Auszüge aus Kreistags- (1.0.1.) und Kreisausschussprotokollen (1.0.3.) des Kreises Siegen
Um sich einen Überblick über die Entstehungsgeschichte des Gillerberheimes zu verschaffe, beauftragte das Kreisarchiv 2 Auszubildende der Kreisverwaltung Siegen-Wittgenstein (Katharina Zillmann, Olga Vogel), die ihr Praktikum im Kreisarchiv absolvierten, mit der Auswertung der genannten Protokolle. Ihre Funde reichen von 1959 bis 1966. Die Auszüge geben einen guten Überblick über die beteiligten Institutionen und das komplexe Finanzierungsverfahren.
18. März 1959
„.. Der außerordentliche Haushaltsplan umfasse 2,5 Mill. DM in Einnahme und Ausgabe. Es handele sich dabei im Wesentlichen um folgende Projekte:
Bau eines Waldschulheims auf dem Gillerberg‚ Bau einer kaufm. Berufsschule, Ausbau der Aula der Ingenieurschule für Bauwesen, Bau einer Ingenieurschule für Maschinenwesen in Siegen (Kreisanteil), Umbau der Bismarckhalle in Weidenau und Bau eines Schwesternwohnheimes des Alters- und Pflegeheimes in Weidenau..“
Quelle: Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein 1.0.1/21, Teil 1, Niederschrift der außerordentlichen Sitzung des Kreistages17. September 1959
„..3. Bau eines Waldschulheims auf dem Giller
Wortlaut der Anfrage: Ist der Bau des Waldschulheimes auf dem Giller in Angriff genommen worden? Wird das Projekt durch die geplanten militärischen Geländeanforderungen im Elberndorftal beeinträchtigt oder sogar unmöglich gemacht?
Herr Oberkreisdirektor Dr. Moning antwortet, dass der Bau noch nicht in Angriff genommen worden sie. Es stehe noch ein Zuschuss aus dem Landesjugendplan aus. Bewilligt seinen lediglich die Mittel des Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und die Sportmittel. Desgleichen stehe der Kreisanteil zur Verfügung. Ein Gutachterausschuss habe entschieden, dass es sich bei dem Heim nicht um ein Jugendheim, sondern um ein Schullandheim handele. Frau Dr. Scheuner wolle eine Umfinanzierung aus Mitteln für Freizeitheime vornehmen. Wegen der klimatischen Verhältnisse solle das Projekt im Frühjahr in Angriff genommen werden. Herr Kreistagsabgeordneter Vitt teilt ergänzend mit, dass am Montag in der Sitzung des Landesjugendwohlfahrtausschusses festgestellt worden sei, dass das Heim in die erste Dringlichkeitsstufe komme und 80.000,– DM hierfür zur Verfügung gestellt werden. Der Gutachterausschuß müsse noch zustimmen…“
Quelle: Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein 1.0.1/22, Niederschrift über die öffentliche Sitzung des Kreistages
23. Dezember 1959
„..Herr Oberkreisdirektor Dr. Moning erläutert die Änderungen im außerordentlichen Haushaltsplan: Zum Bau eines Waldschulheimes auf dem Gillerberg muß er mitteilen, daß die Ausführung dieses Bauvorhabens seither daran gescheitert ist, daß der Gutachterausschuß in Düsseldorf die Mittel aus dem Landesjugendplan, die mit 144.000,- DM vorgesehen waren, abgelehnt habe mit der Begründung, daß das Kullturministerium die Mittel für das Bauvorhaben bewilligen müsse. Leider habe man beim Kulturministerium seither nichts erreichen können. Der Gutachterausschuß habe auch einen späteren Antrag auf Förderung des Bauvorhabens als Jugendfreizeitheim mit 80.000,- DM abgelehnt. Die Forstverwaltung sei bereit, die bereits bewilligte Beihilfe von 70.000,- DM in das Rechnungsjahr 1960 zu übertragen. Er wolle nunmehr mit Herrn Flick verhandeln, daß dieser durch eine Spende den Ausfall der Mittel aus dem Landesjugendplan ganz decke. Er hoffe, auf diese Weise zum Zuge zu kommen. Herr Kreistagsabgeordneter Vitt hält es für untragbar, daß der Gutachterausschuß in Düsseldorf sich über