Künstlerinnen auf Zeitreise

„Time Capsule“ – so lautet der Titel der Ausstellung in der Galerie der Sparkasse Wittgenstein in Bad Berleburg. Drei Künstlerinnen – Jutta Dornhöfer, Sabine Helsper-Müller und Irmgard Hofmann – zeigen ihre Werke bis zum 20. Juli.

Jutta Dornhöfer aus Erndtebrück und Irmgard Hofmann aus Bonn, beide mit Wittgensteiner Wurzeln, und Sabine Helsper-Müller aus Siegen haben sich vor einigen Jahren über die Wittgensteiner Kunstgesellschaft kennengelernt. Das gemeinsame Interesse an der künstlerischen Arbeit und der Wunsch, einmal zusammenzuarbeiten, war Ausgangspunkt für die aktuelle Ausstellung.
Dabei haben die ausstellenden Künstlerinnen festgestellt, dass der gemeinsame rote Faden der Präsentation in der Galerie der Sparkasse Wittgenstein eine Art Zeitschiene ist. Daher der Titel der Ausstellung: Time Capsule – Zeitkapsel. Ein interessantes Wort, zusammengesetzt aus Zeit und Kapsel; die Zeit, die mal schnell und mal langsam vergeht oder in vielschichtiger, paralleler Weise erlebbar ist – und die Kapsel, weil sie einschließt, sichert, enthüllt, eine Entdeckung ihrer Geheimnisse nur durch das bewusste (Er-)Öffnen ermöglicht.
Jutta Dornhöfer sagt über die Arbeiten, die sie ausstellen möchte: „Mein Thema greift tief in die Vergangenheit der künstlerischen Entwicklung des Menschen, in die Prähistorik gewissermaßen. Mich fasziniert, wie sich Kunst entwickelt hat, von der einfachen Darstellung von Handflächen, mit einfachsten Mitteln, Erden und Atem, an die Felswände der Behausungen oder heiligen Stätten gebracht, über Ritzungen auf Fels von Tierumrissen, dann irgendwann das flächigere Ausgestalten mit farbigen Erden, und weiter von der natürlichen Darstellung zur Symbolik mit spirituellem Hintergrund. Indem ich versuche, mit Erdpigmenten und Öl diese ursprüngliche Technik der Wand- und Deckenmalerei auf Leinwand nachzuempfinden, gehe ich in meiner Vorstellung zurück zu den Anfängen: zu den steinzeitlichen Jägerkünstlern der letzten Eiszeit vor etwa 30.000 bis 20.000 Jahren.“

Sabine Helsper-Müller sagt über ihre Arbeit: „Künstlerisches Schaffen bedeutet für mich, einen Raum, eine Struktur bildnerisch zu durchdringen und neue Qualitäten zu entwickeln. Meine Inspirationsquelle ist das, was mich gerade umgibt: Das Hier und Jetzt. Durch die Reduktion des Motivs auf elementare Merkmale entstehen abstrakte Arbeiten aus Linien und Flächen, die dem Vorbild folgen ohne es abzubilden. Die bewusste Beschränkung auf ein kleines, feines Format führt beinahe zwangsläufig zu einer Verdichtung.“ Die von ihr in Bad Berleburg zu sehenden Xylografien sind mit ölbasierter Druckfarbe auf Büttenpapier entstanden. Die Blätter sind Teil der Serie `Heute ist ein schöner Tag`.

Irmgard Hofmann schaut gerne in die Zukunft, das All und die Sterne. Experimentierfreudig sieht sie ihren Arbeitsbereich in digitalen Illustrationen, Tuschearbeiten und unterschiedlichen Drucktechniken. Die thematische Orientierung spiegelt sich in vielen ihrer Bildern wider, wenn Motive wie der Mond und Mondgestein, Astronauten, die Sonne oder auch exterritoriale Landschaften oder rotierender Weltraumschrott auftauchen. Sie zeigt u.a. Cyanotypien, von der Sonne belichtete Papiere in kräftigem Blau, die ebenfalls futuristisch anmuten. In Monotypien und Digitaldrucken setzt sie sich mit Ludwig van Beethoven auseinander, dessen Musik zeitlos ist und die, wie in einer Zeitkapsel, durch die Jahrhunderte transportiert wird.
Ort der Ausstellung: Stadtsparkasse Bad Berleburg, Poststraße 15. bis 20. Juli während der Geschäftszeiten
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Die Webseiten der anderen Künstlerinnen finden Sie hier:

http://www.helsper-mueller.de/
https://irmgard-hofmann.com/

Quelle: FarbWortAkzente. Kunst von Jutta Dornhöfer

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