Roetzel-Orgel in Oberfischbach wird 200 Jahre alt

Foto: Jasmin Maxwell-Klein

Es sollte ein musikalischer Gottesdienst werden, aber zuerst wurde es am Sonntag ganz still in der Evangelischen Johanneskirche in Oberfischbach. „Lassen Sie uns leise werden und hören, wie es wohl war, als vor 200 Jahren zum ersten Mal die Orgel erklang“, sagte Pfarrer Michael Junk zu den zahlreich erschienenen Gottesdienstbesuchern. Denn bevor im Jahr 1820 das Instrument von Orgelbaumeister Georg Wilhelm Christian Roetzel in Dienst genommen wurde, war es musikalisch ziemlich ruhig in der Johanneskirche: Es gab nämlich keine Orgel. 200 Jahre später, am passenden Datum 2.2.2020, kehrte noch einmal gespannte Stille ein, bevor Organist Jürgen Poggel klanggewaltig mit „Herr Christ, der einig Gottes Sohn“ von Johann Sebastian Bach den Jubiläumsgottesdienst musikalisch eröffnete.

Die Roetzel-Orgel ist die älteste Orgel des Siegerlandes und die einzige Schleifladenorgel der Region. Orgelbauer Roetzel gestaltete das Instrument im klassizistischen Stil mit imposanten Säulen, gekrönt von einem goldverzierten Dach. Es folgte eine wechselhafte Geschichte: Während die Orgel die ersten 100 Jahre unversehrt blieb, wurden im Ersten Weltkrieg wie vielerorts Zinnpfeifen ausgebaut, für die Rüstungsindustrie eingeschmolzen und durch Pfeifen aus Zink ersetzt. Bei einer späteren Modernisierung wurden weitere Pfeifen ausgetauscht. Weil sie aber eingelagert wurden, konnte die Orgel Jahre später originalgetreu restauriert werden. Weiterlesen

Friedrich Middelhauve (1896 – 1966)

Aus Siegen stammender Protagonist der Nationalen Sammlung der NRW-FDP zwischen 1945 und 1953. Eine Linklliste:

1) Seite „Friedrich Middelhauve“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 10. September 2019, 10:07 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Friedrich_Middelhauve&oldid=192137796 (Abgerufen: 7. Februar 2020, 07:56 UTC)
2) Buchna, Kristian, Friedrich Middelhauve, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: http://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/friedrich-middelhauve/DE-2086/lido/57c94f11aaaf20.64853105 (abgerufen am 07.02.2020)
3) Menges, Franz, „Middelhauve, Friedrich“ in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 461-462 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd129440337.html#ndbcontent
4) Landatg NRW, Ehemalige Abgeordnete: https://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/Webmaster/GB_I/I.1/Abgeordnete/Ehemalige_Abgeordnete/details.jsp?k=00647 (Aufruf: 11.8.2022)
5) Wolf Bierbach: Friedrich Middelhauve, Link Weiterlesen

Dr. Ernst Wilhelm Achenbach (1909 – 1991)

Politik im Dienste der Generalamnestie (Marc von Miquel) und Vertreter des Krypto-Nazismus in der FDP in NRW und Bund (Jörg Friedrich)[1]. Noch zu ergänzende Materialsammlung für eine noch zu schreibende Biographie.

Ernst Achenbach wurde am 9. 4.1909 in Siegen als Sohn des Dr. phil. Karl Ernst Achenbach[2] und der Maria geb. Jung[3] geboren.

Ev., Heirat am 16.3.1937 Margaret geb. Goodell (gebürtige amerik. Staatsangehörige; Vater: John Amos G., Sekretär der Young Men’s Christian Association); Kinder: Ernst Johann (Hanno) (26.11.1938), Elisabeth (22.7.1941), Klaus Henner (22.9.1945) [4]

Oberrealschule in Duisburg und Gelsenkirchen[5], März 1927 Reifeprüfung an der Oberrealschule in Gelsenkirchen; Weiterlesen

Alexander Hirschfeld (1892 – 1974)

Siegerländer FDP-Politiker im Landtag Nordrhein-Westfalen 1951 – 158, 1961 – 1962. Eine vorläufige biographische Informationssammlung.

