Siegener Bündnis für Demokratie erinnert an Jahrestag der Ermordung von Bruno Kappi im Jahr 1992. Gedenkort im Weidenauer Einkaufszentrum geplant
Am 15. Dezember 1992 wurde der 55 jährige Bruno Kappi auf dem Weg zu seiner Arbeitsstelle im Weidenauer Einkaufszentrum ermordet. Der oder die Täter griffen den stark sehbehinderten Bruno Kappi an, schlugen und traten brutal auf ihn ein bis er an diesen Verletzungen starb. Zwei junge Männer aus der rechten Skinhead Szene wurden später angeklagt, jedoch konnte ihnen die Tat nicht nachgewiesen werden. Der Mord ist bis heute ungesühnt.
Die Tat passierte Anfang der 1990er Jahre zu einer Zeit, als es in Deutschland rechtsradikale Ausschreitungen und Brandanschläge in Hoyerswerda (September 1991), Rostock-Lichtenhagen (August 1992) und in Mölln (November 1992) gab. Es folgten Solingen (Mai 1993) und Lübeck (1996) bis hin zu den Morden durch den nationalsozialistischen Untergrund (NSU).
Über 25 Jahre nach diesem schrecklichen Mord hat das Siegener Bündnis für Demokratie, in dem neben vielen Verbänden, Vereinen und Organisationen auch fast alle Ratsfraktionen der Universitätsstadt Siegen vertreten sind, angeregt, einen Ort der Erinnerung für den Siegener Bürger Bruno Kappi und den an ihm begangenen Mord im Weidenauer Einkaufszentrum zu errichten.
Damit soll ein sichtbarer Erinnerungsort im Stadtbild für die Gräueltat an Bruno Kappi entstehen. Der Bürgeranregung des Siegener Bündnisses wurde mit großer Mehrheit im zuständigen Hauptausschuss des Rates der Stadt Siegen gefolgt. Derzeit finden die Planungen für die genaue Verortung und Ausgestaltung statt.
Quelle: Siegener Bündnis für Demokratie, Medieninformation v.09.12.2019
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