteure historisches Handwerk wiederbelebten, waren Mitte der 1980er Jahre tatsächlich noch Handarbeit und Muskelkraft gefragt.
Was viele Besucher nicht wissen: Wo heute das Museum Wilnsdorf steht, war früher eine alte, ausgediente Industriehalle zu finden, in der bis 1985 produziert wurde. „Allerdings liegt der Fokus des Volkskundlichen Museums ein bisschen weiter in der Vergangenheit“, erzählt Museumsleiterin Dr. Corinna Nauck bei einem gemeinsamen Rundgang mit Wilnsdorfs Bürgermeisterin Christa Schuppler. Dem Leben und Arbeiten zu Beginn des 19. Jahrhunderts im südlichen Siegerland hat sich das Haus verschrieben, die Idee dazu entstand in den 1980er Jahren, als für ein Festbuch anlässlich des 800jährigen Bestehens Wilnsdorfs umfangreiches Wissen zusammengetragen wurde. Wissen über die Geschichte des Wilnsdorfer Raumes, das nicht einfach verloren gehen sollte. Und so begannen nach den Jubiläums-Feierlichkeiten die Vorarbeiten für die Einrichtung eines Volkskundlichen Museums: nämlich Sammeln, Sichten und Sortieren.
Im Mai 1993 war es soweit, das Museum Wilnsdorf öffnete seine Türen. Hinter ihnen verbirgt sich noch heute ein Museum der besonderen Art. Die Exponate stehen hier nicht abgeschieden in Vitrinen, losgelöst von Zeit und Raum. Das Museum gleicht vielmehr einem Bilderbuch, ganze Szenen aus der Lebens- und Arbeitswelt vor 100 Jahren wurden nachgestellt: Eine komplette Schusterwerkstatt ist zu sehen (ein Original aus dem Nachlass einer Wilnsdorfer Familie), eine Schneiderei, ein Kaufmannsladen und vieles mehr. Besonders eindrucksvoll ist die Front eines Siegerländer Fachwerkhauses, um die sich die Kompositionen über zwei Etagen verteilen. „Wir legen sehr viel Wert auf Detailtreue, auf Authentizität“, betont Dr. Nauck. Und mit sichtlichem Stolz fügt sie hinzu: „Bisher haben wir dazu weder von Wissenschaftlern noch von Besuchern Kritik erfahren“.
Vielmehr erhält sie immer wieder die Bestätigung, dass gerade die lebendige Darstellung, die Fülle an Details das besondere Flair des Wilnsdorfer Museums ausmachen. Selbst für langjährige Besucher gibt es stets Neues zu entdecken. Ohne das gelungene Konzept zu ändern, fügt Corinna Nauck der Ausstellung neue Stücke hinzu oder tauscht ältere Exponate aus. Dabei kann die Museumsleiterin auf einen umfangreichen Fundus zurückgreifen: Im Magazin lagern so viele Dinge, dass die Ausstellung noch fünfmal bestückt werden könnte. Diesen Hort weiß übrigens auch die Kulturabteilung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe zu schätzen und fragt oft und gerne nach Leihgaben. „Aktuell haben wir historische Badeanzüge für eine Wanderausstellung zum Thema Camping zur Verfügung gestellt“, verrät Corinna Nauck.
Aber nicht nur in der Ausstellung hält das Volkskundliche Museum die Siegerländer Geschichte lebendig. Immer wieder werden bunte Feste und Aktionstage veranstaltet, die hautnah einen Blick in die Vergangenheit erlauben – so wie am vergangenen Sonntag. Im Museum und auf dem Hof waren Imker, Butterfrau, Haubergsvorstand, Schmied und viele andere aktiv. Bei letzterem ließ es sich auch Christa Schuppler nicht nehmen, kräftig anzupacken. Wilnsdorfs Bürgermeisterin ist überzeugt von der Lebendigkeit des Museums: „Die Ausstellung ist spannend zusammengestellt, und gerade für Kinder und Jugendliche gibt es viele Angebote, um das Museum auf eigene Faust erkunden zu können“. Aber auch für alle anderen ist das Museum mit seinen regelmäßigen Festen, Aktionstagen, Sonderausstellungen und kulturellen Veranstaltungen immer wieder einen Besuch wert.
Im Herbst wartet übrigens schon der nächste Geburtstag darauf, gebührend gefeiert zu werden: Im Oktober wird die Kulturgeschichtliche Abteilung des Museums zehn Jahre alt. Natürlich wird auch dieses Jubiläum wieder zum Anlass für einen besonderen Aktionstag genommen, zu dem das Museum am 3. Oktober einladen wird. Besucher erwartet dann eine spannende Reise durch die Zeit, von der Steinzeit über die römische Antike bis hin zum Mittelalter.“
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„Volkskundliches Museum Wilnsdorf feierte 20. Geburtstag
Der vergangene Sonntag im Museum Wilnsdorf war eine wahrlich runde Sache. Nicht nur, dass die volkskundliche Abteilung ihr 20jähriges Bestehen mit einem gelungenen Aktionstag feierte. Auch zu den Anfangstagen des Museums schloss sich ein Kreis. Denn wo am Sonntag 500 Besucher bestaunen konnten, wie zahlreiche Akteure historisches Handwerk wiederbelebten, waren Mitte der 1980er Jahre tatsächlich noch Handarbeit und Muskelkraft gefragt.