* 28. Februar 1892 in Bergisch Neukirchen; † 21. September 1974 Siegen-Weidenau[1]

Alexander Hirschfeld, war Sohn des J. Ed. Hirschfeld[2], kaufmännischer Angestellter/Buchhalter eines mittleren Industriebetriebes.[3]

Ev[4], verheiratet seit 5. Juli 1920[5] mit Elfriede geb. Vits (geb. in Chemnitz)[6], kinderlos[7], 1,76m, blaue Augen, graue Haare (Juni 1946)[8]

Ausbildung I

Volksschule in Bergisch-Neukirchen[9]

4 Jahre Rektoratschule Leichlingen[10]

Ohligs-Walder Realgymnasium/Oberrealschule Ohligs-Wald, Ostern 1908 Obersekundareife (Berechtigung zum einjährig-freiwilligen Militärdienst[11]/Abitur, Berufsziel: Verwaltungsbeamter[12]

  1. April 1908 – 31. 3.1910 Volontär[13]/Hospitant bei der Stadtverwaltung Bergisch-Neukirchen und zur Gemeindeverwaltung Langenfeld (lernt dort BM Metzenmacher kennen, ein Anhänger des Bodenreformers Damaschke)[14]

1.4.1910 – 20. September 1911 Volontär Polizei- und Verwaltungsbüro des Landratsamtes Solingen; ab 1. Juli 1910 im Kreisausschussbüro des Landkreises Solingen[15] auch bei Kreiskasse Solingen[16]

1.10.1912 Eintritt als Verwaltungsassistent bei der Verwaltung der Landgemeinde Richrath-Reusrath (bei Langenfeld)[17]

Militär und 1. Weltkrieg Weiterlesen

Restaurieren für Rubens

Erste Skulpturen für große Rubens-Ausstellung in Paderborn eingetroffen


Skulpturen im Museum
Museumsdirektor Prof. Dr. Christoph Stiegemann, Wim Brooijmans, Kurier aus Wouw (NL), Kirche Unserer Lieben Frau, und Restaurator Matthias Rüenauver von ars colendi begutachten die frisch eingetroffenen Barockskulpturen von Ludovicus Willemssens (zugschr.), Foto: Kalle Noltenhans

In dieser Woche sind die ersten barocken Skulpturen für die große Rubens-Ausstellung des Diözesanmuseums in Paderborn eingetroffen. Die insgesamt sechs Skulpturen stammen von renommierten Leihgebern aus den Niederlanden, darunter von den Königlichen Sammlungen (Koninklijke Verzamelingen) in Den Haag. Sie wurden von dort aus auf direktem Weg in die Restaurierungswerkstätten der Firma ars colendi gebracht, wo sie am Mittwoch vom Team des Diözesanmuseums Paderborn, darunter Direktor Prof. Dr. Christoph Stiegemann, und den Restauratoren in Empfang genommen wurden. Nach der Begutachtung werden die Skulpturen an einen klimatisierten Ort gebracht, wo sie notwendigen konservatorischen Maßnahmen unterzogen werden, damit sie pünktlich zur Eröffnung der großen Sonderausstellung „Peter Paul Rubens und der Barock im Norden“ (ab 29.5.2020) in vollem Glanz erstrahlen können. Weiterlesen

