Porträt des Don Miguel de Castro, kongolesischer Botschafter (1643). Vorlage: Nationalmuseum Kopenhagen
Die Beteiligung des »Brasilianers« im System der transatlantischen Sklaverei“, Vortragsreihe „Siegener Forum – Vorträge und Diskussionen nicht nur zur regionalen Geschichte“ am 16. September 2021
Mit dem Start in das Vortragsjahr 2021/22 findet die kommende Ausgabe der Reihe „Siegener Forum“ am Donnerstag, den 16. September 2021, um 18.30 Uhr in der „Galerie zum Park“ der Siegerlandhalle statt. Tobias Scheidt M.A. wird sich mit einem ebenso kontroversen wie aktuellen Thema auseinandersetzen – der Beteiligung von Johann Moritz Fürst zu Nassau-Siegen (1604-1679) am Sklavenhandel und Kolonialismus im 17. Jahrhundert.
In den Jahren 1636 bis 1644 regierte Johann Moritz als General-Gouverneur eine niederländische Kolonie im Nordosten Brasiliens, die ihre wirtschaftliche Bedeutung im Wesentlichen aus dem Anbau von Zuckerrohr bezog. Die Grundlage der Plantagenwirtschaft bildete die Arbeitskraft versklavter Afrikanerinnen und Afrikaner. João Mina war einer dieser Arbeitssklaven, die durch den transatlantischen Menschenhandel zu Tausenden nach Brasilien verschleppt wurden, aber für die moderne Geschichtswissenschaft zumeist namenlos bleiben. Dennoch sind exemplarische Annäherungen an die Erfahrungen dieser Menschen möglich, zeichnen doch historische Dokumente aus der Hand von Kolonialbediensteten, Soldaten, Malern und auch Johann Moritz selbst ein Bild der brasilianischen Lebenswelten und der ihnen zugrunde liegenden Mentalitäten. Der Vortrag ergründet die Bedeutung und Beteiligung von Johann Moritz in diesem System von Zuckerproduktion und Menschenhandel und verortet sie im Kontext der europäischen kolonialen Expansion des 17. Jahrhunderts. Weiterlesen →