Dieter Pfau präsentiert neuen Blick auf Geschichte des 19. Jahrhunderts

„Es sind Standard-Werke für die Geschichte von Siegen Wittgenstein: Die Zeitspuren-Bände. Jetzt gibt es aktuell das zweite Werk, das sich mit dem preußischen 19. Jahrhundert in unserer Region beschäftigt. Das Historiker-Team Dieter Pfau und Elisabeth Strautz haben dafür 2018 ihre Forschungstätigkeit aufgenommen.

Dieter Pfau wird das Werk am Donnerstag, 20. April 2023, 18:00 Uhr, im 4Fachwerk-Museum (Mittelstraße 4-6) vorstellen. Der inhaltliche Schwerpunkt des Vortrags liegt auf dem Freudenberger Raum.

Die Ausführungen führen zurück in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts. Viele der bis heute reichenden wirtschaftlichen, sozialen, politischen und kulturellen Entwicklungen nehmen in dieser Zeit ihren Anfang. Mit Gründung der Kreise Siegen und Wittgenstein 1816 und 1817 beginnt der moderne Verwaltungsaufbau. Vorher unbefestigte Wege werden zu Chausseen ausgebaut, aus denen sich allmählich unser heutiges Straßennetz entwickelt. Die trigonometrische Vermessungsmethode ermöglicht erstmals exakte Kartenaufnahmen, Katasterämter und Steuerbehörden entstehen. Die traditionelle Wirtschaftsweise verliert durch technische Innovationen und den globalen Handel an Bedeutung. Mit Einführung der Gewerbefreiheit und Durchsetzung der kapitalistischen Wirtschaftsweise entsteht das neue Unternehmertum. Die Einführung der revidierten Städteordnung ermöglicht neue, noch an Besitzrechte gebundene Mitspracherechte und erste, in Ansätzen schon demokratische Wahlen. Vor dem Hintergrund einer noch zensierten Presse entsteht in der Stadt Siegen eine politische Öffentlichkeit, die auch in kleine Städte wie Freudenberg ausstrahlt. Weiterlesen

Archivare aus dem Kreisgebiet V: Ferdinand August Bode(n) (1733? – 1812)

Quelle: Damian Ferdinand Haas: Ausführliche Darstellung der in dem Mannlehen der Grafschaft Sayn und den in dieser incorporierten Erblehen sowohl, als Allodial- und Stammgütern dem Engelbertischen Mannstamme der Herren Grafen zu Sayn-Wittgenstein [..] zustehenden Erbfolge‘, Wetzlar 1797 (?)

Über den Archivar des Fürstlich Berleburgischen Archivs ließ bis jetzt nur Folgendes recherchieren:
– (1733?) Geburt in Kurfürstentum Hannover (Quelle: Online-Ortsfamilienbuch Wittgensteiner Land [Anm.: Dort unter dem Familiennamen Bode])
– 15. April 1769 Ernnenung des Cand. iuris zum Hofmeister des Erbgrafen (Quelle: Vereinigte Westfälische Adelsarchive e.V., Ber.Uk / Urkunden, Nr. Ber.Uk – 2836)
– 28. Mai 1771 Ernennung zum Hofrat (Quelle: Vereinigte Westfälische Adelsarchive e.V., Ber.Uk / Urkunden, Nr. Ber.Uk – 2841)
– 11. Februar 1794 Ernennung zum Geheimen Hofrat (Quelle: Vereinigte Westfälische Adelsarchive e.V., Ber.Uk / Urkunden, Nr. Ber.Uk – 2860)
– 09. Februar 1812 Tod in Berleburg (Quelle: Online-Ortsfamilienbuch Wittgensteiner Land)

Neben den Urkunden im Fürstlich Berleburgischen Archiv fanden sich im dortigen Aktenbestand einschlägige Archivalien von bzw. zu F. A. Boden. Weiterlesen

Literaturhinweis: Haiko Hoffmann: „Die S-Regeln der Deutschen Druck- und Schreibschriften“

„Wer sich mit alten Texten, Schriften oder Typografie befasst, hat sich gewiss schon oft die Frage gestellt, wie und wieso man denn das kleine s in der einen oder anderen Schreibweise vorfindet oder anzuwenden hätte. Gegenüber dem heutigen einzigen lateinischen Kleinbuchstaben s hatten sich in den gebrochenen Schriften das lange s und das runde s etabliert. Das normale s ist in der deutschen Schrift das lange s, das runde ist das sog. Schluss- oder Fugen-s. Das Wie und Warum konnte in dieser Ausarbeitung hoffentlich möglichst umfassend und genau dargelegt werden.
Die aus den Quellen zusammengetragenen Regeln zur rechten Schreibung des kleinen s in Fraktur- und Kurrentschriften basieren im Wesentlichen auf den Vereinbarungen der II. Orthografischen Konferenz 1901 in Berlin für den gesamten deutschsprachigen Raum. Natürlich kam es bei Schreibungen auch in den Quellen gelegentlich zu Abweichungen und Fehlern, und nicht immer erscheint eine Schreibweise plausibel. All das wird versucht, zu beleuchten.
Heute sind diese Regeln nicht mehr Vorschrift und es ist natürlich erlaubt, die heutigen orthografischen Regeln anzuwenden, auch wenn es bei Frakturschrift gewöhnungsbedürftig ist. Dennoch ist es nur zu empfehlen, die S-Regeln zu kennen. Es ist einfach authentischer im Druck und beim Schreiben, zumal diese Regeln womöglich noch heute Gültigkeit hätten, wären diese Schriften 1941 durch die Nazis nicht beseitigt und nach dem Kriege offiziell wieder ins Leben gerufen worden.“

