Ein Ego-Dokument von Friedrich Ackermeier, Bürgermeister Hilchenbachs von 1932 – 1941

Ende des vergangenen Jahres erschien hier auf siwiarchiv ein erste biographischer Bericht zu Friedrich Ackermeier., der im Rahmen eines Praktikums entstanden ist. Bedauerlicherweise konnte für diesen Bericht die einschlägige Personalakte aus dem Bundesarchiv in Freuburg/Br. (Militärarchiv) nicht ausgewertet werden, da die bestellten Scans erst nach dem Ende des Praktikums im Kreisarchiv eintrafen. Warum eine Auswertung dieser Akte (Bundesarchiv Freiburg/Br., PERS 6/15801), die vorallem die militärische Laufbahn Ackermeiers dokumentiert, auch für eine umfassendere Biographie wichtig ist, zeigt die Transkription des Lebenslaufes aus dem Jahr 1939 : Weiterlesen

Online: Fachmagazin „Forum“ (2021) des Bundesarchivs

Das aktuelle Heft widmet sich dem Thema „Archive und Erinnerungskulturen – Zwischen Bereitstellung und Geschichtspolitik“. Link zur PDF-Datei

„Wie gestalten wir als Bundesarchiv Erinnerungskultur? Wo und wie wollen wir mehr leisten als Unterlagen bereitzustellen, was betrachten wir als unseren gesellschaftlichen Auftrag? Im aktuellen Heft bieten eine Vielzahl von Kolleginnen und Kollegen Einblicke in ihre Tätigkeiten, die der Vermittlung und Vertiefung von Archivgut gewidmet sind – darunter Editionen, Ausstellungen, die Arbeit am Gedenkbuch, die Quellenarbeit mit Schülerinnen und Schülern u.a. Weiterlesen

Scheitert die Erweiterung des Siegerlandmuseums?

Vorlage zur heutigen Sondersitzung des Rates: Allgemeine_Vorlage_VL_559-2021_A

Zum Hintergrund s. Radio Siegen, Nachrichten von hier, 7.1.2022: „Grüne, UWG, FDP, DIE LINKE und Volt haben sich zusammengetan. Sie wollen …. im Rat eine Entscheidung über das Projekt verschieben. Die Fraktionen haben noch Bedenken, weil die Stadt Siegen ab dem Jahr 2026 mit jährlichen Folgekosten von rund 945.000 Euro rechnet. Die Stadtverwaltung wiederum drängt auf eine schnelle Umsetzung, denn am 15. Januar, so die Verwaltung in der Vorlage für den Rat, enden die Fristen für Förderanträge.
Ob die Entscheidung über das Projekt verschoben wird oder nicht, hängt von der Mehrheit im Rat ab. Grüne, UWG, FDP, DIE LINKE und Volt haben zwar weniger Stimmen als CDU und SPD, die beide für die schnelle Umsetzung des Projektes sind. Es bleibt also abzuwarten, wie sich im Rat die AfD und die neue GFS-Fraktion verhalten. In diese Patt-Situation ist der Rat gekommen, weil sich vor kurzem vier CDU-Ratsmitglieder von ihrer Partei getrennt hatten und die neue GFS-Fraktion gegründet haben. CDU und SPD haben dadurch ihre Mehrheit im Rat verloren.“

Dazu auf siwiarchiv:
Projekt „Zeit.Raum Region – Das neue Siegerlandmuseum“ der Stadt Siegen mit zweitem Stern ausgezeichnet
Siegen: Förderverein sammelte 2 Millionen Euro für Museumserweiterung
Siegerlandmuseum wirkt an Forschungsprojekt des Fraunhofer Instituts mit
Erweiterung des Siegerlandmuseums im Fokus
Oberes Schloss „fit für die Zukunft machen“

Zur Lage der Hochschularchive in NRW

Ein Gastbeitrag von Dr. Hendrik Friggemann, Leiter des Universitätsarchivs Duisburg-Essen & Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Hochschularchive in Nordrhein-Westfalen

Mit insgesamt 68 Universitäten und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, staatlichen Kunst-​ und Musikhochschulen, privaten, kirchlichen und Verwaltungshochschulen besitzt das Land Nordrhein-Westfalen (NRW) eine vielfältige Hochschullandschaft mit einem reichen kulturellen Erbe. Diese Überlieferung ist nicht allein Spiegel für das enge Feld der Bildungs- und Wissenschaftsgeschichte, sondern auch Beleg für die großen gesellschaftspolitischen Entwicklungen des Bundeslandes.

