ein Geologe des Siegerländer Erzbergbaus als einer der „Gerechten unter den Völkern“ der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem
Dr. Georg Ufer (1900-1989) als technischer Kriegsverwaltungsrat in der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Vorlage: Dr. Thomas A. Bartolosch
In der neuen Ausgabe der Vortragsreihe „Siegener Forum“ zeichnet der Regionalhistoriker Dr. Thomas Bartolosch am
17. Mai 2018 um 18.30 Uhr im Stadtarchiv Siegen das Leben des Geologen Dr.
Georg Ufer nach.
Während des Zweiten Weltkrieges war dieser als Lagerstättenkundler für die Firma Krupp sowie als technischer Kriegsverwaltungsrat im Range eines Majors für die Wehrmacht auf dem Balkan tätig. Dort rettete Ufer dem französischen Juden Josef Pozwolski das Leben, indem er ihn in den Jahren 1941 und 1942 zweimal vor dem Zugriff nationalsozialistischer Häscher schützte und ihn ins rettende Albanien brachte, wo dieser den Zweiten Weltkrieg überlebte. Für seine riskante Rettung Pozwolskis, die
Georg Ufer das Leben hätte kosten können, wurde er 1980 von der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem als „Gerechter unter den Völkern“ geehrt. In Israel durfte er am 12. Dezember 1980 in der „Allee der Gerechten“ der Holocaust-Gedenkstätte ein Johannisbrot-Bäumchen pflanzen, an dem ein Schild mit seinem Namen hängt. Außer der genannten Ehrung wurde Georg Ufer im Jahr 1981 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Nach seinem Tod am 27. August 1989 wurde sein Name posthum auf einer Gedenktafel verewigt, die sich im Holocaust-Memorial-Center in Washington befindet.
Für die Siegerländer Regionalgeschichte sicher besonders bemerkenswert: Dr. Ufer lebte bescheiden und zurückgezogen mit seiner Frau in seinem Haus an der Weberstraße in Betzdorf. Infolge seiner Tätigkeit als Geologe der Erzbergbau Siegerland AG war er zwar häufig lange im Ausland unterwegs, fühlte sich in der Region aber sehr heimisch. So war er zum Beispiel Ehrenmitglied der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland e.V.
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