Ein Literaturfund und eine Einladung zum Weiterforschen.
Dr. jur. Ludwig Moritz Gerhard Dapprich
- * 3. Dezember 1909 in Siegen, ev., Vater: Otto Arnold Dapprich, Kaufmann
- 1916 – 1920 Besuch der Obenstruth-Schule in Siegen
- 1920 – 1926 Realgymnasium in Siegen
- 1926 – 1927 Höhere Handelsschule in Siegen
- 1927 – 1928 kaufmännische Ausbildung bei I.G Reichswald in Siegen
- 1928 – 1931 Oberrealschule Weidenau/Sieg, Abitur
- 31. März 1931 – 21. Juli 1934 Studium:
- 1931 Universität Marburg
- 1931/1932 Innsbruck
- 1932 Bonn
- 1932 – 1934 Marburg
- 1934 1. jur. Staatsexamen
- 1935 Promotion (Dissertation: Die Kirche und der totale Staat)
- 18. Dezember 1934 – 22. März 1938 Referendariat:
- 1934 – 1937 Landgericht Siegen
- 1937 – 1938 Oberlandesgericht Hamm
- 1938 2. jur. Staatsexamen in Düsseldorf
- 1. April 1938 – 1. September 1938: Assessor beim Landgericht Münster/Zivilrichter
- 1938 Übertritt in die Berghoheitsverwaltung (Justitiar): Assessor am Oberbergamt Dortmund
- 1938 – 1944 nebengeruflich Lehrer an der Bergschule Bochum
- im Zweiten Weltkrieg vom Militärdienst freigestellt wegen uk-Stellung
- 1940 – [1943/1950] Bergrat am Oberbergamt Dortmund
- März 1950 – 1954: Oberbergrat am Oberbergamt Dortmund
- 20. Juli 1954 aus dem Dienst der Landesbergbehörde in den Bundesdienst übergetreten als Bundesrichter am Bundessozialgericht in Kassel
- + 15. September 1988 in Kassel
- Mitgliedschaften: NSDAP (1. Mai 1937), NSFK (Förderndes Mitglied ab 1934 – seit Überführung des Deutschen Luftsportverbandes 1. August 1933), NSV (26. Juni 1937), NS-Rechtswahrerbund (1. April 1935), Reichsluftschutzbund (ca. 1938); Angabe einer Mitgliedschaft in einer republikanischen/antinationalsozialistischen Studentengruppe in Marburg 1932/33 – 1934 (als verbotene Oppositionsgruppe genannt)
- Entnazifizierung: Herbst 1945 keine Bedenken der NCCC Essen wegen Weiterbeschäftigung, 16. März 1948 „kein Aktivist, vollständig entlastet“
Quelle: Katrin Minner: Der Schreibtisch des Ruhrbergbaus: Das Oberbergamt Dortmund (1933-1950). Eine Fachbehörde zwischen fachlichem Anspruch und politischem Einfluss, Bochum 2019 (= Veröffentlichungen aus dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum, Nr. 232; = Schriften des Bergbau-Archivs, Nr. 35), S. 226 – 227
To-do-Liste: Archivgut/Literatur/Recherchen:
– Stadtarchiv Kassel, Bestand A 1 .101 (Haupt- und Bürgeramt – Ehrungen] Nr. 263, Verleihung des Verdienstordens an Dapprich, Dr. Gerhard (geb. 03.12.1909), 1984
– Stadtarchiv Kassel, Bestand S 1 [ S 1 Personenbezogene Sammlung (hauptsächlich Zeitungsausschnitte)] Nr. 2939, Dapprich, Gerhard, Dr., [geb 03.12.1909 in Siegen, gest. 15.09.1988 in Kassel] Dr.jur., Richter, Seit 1968 vorsitzender Richter am Bundessozialgericht in Kassel; Honorarprofessor
– Archiv der Philipps-Universität Marburg, Bestand 307 b [Juristische / Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät] Nr. 1857, Gerhard Dapprich aus Siegen geb. 03.12.1909 vom 21.04.1936, 1936, enthält: Dissertation
– Archiv der sv:dok, 15 [Berufsgenossenschaft Rohstoffe und Chemische Industrie (BG RCI)]/3324, Bundessozialgericht – Allgemeine Angelegenheiten, enthält u.a. Verabschiedung von Prof. Dr. Dapprich, Vorsitzender Richter am Bundessozialgericht (1977), 04.1955 – 12.1994, Sperrvermerk: 2024
– [Nachruf], in: Recht der Arbeit, Band 42/43 (1989), S. 44
– August Ludwig Degener, Walter Habel: Wer ist Wer? Das deutsche Who’s Who, Bd. 15 1967, S. 294
– August Ludwig Degener, Walter Habel: Wer ist Wer?, Bd. 26 (1987), S. 219
– Gerhard Lüdtke, Hans Strodel, Hans Jaeger: Kürschners deutscher Gelehrten-Kalender, Bd. 3 (1992), S. 4252
-Technische Universität Berlin: Dort war Dapprich Honorarprofessor für Bergrecht
Interessante Diss. Da wüsste man gern mehr. Auch bei wem. 1935? Da hätte die Neuordnung der Unis doch schon stattgefunden?
Die Promotionsakte ist im Archiv der Universität Marburg vorhanden. Signatur ist in der to-do-Liste am Ende dieses Eintragsd zu finden. Erstaunlicherweise findet sich in den Bilbiothekskatalogen die gedruckte Dissertation Dapprichs mit folgendem Titel: „Die „Autarkie“ des Aristoteles und der „totale Staat“, so dass hier tatsächlich Klärungsbedarf besteht.