Austausch der Gedenktafel zur Erinnerung an die Zerstörung der Siegener Synagoge

„Der Vorschlag der Verwaltung geht auf die Anregung des Aktiven Museums Südwestfalen e. V. und eines Siegener Bürgers zurück. Der Verein weist mit Schreiben vom 10. Januar 2020 darauf hin, dass er sich durch die Initiative dieses Bürgers erneut  veranlasst fühlt, für den Austausch der Gedenktafel zu plädieren. Diese sei 1964 angebracht worden und stelle die Zerstörungder Synagoge in verharmlosender Weise dar. Der vorhandene Text lautet: „Hier stand seit 1904 die Synagoge der jüdischen Gemeinde Siegen. In Zeiten politischer Willkür zerstört am 10.11.1938.“
„Die Verwaltung schlägt vor, am Standort der ehemaligen Siegener Synagoge die vorhandene Gedenktafel durch eine neue mit dem folgenden Text zu ersetzen: „Hier stand seit 1904 die Synagoge der jüdischen Gemeinde Siegen. Die Zerstörung der Gotteshäuser am 9. und 10. November 1938 war der Auftakt zu den ungeheuerlichen Verbrechen der Nationalsozialisten.“
„Das Aktive Museum, vertreten durch die Vorstandsmitglieder Traute Fries und Klaus Merklein, argumentiert, dass diese Formulierung den damaligen Zeitgeist widerspiegele und „der erst zaghaft beginnenden schonungslosen Aufarbeitung der NS-Verbrechen“ entspreche. Frühere Vorstöße, den historischen Sachverhalt auf der Gedenktafel zu benennen, seien nicht erfolgreich gewesen. Bei Führungen, so das Aktive Museum, werde der unpassende Text der Gedenktafel immer wieder einmal angesprochen.Vorbehaltlich der Genehmigung des Haushalts 2020 stehen die Mittel …. für den Austausch der Gedenktafel zur Verfügung.“
Der Kulturausschuss beschloss den Austausch der Tafel in seiner Sitzung am 3.2.2020.
Quelle: Stadt Siegen, Vorlage Nr. 2807/2020 für den Kulturausschuss der Stadt Siegen,Westfälische Rundschau, 4.2.2020 (Print)

R. Gämlich: Kapellenschulen in Hilchenbach

Reinhard Gämlich, Hilchenbacher Stadtarchivar i. R., hat aufgrund der hier unlängst vorgestellten Literaturliste zu Kapellenschulen im Kreisgebiet Siegen-Wittgenstein ein sachthematisches Inventar zu Kapellenschulen im Stadtgebiet Hilchenbach: Kapellenschulen in Hilchenbach .

Lehrerforbildung: „Handel, Macht, Kapital: Historische Dimensionen wirtschaftlichen Handelns“

HISTORICA ET DIDACTICA, am 7. und 8. Februar 2020 an der Universität Siegen

Ziel der Fortbildungsreihe HISTORICA ET DIDACTICA ist es, Unterrichtenden des Faches Geschichte aller Ausbildungsphasen und Qualifikationsstufen aktuelle Forschung und die Arbeit mit neuen Quellen zu ausgewählten Themen zunächst in Fachvorträgen vorzustellen. In anschließenden Workshops reflektieren die Referentinnen und Referenten zusammen mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Umsetzungsmöglichkeiten im Unterricht. Es werden Fragestellungen, Zugänge und Methoden diskutiert und Materialien präsentiert, die geeignet sind, den Schülerinnen und Schülern neue und spannende Facetten historischer Lebenswelten zu erschließen.

Durch die Auseinandersetzung mit ökonomischen Praktiken und Diskursen aus verschiedenen Zeitbereichen und regionalen Kontexten soll ein Bewusstsein für die Zusammenhänge von menschlichem Wirtschaften und anderen Aspekten der Lebenswelt geschaffen werden. Dieser kulturgeschichtliche Zugang zur Wirtschaftsgeschichte ermöglicht es, klassische Lehrplanthemen in neuer Weise aufzugreifen, die an aktuelle gesellschaftliche Debatten anknüpfen. So kann beispielsweise herausgearbeitet werden, dass die kapitalistische Wirtschaftsform keine anthropologische Konstante darstellt, sondern nur eine von vielen möglichen Formen ökonomischen Handelns ist, die ihre eigene Geschichte hat. Schülerinnen und Schüler werden durch diese historische Perspektivierung motiviert, sich differenzierte Urteile über verschiedene Wirtschaftsformen und ihre Auswirkungen auf Mensch und Umwelt zu bilden. Weiterlesen