Museum Wilnsdorf macht Platz für „digitale Maschinenhalle“

Dr. Heinrich Terlutter und Michael Böckmann vom LWL-Museum für Naturkunde nehmen die Schaukästen der wissenschaftlichen Insektensammlung von Wilnsdorfs Museumsleiterin Dr. Corinna Nauck (v.l.n.r.) entgegen.

Um für Jung und Alt gleichermaßen interessant zu sein und zu bleiben, erweitert und erneuert das Museum Wilnsdorf seine Ausstellungen immer wieder. Neben einer spannenden geschichtlichen Entdeckungsreise durch das Siegerland sowie einer Zeitreise von der Erdgeschichte bis in die Neuzeit warten auf die Besucher regelmäßige Sonderausstellungen. Auch das Naturkundliche Kabinett ist seit vielen Jahren fester Bestandteil des Museums.
Der wissenschaftliche Teil der naturkundlichen Sammlung, der ohnehin seit geraumer Zeit in verschlossenen Schränken ruhte, hat das Museum nun aber verlassen – aus einem gutem Grund: Das Museum Wilnsdorf macht Platz für die „digitale Maschinenhalle“.

Bergbaugeschichte trifft auf moderne Technologien

Im neu gestalteten Bereich wird Siegerländer Bergbaugeschichte auf moderne 3D-Technologie treffen. Besucher können sich schon bald auf virtuelle Reise in die Welt des Bergbaus begeben und die unterirdische Maschinenhalle des „Tiefen Grundstollens Landeskrone“ mit Hilfe einer VR-Brille hautnah erleben. In der Maschinenhalle des stillgelegten Bergwerks fauchte einst die erste untertage eingesetzte Dampfmaschine im Siegerland. „Die virtuelle Entdeckungstour ist eine spektakuläre Erfahrung“, ist sich Museumsleiterin Dr. Corinna Nauck sicher. „Eine innovative Idee, die auch noch bestens zur bergbaugeprägten Region passt.“ Das virtuelle Angebot wird ergänzt durch entsprechende Wandgestaltung sowie einer Mediathek mit umfangreichem Foto- und Filmmaterial passend zum Bergbau und zur Region. Weiterlesen

Literaturhinweis: Unbekannte Quellen: „Massenakten“ des 20. Jahrhunderts

Untersuchungen seriellen Schriftguts aus normierten Verwaltungsverfahren, Band 4, hrsg. im Auftrag des Landesarchivs NRW von Jens Heckl

Nachdem 2010, 2012 und 2015 die ersten drei Bände der „Massenakten“ erschienen sind, möchte der vorliegende vierte Band nahtlos daran anschließen. Dargelegt werden die Geschichte des jeweiligen Verwaltungsverfahrens sowie der formale und inhaltliche Aufbau der Akten. Darüber hinaus werden die Forschungslage der jeweiligen Quellengattung erläutert und Angaben zu den Auswertungsmöglichkeiten, zur Überlieferungslage und zur Benutzung gemacht. Die Autoren sind Archivarinnen und Archivareaus mehreren Archivsparten, die sich in ihrem beruflichen Alltag mit Massenakten beschäftigen. Im vierten Band werden nunmehr 13 serielle Aktengattungen aus verschiedensten Bereichen vorgestellt: nicht nur Akten der Landes- und Kommunalverwaltung, sondern auch von Körperschaften wie Hochschulen und Kliniken, darüber hinaus von Versicherungsträgern und Kammern der gewerblichen Wirtschaft. Folgende Aktengruppen wurden analysiert:

1. Ablösung, Auflösung von Gemeinheiten, Umlegungen, Siedlung – Akten der Behörden der Agrarordnung (Gerald Kreucher)
2. Entschädigungsakten der Bezirksregierungen nach dem Bundesentschädigungsgesetz (BEG) (Cordula Rehr)
3. Zeitungsberichte der preußischen Verwaltung (Bastian Gillner)
4. Todeserklärungen der Amtsgerichte (Sabine Eibl)
5. Prozessakten der Verwaltungsgerichtsbarkeit in Nordrhein-Westfalen (Kira Knappkötter)
6. Verfügungen von Todes wegen –Testamente und Erbverträge im 19. Und 20. Jahrhundert (Kathrin Mileta)
7. Bergwerkseigentum –Berggrundbücher und Berggrundakten in Westfalen (Jens Heckl)
8. Einwohnermeldekarteien – das Beispiel Paderborn (Wilhelm Grabe)
9. Personenbezogene Akten zur Statusfeststellung der Flüchtlings-und Vertriebeneneigenschaft im Rahmen des Bundesvertriebenengesetzes (Thomas Hacker)
10. Promotionsakten der Georg-August-Universität Göttingen (Holger Berwinkel)
11. Fallakten der Unfallversicherungsträger (Tatjana Doberstein/Gerhilt Dietrich)
12. Patientenakten der Fachrichtung Psychiatrie (Hans-Jürgen Höötmann)
13. Firmenakten der Industrie-und Handelskammern (Kathrin Baas/Ilka Minneker)