Für die dauerhafte Sicherung und Nutzbarmachung dieses Erbes sind die Universitäten und Fachhochschulen des Landes auf Grundlage des Archivgesetzes NRW selbst in der Verantwortung – unschwer vorstellbar also, dass sich sehr unterschiedliche Lagen hinsichtlich der Wahrnehmung des Archivierungsauftrags ergeben In diesem Beitrag möchte ich die aktuellen Herausforderungen, Risiken und Gefahren, aber auch die Chancen für das Hochschularchivwesen in NRW skizzieren.

Die Lage zur Sicherung des kulturellen Erbes an den Hochschulen

Grob einordnen lassen sich die heute existierenden 14 Universitäten und 16 Fachhochschulen in NRW mit eigenverantwortlichem Archivierungsauftrag hinsichtlich ihrer zeitlichen Entstehung in folgende Gruppen [1]:

    •  
    • die verhältnismäßig kleine Gruppe der „alten“ Universitäten, die vor 1945 errichtet wurden. Hierzu zählen die RWTH Aachen (gegr. 1870), die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (gegr. 1818), die Universität zu Köln mit ihren Wurzeln im Mittelalter und der Neugründung 1919 sowie die Westfälische Wilhelms-Universität Münster (gegr. 1780).
    •  
    • die in den 1960er Jahren errichteten Universitäten. Hintergrund für die Neugründungen in diesem Zeitraum an den Standorten Bielefeld, Bochum, Düsseldorf und Dortmund waren der Sputnikschock von 1957, die Erkenntnis in der Politik, dass die seit Jahren steigende Zahl von Studierenden keine Ausnahme, sondern die Regel bilden würde, die Kohlekrise Ende der 1950er Jahre sowie die 1964 von Georg Picht ausgelöste Diskussion um die „deutsche Bildungskatastrophe“.
    •  
    • gesondert ist außerdem die Deutsche Sporthochschule zu nennen, die vor dem Zweiten Weltkrieg in Berlin ansässig war, 1947 in Köln neu gegründet und 1970 in den Rang einer wissenschaftlichen Hochschule erhoben wurde.
    •  
    • die im Zuge der Bildungsreform zu Beginn der 1970er Jahre gegründeten Hochschulen neuen Typs. 1971 wurde zunächst die stark ausdifferenzierte Fachschullandschaft in Nordrhein-Westfalen (v.a. staatliche Ingenieurschulen, Werkkunstschulen) in die über das ganze Bundesland verteilten 15 neuerrichteten Fachhochschulen überführt. Nur ein Jahr später folgte die Gründung der für NRW typischen Gesamthochschulen an den Standorten Duisburg, Essen, Paderborn, Siegen und Wuppertal, 1974 ergänzt um die Fernuniversität Hagen. Diese Einrichtungen wurden 2003 – unter Fusion der beiden Hochschulen in Duisburg und Essen – in Universitäten umgewidmet.

Weiterlesen

Wilfried Lerchstein: Sport, Kirche und Heimatgeschichte

Nachruf zur Würdigung der Lebensleistung des am 23.12.2021 verstorbenen Ewald Hatzig aus Netphen mit einer Zusammenstellung der Vorträge Ewald Hatzigs (Abstracts) vor der familienkundlichen Arbeitsgemeinschaft des Siegerländer Heimat- und Geschichtsvereins (1996 – 2019) von Gerhard Moisel.

Ewald Hatzig, 2019 Quelle: TVE Netphen

Im Alter von 93 Jahren ist am 23. Dezember 2021 plötzlich und unerwartet Ewald Hatzig aus Netphen verstorben. Am 2. September 2018 konnte er noch gemeinsam mit seiner bereits im darauffolgenden Jahr verstorbenen Ehefrau Lieselore „Lore“, ihren fünf Kindern, zehn Enkeln und sechs Urenkeln seinen 90. Geburtstag feiern und die Glückwünsche einer breiten Öffentlichkeit entgegennehmen. Er gehört ohne Zweifel zu den Persönlichkeiten, die sich durch ihr jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement in mehreren Bereichen in besonderer Weise um das Netpherland verdient gemacht haben. Hierfür wurden ihm zeitlebens mehrere hochkarätige Ehrungen zuteil. So verlieh ihm am 12. November 2004 im Siegener Kreishaus der stellvertretende Landrat Jürgen Althaus das Bundesverdienstkreuz am Bande. Weiterlesen