alle Beschlüsse der Vorinstanzen hinwegsetzt und auch die in den unteren Ausschüssen festgelegte Dringlichkeit nicht beachte. Seines Wissens seien in dem Gutachterausschuß in Düsseldorf auch keine Jugendausschußmitglieder des Landtages vertreten. Er bittet die anwesenden Herren Landtagsabgeordneten, sich dieser Dinge doch einmal anzunehmen. Herr Landrat Büttner sagt das zu. Herr Kreistagsabgeordneter Schmidt stellt fest, daß in dem Verteilerausschuß die konfessionellen Verbände stark vertreten seien. In einer für Anfang Januar vorgesehenen Besprechung im Kultusministerium könne man aber auch diese Dinge vortragen…“
Quelle: Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein, 1.0.1/23, Niederschrift über die Sitzung des Finanzausschusses des Kreistages
31. März 1960
„..Herr Kreistagsabgeordneter Vitt stellt zur Haushaltslage fest:
„…Bezüglich des außerordentlichen Haushaltsplanes müsse er erklären, daß seine Fraktion besonders daran interessiert sei, daß das Waldschulheim auf dem Giller wirklich in diesem Jahr gebaut werde…“…“
Quelle: Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein, 1.0.1/23 Niederschrift der öffentlichen Sitzung des Kreistages
31. März 1960
„..Für das Rechnungsjahr 1962 tritt eine weitere Steigerung der Personalausgaben von 205.48,– DM ein. Der Mehrbetrag ist im wesentlichen auf die im Laufe des Rechnungsjahres 1961 eingetretenen Erhöhungen der persönlichen Kosten für Angestellte und Arbeiter und auf die Neueinstellung und Beförderungen in 1961 zurückzuführen, die sich in 1962 für ein volles Rechnungsjahr auswirken. Außerdem waren die vorgesehenen Stellenplanänderungen für 1962 (u. a. öffentliches Chemisches Untersuchungsamt, Planungsamt, Gesundheitsamt ) zu berücksichtigen. Für das Waldjugendheim Gillerberg sind erstmalig 18.480, — DM Personalausgaben zu veranschlage. Es ist darauf hinzuweisen, dass wesentlicher Teil der persönlichen und der sächlichen Verwaltungsaufgaben durch Zuweisungen des Landes, Kostenbeiträge Dritter für gemeinsame Dienststellen (Öffentliches Chemisches Untersuchungsamt, Gesundheitsamt) oder eigene Einnahme ( Verwaltungs- und Benutzungsgebühren) gedeckt wird. Es wird hierzu auf die Einzelaufstellung im Vorbericht für Rechnungsjahr 1961 – Seiten 10 und 11 Bezug genommen. Der im Vorjahre errechnete Erstattungssatz von rd. 60% bei den in Fragen kommenden Dienstellen und von rd. 47% im Verhältnis zu den gesamten persönlichen und sächlichen Verwaltungsausgaben wird sich für 1962 in etwa gleicher Höhe halten…“
Quelle: Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein, 1.0.1/23, Vorbericht zum Haushaltsplan des Landkreises Siegen für das Rechnungsjahr 1962
08. Juli 1960
„..32. Bericht über den Bau eines Waldschulheims auf dem Giller –
Herr Oberkreisdirektor Dr. Moning weißt darauf hin, dass der Kreistag beschlossen habe, den Bau des Waldschulheims auf dem Giller vorzufinanzieren, wenn eine schriftliche Bestätigung für die im Finanzierungsplan eingesetzten Zuschüsse vorliege. Inzwischen seien die Sportmittel bewilligt. Das Kultusministerium habe sich bereiterklärt, eine Finanzierungsmöglichkeit zu finden unter der Vorraussetzung, dass das Heim nicht 30, sondern 40 Plätze für Kinder der Volkshochschule erhalte. Das lasse sich ohne Ausweitung des Bauvolumens ermöglichen…“
Quelle: Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein, 1.0.3/15, Niederschrift über die gemeinsame Sitzung des Kreisausschusses und des Finanzunterausschusses
18. Juli 1960
„..f) Bau des Waldschulheims am Gillerberg
Herr Kreistagsabgeordneter Vitt stellt die Frage nach dem Bau des Waldschulheims auf dem Gillerberg.
