Historisches Forschen und die Politik der Archive“, Göttingen 2019
„Archive und historisches Wissen: Die Geschichte einer zunehmenden Verflechtung.
Die Archivrecherche zu historisch-analytischen Zwecken ist heute selbstverständlich. Ob aus journalistischem, genealogischem oder historischen Interesse – historisches Wissen ist an die Einsicht in Quellen und Dokumente gebunden. Dennoch ist diese Selbstverständlichkeit das Ergebnis eines relativ jungen historischen Prozesses. Archive dienten zunächst keineswegs der historischen Forschung, obwohl das historische Aktenstudium im 19. Jahrhundert zunehmende Beliebtheit erlangte.
Philipp Müller ermittelt die Voraussetzungen und Bedingungen, unter denen die Archivrecherche im 19. Jahrhundert zu einem wesentlichen Kennzeichen professionellen historischen Forschens aufstieg. Er rückt damit einen in der Forschung wenig berücksichtigten, für die Geschichtswissenschaft jedoch zentralen Zusammenhang in den Vordergrund. Zudem zeigt er die historischen Prozesse und Dynamiken auf, die schließlich beides verändern sollten: die institutionelle Kultur der Archive wie auch das historische Wissen und Erkennen.
Philipp Müller, geb. 1974, ist Privatdozent für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Göttingen. Zur Zeit ist er als Vertretungsprofessor für Sozialgeschichte am Institut für soziale Bewegungen an der Universität Bochum tätig.“
Quelle: Verlagswerbung
Rezensionen:
- Christoph Nonn: Rezension von: Philipp Müller: Geschichte machen. Historisches Forschen und die Politik der Archive, Göttingen: Wallstein 2019, in: sehepunkte 20 (2020), Nr. 9 [15.09.2020], URL: http://www.sehepunkte.de
/2020/09/33846.html - Holger Berwinkel, Rezension von/compte rendu de: Philipp Müller (Hg.), Geschichte machen. Historisches Forschen und die Politik der Archive, Göttingen (Wallstein) 2019, 517 S., ISBN 978-3-8353-3599-8, EUR 44,90., in: Francia-Recensio 2020/2, 19./20. Jahrhundert – Histoire contemporaine, DOI: https://doi.org/10.11588/frrec.2020.2.73567