52 Seiten, ISBN-13: 9783750422834, Books on Demand
Quelle: Verlagswerbung

Vortrag: Dieter Pfau: „Zeitspuren in Siegerland und Wittgenstein im preußischen 19. Jahrhundert.

Teil 1: An der Schwelle zur Industrialisierung (1815-1848)
Mo., 17.04.2023, 18:30 – 20:30 Uhr, 4,00 €, Rathaus Netphen, kleiner Sitzungssaal, Amtsstr. 6 “

„In Kooperation mit dem Heimatbund Siegerland-Wittgenstein e.V.
Der Vortrag führt zurück in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts. Viele der bis heute reichenden wirtschaftlichen, sozialen, politischen und kulturellen Entwicklungen nehmen in dieser Zeit ihren Anfang. Mit Gründung der Kreise Siegen und Wittgenstein 1816 und 1817 beginnt der moderne Verwaltungsaufbau. Vorher unbefestigte Wege werden zu Chausseen ausgebaut, aus denen sich allmählich unser heutiges Straßennetz entwickelt. Die trigonometrische Vermessungsmethode ermöglicht erstmals exakte Kartenaufnahmen, Katasterämter und Steuerbehörden entstehen. Die traditionelle Wirtschaftsweise verliert durch technische Innovationen und den globalen Handel an Bedeutung. Mit Einführung der Gewerbefreiheit und Durchsetzung der kapitalistischen Wirtschaftsweise entsteht das neue Unternehmertum. Die Einführung der revidierten Städteordnung ermöglicht neue, noch an Besitzrechte gebundene Mitspracherechte und erste, teilweise schon demokratische Wahlen. Vor dem Hintergrund einer noch zensierten Presse entsteht in der Stadt Siegen eine politische Öffentlichkeit, die auch in Städte wie Berleburg und Laasphe ausstrahlt.
Bei seiner Interpretation der „Zeitspuren in Siegerland und Wittgenstein“ führt Dieter Pfau die ersten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts mit Hilfe zahlreicher, einzigartiger Karten und Abbildungen auch diesmal wieder sehr anschaulich vor Augen. Der inhaltliche Schwerpunkt der Vorträge liegt auf der Geschichte der jeweiligen Städte und Gemeinden.“

Quelle: VHS Siegen-Wittgenstein, Programm

500 Jahre Schloss Junkernhees – Jahresprogramm 2023

16.4. Sonntagscafé mit Erlebnisführung, ab 14.30 Uhr
11.5. Siegerländer Sagen für Kinder, ab 16.00 Uhr
12.5. Kneipenabend mit Erlebnisführung, ab 18.00 Uhr
1.6. Autorenlesung mit Anette Schäfer – www.anette-schaefer.de
18.6. Sonntagscafé mit Erlebnisführung, ab 14.30 Uhr
7.7. / 8.7. „Into the Dungeon“-Musikfestival
21.7. Kneipenabend mit Erlebnisführung, ab 18.00 Uhr
17.8. Siegerländer Sagen für Kinder, ab 16.00 Uhr
20.8. Sonntagscafé mit Erlebnisführung, ab 14.30 Uhr
14.9. Geschichtsabend für Erwachsene, ab 18.00 Uhr
22.9. Kneipenabend mit Erlebnisführung, ab 18.00 Uhr

Quelle: Schloss Junkernhees

s. a. Kinktipp zur Geschichte von 500 Jahren Schloss Junkernhees

Kein Raum wie jeder andere. Die evangelischen Kirchen Bad Laasphe und Puderbach

Samstag, 15.04.2023 (16:00 – 18:30 Uhr)
Referent ist Pfarrer i.R. Dieter Kuhli, Veranstaltungsort: Ev. Kirche Bad Laasphe


Ev. Kirche PuderbachWittiklaus, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons

Kirchen prägen das Erscheinungsbild unserer Dörfer und Städte. Sie symbolisieren ein Stück Heimat. Selbst für die, die ansonsten mit Kirche und Glauben nur wenig anfangen können. In Zeiten in denen auch in unserer Region immer mehr Gottesdienststätten auf dem Prüfstand stehen, erscheint es verheißungsvoll, sich näher mit der Geschichte des Kirchbaus im Siegerland und in Wittgenstein zu beschäftigen. Wann wurden welche Kirchen gebaut und warum?
Laasphe historische Bauten Aufnahme 2006 Nr 07
Evangelische Kirche Laasphe, Stephan Hoppe, CC0, via Wikimedia Commons

Beim neunten Teil unserer nun schoen seit Jahren laufenden beliebten Veranstaltungsreihe stehen die evangelischen Kirche in Bad Laasphe und Puderbach auf dem Programm. Weiterlesen

Aussltellung: Ulrich Klaus – Stationen eines Künstlerlebens

(c) Heimatmuseum Netpherland e.V.