Herr Oberkreisdirektor Dr. Moning antwortet, dass die Ausschreibungen in Gange seien. Mit dem Bau werde in Kürze begonnen werden. Im Übrigen werde er in nichtöffentlicher Sitzung nähere Ausführungen zur Finanzierung machen…“
Quelle: Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein, 1.0.1./24, Niederschrift der öffentlichen Sitzung des Kreistages
18. Juli 1960
„..B. Außerordentlicher Haushalt –
Im außerordentlichen Haushaltsplan werden bereitgestellt:
a) für den Bau eines Waldschulheimes auf dem Gillerberg weitere 70.000,-DM
aus Spenden
b) für den Neubau der Ingenieurschule für Maschinenwesen
in Siegen weitere 8.000.- DM..“
Quelle: Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein, 1.0.1/24, Vorbericht zum II. Nachtragshaushaltsplan des Landkreises Siegen für das Rechnungsjahr 1960
18. Juli 1960
„..Für das Waldschulheim auf dem Gillerberg war die Aufnahme eines Darlehns von 94.000 – DM auf dem allgemeinen Kapitalmarkt vorgesehen. Bei der ungünstigen Entwicklung des Kapitelmarktes war die Darlehnsaufnahme aber nicht ratsam und nach der Stellungnahme des Innenministeriums nicht erwünscht. Sie soll deshalb durch eine Zuführung aus laufenden Mitteln ersetzt werden…“
Quelle: Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein, 1.0.1/24, Vorbericht zum II. Nachtragshaushaltsplan des Landkreises Siegen für das Rechnungsjahr 1960
18. Juli 1960
„..g) Bau eines Waldschulheimes auf dem Gillerberg –
Zur Finanzierung des Waldschulheims auf dem Gillerberg berichtet Herr Oberkreisdirektor Dr. Moning, das dem Kreis bereits im vergangenen Jahre 70.000,– DM durch das Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten bewilligt worden seien. 94.000,– DM stehen aus Sportmitteln zur Verfügung. Das Kultusministerium habe schriftlich mitgeteilt, das sich die finanzielle Förderung des Schulheims ermöglichen lasse. Auf Grund dieser Mitteilung habe der Kreisausschuss die Finanzierung als gesichert angesehen und beschlossen, den Auftrag für den sofortigen Baubeginn zu erteilen. Er wolle nicht versäumen, mitzuteilen, dass ein Spender, es handele sich um einen 70-jährigen Turner, der nicht genannt werden wolle, für das Projekt 30.000,– DM schenkungsweise zur Verfügung gestellt habe. Der Turngau Siegerland werde 50.000,– DM aufbringen.
Der Kreistag nimmt zustimmend Kenntnis..“.
Quelle: Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein, 1.0.1/24, Niederschrift über die nichtöffentliche Sitzung des Kreistages
29. August 1960
„..g) Kosten für das Gillerbergheim –
Herr Oberkreisdirektor Dr. Moning teilt mit, dass der Kostenvoranschlag für das Gillerbergheim vor 3 Jahren zustande gekommen sei. Nach den heutigen Baukosten müsse mit einer Überschreitung der ursprünglichen Anschlagsumme um 70.000,–DM gerechnet werden. 38.500,– DM seien inzwischen gedeckt worden. Er hoffe, auch noch den restlichen Fehlbetrag finanzieren zu können Die Grundsteinlegung für das Heim habe gestern stattgefunden.
Der Kreisausschuss nimmt Kenntnis…“
Quelle: Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein, 1.0.3/15, Niederschrift über die gemeinsame Sitzung des Kreisausschusses und des Finanzunterausschusses
24. Januar 1961
„..5) Erläuterung der Einzelpläne… c) Einzelplan 2 “Schulen“
Zuschußbededarf: 2.505.330 DM (1962 = 2.991.495 DM; 1961 = 2.943.653 DM)
Der Einzelplan 2 ist mit 18,17% am Gesamtzuschussbedarf des Kreishaushaltsplanes wesentlich beteiligt. Er wird nur noch von den Einzelplänen 4 und 6 übertroffen.
Die wesentlichen Änderungen gegenüber dem Vorjahr werden nachstehend herangestellt:
Die Beihilfe zur Schulbauvorhaben und Schulturnhallen unter den HSt. 210-515 und 210-516 sind für das Rechnungsjahr 1963 mit 300.000 DM und mit 120.000 DM ausgewiesen. Diese Ansätze entsprechen dem Ergebnis der Schulbereisung. Im Vorjahre wurden 525.000 DM für Schulbauvorhaben und 100.000 DM für Schulturnhallen bereitgestellt. Es werden hier also 205.000 DM eingespart.