Das Buch ist zu einem Preis von 5 Euro über den Buchhandel oder über das Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Abteilung Westfalen (Bohlweg 2, 48147 Münster, westfalen@lav.nrw.de) zu beziehen.

Unbekannte Quellen: „Massenakten“ des 20. Jahrhunderts Untersuchungen seriellen Schriftguts aus normierten Verwaltungsverfahren, Band 4. Im Auftrag des Landesarchivs hrsg. von Jens HecklDuisburg: Landesarchiv Nordrhein-Westfalen 2019(Veröffentlichungen des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen; 75)212 S., 44farb. Abb., kart.ISBN 978-3-927502-13-0Preis: 5,00 Euro

Neuerscheinung zur Geschichte der Westfälischen Gesellschaft für Genealogie und Familienforschung

Mitte November 2020 erscheint als Band 130 der renommierten Reihe „Beiträge zur Volkskultur in Nordwestdeutschland“ das Buch von Niklas Regenbrecht über die Geschichte  der WGGF:

„Genealogische Vereinsarbeit zwischen Geschichtspolitik und populärer Forschung. Die Westfälische Gesellschaft für Genealogie und Familienforschung 1920–2020“.

Es gelingt dem Autor in diesem Band eindrucksvoll, die Entwicklung des Vereins und der genealogischen Forschung in den letzten 100 Jahren in den historischen Rahmen einzuordnen, und das, obwohl die Quellenlage alles andere als ideal war.

Weitere Informationen beim Münsteraner Verlag Waxmann
Quelle: WGGF, Homepage

„Archivpflege in Westfalen-Lippe“ 91 (2019) online

Die neue Archivpflege für Westfalen und Lippe (Heft 91/2019) ist online verfügbar. Zentral sind die Beiträge zum 71. Westfälischen Archivtag in Herford.
Eine unbedingte Leseempfehlung ist der Artikel von Mario Glauert über Erschließung „Müssen wir anders verzeichnen?“. Der Beitrag des Arbeitskreises Bewertung kommunalen Schriftgutes in NRW, diesmal über die Bewertung von Unterlagen der Ordnungsverwaltung, hier: Rettungswesen, Feuer- und Katastrophenschutz, ist ebenfalls lesenswert. Regionalgeschichtliche Relevanz hat der Beitrag von Wilfried Reininghaus zur Kommunalwahl im März 1919.

Online: Susanne Büchner: „Friedrich Kiels Klavierkammermusik in Sonatenform“

Ein „Geschenk“ zum 40jährigen Bestehen der Friedrich-Kiel-Gesellschaft

Auf dem Volltextserver der Universitätsbibliothek Heidelberg befinde sich die zweibändige musikwissenschaftliche Dissertation zum Werk Friedrich Kiels aus dem Jahr 2014.

Link zu Band 1 (PDF)
Link zu Band 2 Anhänge (PDF)
Veranstaltungshinweis zum Jubliläum der Friedrich-Kiel-Gesellschaft: Weiterlesen

Literaturhinweis: Jakob Saß: „GEWALT, GIER UND GNADE

Der KZ-Kommandant Adolf Haas und sein Weg nach Wewelsburg und Bergen-Belsen“
292 S., 15-21,5 cm, zahlr. Abb., ISBN: 978-3-86408-246-7