Ulrich Klaus ist ein eher unbekannter Künstler mit heimischen Wurzeln, dessen Werke nun posthum das Licht der Öffentlichkeit erblicken.
Zusammen mit und von vielen bekannten Größen hat er das Handwerk gelernt und sich dann in zweiter Reihe und im Stillen entwickelt und schließlich seine große Leidenschaft im Malen heimischer Motive gefunden. Mit Tusche, Kohle aber auch in Aquarelltechnik hat er viele Wahrzeichen des Siegerlandes aber auch Landschaften, Kirchen und Kapellen und alte Fachwerkhäuser festgehalten.
In der nun gezeigten Ausstellung im Heimatmuseum Netpherland liegt das Augenmerk aber auf der Gesamtschau seiner Werke und seines Werdegangs – Heimatmotive werden nur wenige zu sehen sein. Sie werden vielleicht Gegenstand einer weiteren Ausstellung sein.
Die feierliche Eröffnung der Ausstellung, die bis zum 4. Juni zu sehen sein wird, findet am 15.April um 17.30 Uhr im Heimatmuseum Netpherland, Lahnstraße 47, in Netphen statt.

Quelle: Stadt Netphen, Veranstaltungen

7. Offene Heimat-Werkstatt fand im Stadtarchiv Olpe statt:

Alte Schriften lesen und verstehen

Urkunde aus dem Archivbestand Hofarchiv Rüsche-Klinke, Attendorn, der als Depositum im Stadtarchiv Olpe verwahrt wird. Das Dokument aus dem Jahr 1646 mit dem Gerichtssiegel des Gerichts Attendorn bezeugt den Verkauf des Hofes „die Klincke“ an Dietrich Burghoff, Gograf zu Attendorn (Foto: Kreisheimatbund)


Die „Offene Heimat-Werkstatt“, die der Kreisheimatbund zusammen mit der Volkshochschule jährlich im Frühjahr durchführt, ist mittlerweile zu einem nachgefragten Angebot geworden. Auch interessierten Nichtmitgliedern stehen die dreitägigen Werkstätten offen. In den letzten Jahren hat sich ein Wechsel zwischen Drinnen- und Draußen-Angeboten zu ganz verschiedenen Themen der Heimatarbeit entwickelt.

„Wissenschaftliches Arbeiten und Publizieren – Handwerkszeug auch für die Heimatarbeit“ lautete das Thema der 7. Offenen Heimat-Werkstatt, die im Stadtarchiv Olpe stattfand. Zum Auftakt sprach Dr. Hans-Bodo Thieme „Von der Lust am Forschen und an der Weitergabe neuer Erkenntnisse“. Anschließend gab Stadtarchivar Josef Wermert bei einer Führung einen Einblick in den ungemein vielfältigen Bestand des Olper Archivs: Urkunden und Verwaltungsakten, Stadtpläne und Karten, Zeitungssammlungen, Schulakten und -chroniken, umfassende Fotobestände der Olpe Berufsfotografen und von Privatpersonen, private Nachlässe, Firmen- und Vereinsarchive und vieles mehr, dazu historische Publikationen. Zu Letzteren gehört als besonderer Schatz eine lateinische Ausgabe des „Narrenschiffs“, das 1497 von „Johann Bergmann von Olpe“ in Basel verlegt wurde und seit 2011 als Schenkung im Stadtarchiv Olpe vorliegt. Diese mit Holzschnitten von Albert Dürer versehene Moralsatire war der erste Bestseller auf dem europäischen Buchmarkt.

Am zweiten und dritten Tag der Heimat-Werkstatt folgte ein intensives Arbeiten mit historischen Schriftstücken. Unterstützt wurde Stadtarchivar Josef Wermert von Kreisarchivar Jörg Endris Behrendt und von Klaus Schulte, Schriftleiter von „Südsauerland – Heimatstimmen aus dem Kreis Olpe“. Weiterlesen

Kein Anspruch auf Wiederbeschaffung von Unterlagen Helmut Kohls

Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat … entschieden, dass weder das Informationsfreiheitsgesetz noch das Bundesarchivgesetz einen Anspruch auf die Wiederbeschaffung bei einer Behörde im Antragszeitpunkt nicht mehr vorhandener Unterlagen gewähren. Zudem darf die Suche nach begehrten Informationen in äußerst umfangreichen Aktenbeständen ausnahmsweise unterbleiben, wenn sie die Wahrnehmung vorrangiger Sachaufgaben erheblich behindern würde. Weiterlesen