Für das Gillerbergheim sind die Haushaltsansätze nach den ersten Erfahrungen im Rechnungsjahr 1962 den tatsächlich zu erwartenden Einnahmen und Ausgaben für ein volles Wirtschaftsjahr angeglichen worden…“
Quelle: Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein, 1.0.1/32, Vorbericht zum Haushaltsplan des Landkreises Siegen für das Rechnungsjahr 1963
02. November 1961
„1) Beratung des Entwurfs des Kreishaushaltsplanes für das Rechnungsjahr 1962…
..d) Zum Waldjugendheim Gillerberg (Unterabschnitt 211) erläuterte Herr Oberkreisdirektor Dr. Moning die Einnahmesätze und die vorgesehene Belegung des Hauses. Das Land werde 30 Wochen belegen. Die übrige Zeit stehe für den Kreis zur Verfügung. Man werde für 4Wochen auch hier Berliner Kinder unterbringen, außerdem sei an Kurse für Junglehrer durch die Schulräte und Kurse des Kreisjugendpflegers gedacht. Im Winter wären Kurse allerdings nur durchzuführen, wenn genügend Schnee läge. Notfalls müsse das Heim im Winter geschlossen werden. Die Hilfskräfte (1 Köchin und 2 Aushilfskräfte) könnte man dann dem Alters- und Pflegeheim in Weidenau oder der Hengsbach-Heilstätte anbieten. Man könne auch die Urlaubszeit der Dienstkräfte in diese Zeit legen. Es werde angestrebt, das Heim so auszulasten, dass es ohne einen laufenden Kreiszuschuss auskomme.
Der Vorsitzende bitte um eine Begründung der nachgeforderten Mehrkosten für Neubau. Herr Kreisoberbaurat Kienzler verweist darauf, dass bei Aufstellung des Kostenanschlages von den damaligen Preisen ausgegangen werden musste. In den letzten 1 ½ Jahren seien aber Lohnerhöhungen von 25 % eingetreten. Diese Lohnerhöhungen müsste nach den Vorschriften in ganz bestimmten Rahmen nachträglich anerkannt werden. Grundsätzlich könne man bei Aufstellung von Kostenanschlägen aber nur mit den Gegenwartenpreisen rechnen. Diese Ansicht wird von den Herren Schwarz und Danzenbächer bestätigt…“
Quelle: Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein, 1.0.1/29, Niederschrift über die Sitzung des Finanzausschusses des Kreistages
06. November 1961
„“Ich frage hiermit an, wie es mit der Fertigstellung des Jugendheimes auf dem Gillerberg steht? Ist damit zu rechnen, daß eine Benutzung schon im kommenden Winter möglich ist?“
Herr Kreisoberbaurat Kienzler berichtet hierzu, daß sich beim Neubau des Jugendheimes auf dem Gillerberg besondere Schwierigkeiten mit den Unternehmern ergeben hätten. So mußten z.B. die Putzarbeiten zweimal ausgeschrieben werden, bis der Zuschlag erteilt werden konnte. Der Unternehmer köne jedoch nicht vor dem 15.12. d.J. mit der Ausführung der übernommenen Putzarbeiten beginnen. Daher sei nicht damit zu rechnen, daß das Heim schon im kommenden Winter benutzt werden könnte. Er rechne mit einer Fertigstellung zum 1.4.n.J.
Zusatzfragen werden nicht gestellt.
