Denkmalrechtliche Erlaubnis für Arbeiten an der Alten Synagoge erteilt


Gleich zwei wichtige Termine standen im Kalender des Freundeskreises für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Bad Laasphe: Nachmittags waren der Vorsitzende Jochen Menn, seine Stellvertreterin Rosemarie Bork und Vorstandsmitglied Matthias Köhler im Laaspher Rathaus, abends fand die Jahreshauptversammlung des Vereins im örtlichen Haus des Gastes statt. Dabei bot die Nachmittags-Zusammenkunft in Bezug auf die Pläne, aus der ehemaligen Laaspher Synagoge einen Lern- und Begegnungsort zu machen, einigen Gesprächsstoff für die Abend-Veranstaltung. 

Denn im Rathaus konnte Bürgermeister Dirk Terlinden der Freundeskreis-Abordnung die Denkmalrechtliche Erlaubnis für Umbaumaßnahmen in und an dem denkmalgeschützten Gebäude Mauerstraße 44 überreichen. Mit dabei waren auch der Siegener Architekt Christian Welter, der das Projekt inzwischen seit Jahren begleitet, und Manuela Manske, die als Untere Denkmalbehörde im Laaspher Rathaus für die Pläne mit der Alten Synagoge zuständig ist.

Auch wegen Bedenken des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe hatte sich die Erteilung länger hingezogen als vom Freundeskreis im August 2022 erhofft. Eine besondere Rolle spielten in den vergangenen Monaten die Fenster des Gebäudes. Anhand der überarbeiteten Pläne vom Februar 2024 wurde die Erlaubnis jetzt erteilt. In Erinnerung an die historisch belegten Rundbogenfenster der Synagoge sollen nun drei moderne Rundbogenfenster mit hebräischen Schriftzeichen vor die schlecht erhaltenen alten Fenster der Bauschlosserei, die es zwischenzeitlich jahrzehntelang in dem Gebäude gab, gesetzt werden. So wird weniger in die Bausubstanz eingegriffen, gleichzeitig sollen die beiden Etagen oberhalb des Erdgeschosses – wie früher – verschiefert werden.

Dirk Terlinden und Jochen Menn unterstrichen gleichermaßen, wie dankbar sie seien, diesen „Meilenstein“ gemeinsam erreicht zu haben. Wobei Beiden klar war, dass dieser zunächst nur ein Etappenziel ist. Der Freundeskreis-Vorsitzende machte beim Pressegespräch zur Erlaubnis-Erteilung am Nachmittag und bei der Mitgliederversammlung am Abend deutlich: Auch wenn es hohe Förderzusagen über 830.000 Euro vom nordrhein-westfälischen Heimatministeriums, 378.000 Euro vom Kulturministerium des Bundes und 150.000 Euro von der NRW-Stiftung gebe, so müsse der Freundeskreis für Eigenanteile und eine bestehende Finanzierungslücke auch vor Ort noch Geld organisieren. Dafür gebe der Stempel auf der Erlaubnis jetzt das Startsignal.

Jochen Menn ermutigte bei der Jahreshauptversammlung, zu der sich knapp 30 der 130 Mitglieder auf den Weg ins Haus des Gastes gemacht hatten, alle im Freundeskreis, selbst zu spenden und Werbung dafür zu machen. Der Verein werde heimische Unternehmen und weitere Kooperationspartner wie Schulen, Kirchen, Parteien sowie den örtlichen Kulturring ansprechen. Im Kino vor Ort wird der Werbefilm für das Projekt gezeigt. Außerdem läuft ganz neu eine Crowdfunding-Aktion, bei der im Internet unter http://www.startnext.com/alte-synagoge an den nächsten rund 100 Tagen Spenden gesammelt werden. Unter der Überschrift „Ein Zeichen setzen für Toleranz, Mitmenschlichkeit und Völkerverständigung“ kann man hier Patenschaften übernehmen für Buchstaben im ehemaligen Betraum, für Schiefersteine, für Treppenstufen, für Rundbogenfenster und für eine Brandschutzschiebetür. Auf 135.000 Euro taxiert der Freundeskreis die Summe, die er auf diese Weise zusammenbekommen will. Bis zum 1. Dezember soll die Gesamt-Finanzierung stehen.

Quelle: Bad Laaspher Freundeskreis für christlich-jüdische Zusammenarbeit e.V., Aktuelles, 4. Juli 2024

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