Jan Brueghel d. Ä., Brüssel 1568 – Antwerpen 1625 und Peter Paul Rubens, Siegen 1577 – Antwerpen 1640: Das Paradies mit dem Sündenfall (ca. 1615)
Mauritshuis, Den Haag
Jan Brueghel d. Ä. und Peter Paul Rubens waren befreundet und arbeiteten oft gemeinsam, wobei sich Rubens auf die Gestaltung der menschlichen Figuren beschränkte und Brueghel d. Ä. für Fauna und Flora ständig war. Die Werke waren als Prunkstücke gedacht, die das Beste beider Künstler vereinten.
Für ein Gemälde wie dieses, in dem die Landschaftsdarstellung überwog, stammte der Entwurf von Brueghel und Rubens spielte quasi die Nebenrolle. Obwohl Brueghel für die Komposition verantwortlich war, begann Rubens mit dem Malen. Sehr skizzenhaft malte er in dünner Farbe Adam und Eva, den Baum, das Pferd und die Schlange. Dann übernahm Brueghel die Pflanzen und Tiere, die er mit enzyklopädischer Präzision in der Endbearbeitung malte.
Die Ateliers beider Künstler lagen nahe beieinander und man geht davon aus, dass die Gemälde zwischen den Ateliers hin und her getragen wurden, damit jeder seinen Teil in der eigenen Werkstatt und mit eigenen Materialien malen konnte.