2. Zufahrtsweg zum Jugendheim auf dem Gillerberg
Herr Oberkreisdirektor Dr. Moning bringt folgende weitere Anfrage des Herrn Kreistagsabgeordneten Rahrbach zur Verlesung:
„Wie soll der Zufahrtsweg zum Jugendheim gebaut werden? Der vorhandene Weg von Vormwald aus ist in keinem guten Zustand, auch ist derselbe von der Bundesstraße nicht gut zu errreichen. Ich bitte deshalb, den noch vorhandenen Wanderweg als Fahrweg auszubauen. Der Weg geht von der Kronprinzeneiche in gerader Richtung zum Gillerberg und damit zum Jugendheim. Ich bitte Sie, Herr Oberkreisdirektor, den Vorschlag prüfen zu lassen. Nach meinem Dafürhalten ist die Sache zu machen.“
Herr Oberkreisdirektor Dr. Moning teilt hierzu mit, daß der Weg von Lützel zum Gillerheim bereits in der Gemarkung Lützel als Gemeindeverbindungsweg mit 4 m Breite und teergebundener Decke ausgebaut sei. Die Fortsetzung innerhalb der Gemarkung Grund bis Hofginsberg sei zum Ausbau für 1962 beantragt. Der Weg vom Bahnhof Vormwald zum Gillerheim habe etwa eine Länge von 1.300 m und befinde sich in einem sehr unebenen Zustand. Der Unterbau sei aber so fest und die Breite ausreichend, so daß der Weg mit PKW befahren werden könne. Der zum Ausbau vorgeschlagene Weg von der Kronprinzeneiche zum Gillerheim sei knapp 1 km lang. Er diene der Holzabfuhr, sei knapp 3 m breit und unbefestigt. Ein Ausbau würde erhebliche ‚Erdarbeiten erfordern. Gegen einen evtl. Ausbau diese Weges wehren sich die Wanderfreunde. Als Fahrweg können der Weg von Lützel und vom Bahnhof Vormwald benutzt werden, für Fußgänger komme der Weg von der Kronprinzeneiche her in Frage.
Herr Kreistagsabgeordneter Rahrbach erklärt ergänzend, daß er an einen ausgebauten Weg gedacht habe, der mit Fahrrädern befahren werden könne. Der Weg sei z.Z. für Fußgänger nicht begehbar. Er müsse wenigstens hierfür benutzbar gemacht werden. Herr Oberkreistagdirektor Moning weist darauf hin, daß kein Unterhaltspflichtiger vorhanden sei. Daher könne an einen Ausbau nicht gedacht werden.
Als Herr Kreistagsabgeordneter Vitt sich zur Geschäftsordnung meldet und die Frage stellt, ob gegen die Bestimmung der Geschäftsordnung über den Punkt diskutiert werden solle, wird die Angelegenheit nicht mehr weiter erörtert.
Auf Anregung des Herrn Kreistagsabgeordneten Vitt beschließt der Kreistag, den Vorgang zur weiteren Beratung an den Kreisausschuß zu verweisen…“
2) Die Sammelnachweise… a) Die persönlichen Ausgaben
…Für das Waldjugendheim Gillerberg sind erstmalig 18.480,- DM Personalausgaben zu veranschlagen…„
Quelle: Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein, 1.0.1/29, Niederschrift der öffentlichen Sitzung des Kreistages
06. November 1961
„.. Einzelplan 2 “Schulen“ –
Zuschussbedarf 2.623.340, — DM (1961 = 2.600.581, — DM, 1960 = 1.655.843,- DM)
Der Zuschussbedarf des Einzelplanes 2 weicht für 1962 nur um
23.000, — DM vom Vorjahre ab. Es ist aber auf folgendes hinzuweisen:
Neu erscheinen im Unterabschnitt 211 die Einnahme und Ausgaben des Waldjugendheimes Gillerberg, die mit 85.580, — DM ausgleichen. Es wird erwartet dass die Ansätze, die nach den Erfahrungen bei anderen Häusern geschätzt worden sind, ausreichen. Auf der Einnahmeseite ist damit gerechnet worden, dass im Durchschnitt nur eine etwa 86% ige Belegung erreicht werden kann. Nach den geführten Verhandlungen mit dem Land soll das Heim vom Land durch 15 Lehrgänge je 14 Tage und im übrigen durch 12 Lehrgänge je 7 Tage belegt werden. An Personal sind eine Köchin und zwei Hausgehilfinnen vorgesehen. Da diese im Hause wohnen werden, könne auf der Einnahmeseite 4.000, –DM für Beköstigung und Unterkunft des Personals veranschlagt werden..“
Quelle: Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein, 1.0.1/29, Vorbericht zum Haushaltsplan des Landkreises Siegen für das Rechnungsjahr 1962
08. Juni 1962
„..18) Personalien..f) Einstellung einer Wirtschaftsleiterin für das Gillerberg