Was viele Besucher nicht wissen: Wo heute das Museum Wilnsdorf steht, war früher eine alte, ausgediente Industriehalle zu finden, in der bis 1985 produziert wurde. „Allerdings liegt der Fokus des Volkskundlichen Museums ein bisschen weiter in der Vergangenheit“, erzählt Museumsleiterin Dr. Corinna Nauck bei einem gemeinsamen Rundgang mit Wilnsdorfs Bürgermeisterin Christa Schuppler. Dem Leben und Arbeiten zu Beginn des 19. Jahrhunderts im südlichen Siegerland hat sich das Haus verschrieben, die Idee dazu entstand in den 1980er Jahren, als für ein Festbuch anlässlich des 800jährigen Bestehens Wilnsdorfs umfangreiches Wissen zusammengetragen wurde. Wissen über die Geschichte des Wilnsdorfer Raumes, das nicht einfach verloren gehen sollte. Und so begannen nach den Jubiläums-Feierlichkeiten die Vorarbeiten für die Einrichtung eines Volkskundlichen Museums: nämlich Sammeln, Sichten und Sortieren.
Im Mai 1993 war es soweit, das Museum Wilnsdorf öffnete seine Türen. Hinter ihnen verbirgt sich noch heute ein Museum der besonderen Art. Die Exponate stehen hier nicht abgeschieden in Vitrinen, losgelöst von Zeit und Raum. Das Museum gleicht vielmehr einem Bilderbuch, ganze Szenen aus der Lebens- und Arbeitswelt vor 100 Jahren wurden nachgestellt: Eine komplette Schusterwerkstatt ist zu sehen (ein Original aus dem Nachlass einer Wilnsdorfer Familie), eine Schneiderei, ein Kaufmannsladen und vieles mehr. Besonders eindrucksvoll ist die Front eines Siegerländer Fachwerkhauses, um die sich die Kompositionen über zwei Etagen verteilen. „Wir legen sehr viel Wert auf Detailtreue, auf Authentizität“, betont Dr. Nauck. Und mit sichtlichem Stolz fügt sie hinzu: „Bisher haben wir dazu weder von Wissenschaftlern noch von Besuchern Kritik erfahren“.
Vielmehr erhält sie immer wieder die Bestätigung, dass gerade die lebendige Darstellung, die Fülle an Details das besondere Flair des Wilnsdorfer Museums ausmachen. Selbst für langjährige Besucher gibt es stets Neues zu entdecken. Ohne das gelungene Konzept zu ändern, fügt Corinna Nauck der Ausstellung neue Stücke hinzu oder tauscht ältere Exponate aus. Dabei kann die Museumsleiterin auf einen umfangreichen Fundus zurückgreifen: Im Magazin lagern so viele Dinge, dass die Ausstellung noch fünfmal bestückt werden könnte. Diesen Hort weiß übrigens auch die Kulturabteilung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe zu schätzen und fragt oft und gerne nach Leihgaben. „Aktuell haben wir historische Badeanzüge für eine Wanderausstellung zum Thema Camping zur Verfügung gestellt“, verrät Corinna Nauck.
Aber nicht nur in der Ausstellung hält das Volkskundliche Museum die Siegerländer Geschichte lebendig. Immer wieder werden bunte Feste und Aktionstage veranstaltet, die hautnah einen Blick in die Vergangenheit erlauben – so wie am vergangenen Sonntag. Im Museum und auf dem Hof waren Imker, Butterfrau, Haubergsvorstand, Schmied und viele andere aktiv. Bei letzterem ließ es sich auch Christa Schuppler nicht nehmen, kräftig anzupacken. Wilnsdorfs Bürgermeisterin ist überzeugt von der Lebendigkeit des Museums: „Die Ausstellung ist spannend zusammengestellt, und gerade für Kinder und Jugendliche gibt es viele Angebote, um das Museum auf eigene Faust erkunden zu können“. Aber auch für alle anderen ist das Museum mit seinen regelmäßigen Festen, Aktionstagen, Sonderausstellungen und kulturellen Veranstaltungen immer wieder einen Besuch wert.
Im Herbst wartet übrigens schon der nächste Geburtstag darauf, gebührend gefeiert zu werden: Im Oktober wird die Kulturgeschichtliche Abteilung des Museums zehn Jahre alt. Natürlich wird auch dieses Jubiläum wieder zum Anlass für einen besonderen Aktionstag genommen, zu dem das Museum am 3. Oktober einladen wird. Besucher erwartet dann eine spannende Reise durch die Zeit, von der Steinzeit über die römische Antike bis hin zum Mittelalter.“