Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) hat heute eine Studie zur Vorbereitung der wissenschaftlichen Aufarbeitung der Kinderverschickung vorgelegt. Bis in die 1990er-Jahre hinein sind Hunderttausende Heranwachsende aus Nordrhein-Westfalen von staatlichen Stellen zu mehrwöchigen Aufenthalten in Kurheimen, insbesondere an Nord- und Ostsee, verschickt worden.
Ziel sollte dabei eigentlich sein, ihnen Erholung zu verschaffen und ihre Gesundheit zu stabilisieren. Viele dieser ehemaligen „Verschickungskinder“ berichten jedoch von Leiderfahrungen, Misshandlung, menschlicher Kälte und Traumatisierung.
Der nordrhein-westfälische Landtag hat in einem einstimmigen Beschluss am 26. November 2021 die Einrichtung eines Runden Tisches zum Thema Kinderverschickung angeregt. „Unser Land muss und wird sich auch mit den dunklen Kapiteln unserer Landesgeschichte auseinandersetzen. Das sind wir allen voran denen schuldig, denen Unrecht widerfahren ist. Die Studie ist eine gute Grundlage für die weitere wissenschaftliche Aufarbeitung. Wir werden in enger Abstimmung mit dem Verein der nordrhein-westfälischen Verschickungskinder den Runden Tisch einrichten, um ein Stück weit Licht ins Dunkel zu bringen“, erklärt Minister Karl-Josef Laumann. Weiterlesen