Herr Oberkreisdirektor Dr. Moning teilt mit, dass am 23. Dezember 1962 Berliner Kinder für 4 Wochen im Gillerbergheim als erste das Heim beziehen werden. Am 28.7.1962 solle gelegentlich des Gillerbergfestes auch die Einweihung stattfinden. Anschließend werde eine Berliner Schulklasse 14 Tage im Heim sein. Dann werde das Heim in der üblichen Weise wie in Ringelstein durch Volksschulen beschickt werden, für die das Land die Verpflegungskosten zahle. Es sei sehr schwer, eine Wirtschaftsleiterin zu finden. Eine Bewerberin sei jetzt in Fräulein NN, geb. …1942, gefunden worden, die bereits in Ringelstein, wo sie die erkrankte Wirtschaftsleiterin vertreten habe, Erfahrungen habe sammeln können. Fräulein NN sei bereit, den Dienst Ende Juni 1962 aufzunehmen. In Frage kommt Verg.Gr. VIT BAT. Der Personalrat habe zugestimmt. Für die zwei erforderlichen Hausgehilfinnenstellen habe sich noch niemand gemeldet. Als Heimleiter werde der Revierförster tätig werden. Für die Verwaltung könne Herr Forstassessor Meier, Ringelstein, der zum Forstamt Hilchenbach versetzt worden sei, eingeschaltet werden. Sachbearbeiter der Kreisverwaltung sei Herr Kreisjugendpfleger Holzapfel…“
Quelle: Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein, 1.0.3/17, Niederschrift über die Sitzung des Kreisausschusses und Finanzunterausschusses
17.September 1962
„..15) Verschiedenes…c) Abrechnung über das Gillerbergheim
Auf Grund einer Prüfungsbemerkung des Rechnungsprüfungsausschusses berichtet Herr Kreisoberbaurat Kienzler, dass die Bauarbeiten für das Gillerbergheim seinerzeit insgesamt ausgeschrieben worden seien. Nach den Vorschriften des Landes, die erst nachträglich durch das Staatshochbauamt geltend gemacht worden seien, wäre es jedoch notwendig gewesen, sowohl bei der Ausschreibung als auch insbesondere bei der Abrechnung zwischen dem Forsthausteil und dem Heimteil eine Trennung vorzunehmen.
Diese Trennung in der Abrechnung sei nunmehr nachgeholt worden.
Aus ihr ergebe sich, dass der Kreis noch ein Guthaben von 17.000,–DM habe, das durch das Staatshochbauamt zu erstatten sei. Damit könne die Angelegenheit endgültig abgeschlossen werden…“
Quelle: Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein, 1.0.3/18, Niederschrift über die gemeinsame Sitzung des Kreisausschusses und Finanzunterausschusses
11. März.1966
„..3) Einzelplan 2 -Schulen-.. b) Jugendwaldschulheim auf dem Gillerberg
Die Einnahmen und Ausgaben des Jugendwaldschulheims gleichen sich mit 114.050 DM aus. Dabei werden allerdings die vermögenswirksamen baulichen Maßnahmen in Höhe von 10.000 DM voll durch Entnahme aus der Erneuerungsrücklage gedeckt werden. Nach dem Baubegehungsbericht der Hochbauleitung wird neben einigen kleineren baulichen Verbesserungen (u.a. die Verkleidung des Gymnastikraumes mit PVC-Platten) die Erneuerung von 13 Einbauschränken in den Aufenthaltsräumen für Jungen vorgeschlagen, da sich herausgestellt hat, dass die seitherigen Schränke der starken Inanspruchnahme nicht gewachsen sind…“
Quelle: Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein, 1.0.1/39, Vorbericht zum Haushaltsplan des Landkreises Siegen für das Rechnungsjahr 1966
siehe auch die beiden Einträge zur Geschichte des Gillerbergheimes:
1) https://www.siwiarchiv.de/?p=1817/
2) https://www.siwiarchiv.de/?p=2137/
Da schau her: „Er wolle nunmehr mit Herrn Flick verhandeln“ etc.
Seinerzeit „Landschaftspflege“, jetzt „Private Public Parntership“.
Da spart der Spender bei den Steuern, im konkreten Fall. Wenn’s wg. leerer Kassen als Prinzip anerkannt ist, dann zudem generell. Die Idee hat sich ja inzwischen rundum durchgesetzt,: die Sätze sind heuer so niedrig sind wie nie, für den, der hat. Eine echte Erfolgsgeschichte ;-)
Aus den hier zitierten Äußerungen geht nicht hervor, ob Friedrich Flick tatsächlich Geld für das Gillerbergheim gespendet hat. Allerdings bleibt bemerkenswert, dass man mit Flick diesbezüglich sprechen wollte. Ist dies Flicksche „Landschaftspflege“ oder „Flick-Pflege“ durch die „Landschaft“?
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