„Dem erfolglosen Bäcker Adolf Haas bot die SS alles, was er wollte: Karriere, Macht, Wohlstand und Affären. Dafür war er zu allem bereit, auch zum Massenmord. Trotz geringer Bildung stieg Adolf Haas seit 1932 rasch in Himmlers erträumter „Elitetruppe” auf. Gewaltbereitschaft und Gehorsam ebneten ihm den Weg von der ländlichen SS im Westerwald bis zu den Terrorstätten des Nazi-Regimes. Als KZ-Kommandant von Niederhagen/Wewelsburg (1940–1943) und Bergen-Belsen (1943–1944) scherte er sich kaum um Hygiene oder die Versorgung der Häftlinge, umso mehr um seine eigenen Vorteile. Während er Tausende sterben ließ, verschonte er einige wenige, solange sie für ihn malten, Kunsthandwerk fertigten oder musizierten – ein Zeuge Jehovas und ein Jude wurden zu seinen Lieblingskünstlern. Was war Haas für ein Mensch? Ein ganz normaler Nazi?
Die erste umfangreiche Biografie über Adolf Haas blickt hinter die Fassade des Massenmörders, der kurz vor Kriegsende spurlos verschwand und den bundesdeutsche Behörden jahrzehntelang nicht finden konnten – oder wollten. Weiterlesen

ZERO-Ausstellung im Pohang Museum of Steel Art, Pohang, Republik Korea


Die Kunstwerke aus der Sammlung der ZERO foundation entfalten derzeit ihre ganze Strahlkraft und Wirkung im Pohang Museum of Steel Art. Die Ausstellung, die von Barbara Könches und Thekla Zell (beide ZERO foundation), sowie von Sukmo Kim (Pohang Museum of Steel Art) kuratiert wurde, erfreut sich derzeit einer großen Besucherzahl. Erstmalig zeigen wir die raumfüllenden Installationen von Otto Piene, Heinz Mack und Günther Uecker in einer großen Gesamtschau.
Die Ausstellung läuft noch bis zum 27. Januar 2020.

Hilchenbach: Museum, Archiv und Bücherei erhalten Spende vom aufgelösten Förderverein der Wilhelmsburg

Spendenübergabe des Fördervereins Wilhelmsburg – Foto von links: Reinhard Gämlich, Birgit Latz, Helga Haverland, Jutta Behren-Sarkodieh, Gerda Siemann, Hans-Jürgen Klein, Holger Menzel, Dr. Reimer Jehmlich, Verena Hof-Freudenberg und Dieter Haverland.


Der Förderverein Wilhelmsburg e. V. war 1999 angetreten, die drei Einrichtungen, die sich in der Wilhelmsburg befinden, finanziell zu unterstützen. Gründungsmitglieder waren kulturell engagierte Bürgerinnen und Bürger aus Hilchenbach. Der erste geschäftsführende Vorstand bestand aus dem Vorsitzenden Friedrich Goswin, der stellvertretenden Vorsitzenden Gerda Siemann, dem Kassenwart Bernd Schmitz und Sigrid Kretzer als Schriftführerin.

Der Verein hatte am Anfang 27 Mitglieder und konnte sich bis zum Ende im Jahr 2017 auf 70 Mitglieder steigern. Das Stadtmuseum, das Stadtarchiv und vor allem die Stadtbücherei profitierten seither von dem Engagement der Mitglieder und der erfolgreichen Arbeit des Vereins.

In den über 18 Jahren seines Bestehens wurden zahlreiche Mitglieder als Unterstützung geworben und immer wieder einträgliche Events organisiert, um Geld für die drei städtischen Kultureinrichtungen einzunehmen. Als Beispiele sind vor allem die alljährliche Veranstaltung „Guten Abend in der Wilhelmsburg“ und das beliebte „Wilhelmsburg-Café“ des Fördervereins im Rahmen des Hilchenbacher Weihnachtsmarktes zu nennen. Der Verein konnte weit über 100.000 Euro an die Bücherei, das Museum und das Archiv ausschütten. Eine der größten Investitionen waren 10.000 Euro für die Sanierung des Bodenbelags im Stadtmuseum. Weiterlesen

„Denkmalpflege in Westfalen-Lippe“, Heft 2/2019 online

Das Heft widmet sich dem Kirchenbau nach 1945. Für die Region besonders relevant sind folgende Beitrage:

1) Heinrich Otten und Knut Stegman: Kirchenbau nach 1945 in Westfalen-Lippe. Ausgewählte Ergebnisse einer flächendeckenden Untersuchung, S. 4 – 10
2) Hans H. Hanke: Tradition und vertretbarer Fortschritt. Die evangelische Wenschtkirche in Siegen, S. 28 – 34

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