Studientag „Reformationen und Adel – vom Rheingau bis zum Siegerland“

26. Februar 2016, 10 bis 17 Uhr, im Hessischen Hauptstaatsarchiv Wiesbaden

Religionen sind ein mächtiger Gestaltungsfaktor moderner Gesellschaften, auch wenn dies eine Zeitlang verdrängt worden ist. Demgegenüber hat die Geschichtswissenschaft der Frühen Neuzeit die tief greifenden Wirkungen von Religion und Konfession auf die Gesellschaften Europas seit je erkannt und in ihren unterschiedlichen Ausprägungen und Trägergruppen untersucht. In diesem Kontext haben die „Reformationen“ des 16. und 17. Jahrhunderts (Reformation, Zweite Reformation und Katholische Reform/Gegenreformation) im politisch vielgestaltigen Raum vom Rheingau bis zum Siegerland das Interesse der Forschung gefunden. Als Akteure in den spannungsreichen Prozessen der Konfessionsbildung und deren territorialer Durchsetzung standen die Erzbistümer Mainz und Trier sowie die nassauischen Grafen im Mittelpunkt. Dagegen ist kaum nach der Rolle des niederen Adels, d. h. in diesem Raum der Reichsritter, gefragt worden, seien es seine persönlichen konfessionellen Überzeugungen und öffentlichen Haltungen, sei es sein lokaler Einfluss als „geborene“ Elite oder aber als Fürstendiener. Weiterlesen

Vortrag „Jüdische Soldaten des Ersten Weltkriegs aus der Synagogengemeinde Siegen“

Grab des Moritz Levy aus Weidenau bei Verdun (Vorlage: Klaus Dietermann)

Grab des Moritz Levy aus Weidenau bei Verdun (Vorlage: Klaus Dietermann)

Klaus Dietermann, Siegen, in der Vortragsreihe „Siegener Forum – Vorträge und Diskussionen nicht nur zur regionalen Geschichte“

In der neuen Ausgabe der Vortragsreihe „Siegener Forum“ wird sich der Regionalhistoriker Klaus Dietermann am Donnerstag, den 18. Februar 2016, mit einem bislang kaum wahrgenommenen Kapitel des jüdischen Lebens im Siegerland beschäftigen. Mit Beginn des Ersten Weltkriegs zogen zahlreiche Männer aus der jüdischen Gemeinde Siegens, die damals den gesamten Kreis Siegen umfasste, begeistert mit ihren christlichen Kameraden ins Feld. Für sie bestand nun endlich die Möglichkeit, ihr Vaterland und ihren Kaiser zu verteidigen und damit ihr Deutschtum zu beweisen, das ihnen immer wieder öffentlich von konservativen und reaktionären Kreisen abgesprochen wurde. Weiterlesen

Frachtschiffe „Siegerland“ der Reederei Otto Albers

Günter Welte kommentierte vor kurzem den siwiarchiv-Eintrag über die Taufe der „Siegerland“, 1968. Auf Nachfrage konnte er die hier gezeigten Bilder der beiden Schiffe zur Verfügung stellen. Er war von 1966 bis 1985 bei der Reederei Otto Albers beschäftigt. Vom Moses (Schiffsjungen) bis zum Steuermann brachte er auf der ersten „Siegerland“ (1974) und dann ab 1975/1976 als Kapitän auf der zweiten.

Kunstretter damals und heute

Foto: Daniel Helmes

Foto: Daniel Helmes

Von den amerikanischen Monuments Men bis zum syrischen Heritage for Peace: Workshop über die Rettung von Kulturgütern im FoKoS der Universität Siegen.

Sie begaben sich mitten in die Wirren des zerstörten Europas und suchten nach Kunstschätzen, um diese ihren rechtmäßigen Eigentümern zurückzugeben: Die „Monuments Men“. Sie haben nicht nur Hollywood zu Filmstoff verholfen, sondern waren Thema des Workshops „Rettung historischer Kulturgüter vor Krieg und Zerstörung – Vom Zweiten Weltkrieg bis Syrien“ unter der Leitung von Dr. Uwe Hunger und Sascha Krannich im Forschungskolleg „Zukunft menschlich gestalten“ (FoKoS) der Universität Siegen. Weiterlesen

Literaturhinweis: „Kriegerehrenmal Siegen-Weidenau“

elsaesser„Als Mitglied des Deutschen Werkbundes und Berater des „Vereins für christliche Kunst“ engagierte sich Martin Elsaesser auch in Gestaltungsfragen der Ehrendenkmäler, die nach dem Ersten Weltkrieg viele Gemeinden und Kommunen beschäftigten. Eine besonders anspruchsvolle Aufgabe wurde ihm mit dem Kriegerehrenmal auf dem „Haarder Köpfchen“ übertragen, die er in bewusst zurückhaltender Weise löste. Nach Kriegszerstörung und Wiederaufbau bedarf die vernachlässigte Anlage einer Sanierung und Reintegration in das städtische Umfeld.“
Im Vorwort erwähnt der Siegener Stadtbaurat Michael Stojan weitere qualitätsvolle Beispiele der Architektur vor dem Zweiten Weltkrieg in Siegen. Ihnen ist eine ebenso informative Aufarbeitung zu wünschen.

Nr. 08 aus der Reihe martin elsaesser bauhefte
56 Seiten DIN A5 Querformat, Farbdruck, fester Umschlag, Rückendrahtheftung
ISBN-Nummer: 9-783944-405193
Quelle: Verlagsinfo

„Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe 12“ online

Die neue Publikation "Archäologie in Westfalen-Lippe" bietet nicht nur für fachinteressiertes Publikum eine interessante archäologische Lesereise. Foto: LWL

Die neue Publikation „Archäologie in Westfalen-Lippe“ bietet nicht nur für fachinteressiertes Publikum eine interessante archäologische Lesereise.
Foto: LWL

Vom Schwert bis zum Bergbau: Lese-Reise quer durch Westfalens Archäologie

Dass die Menschen in Westfalen in allen Epochen erfindungsreich, anpassungsfähig und gleichzeitig traditionsbewusst waren, spiegelt sich auch in der Archäologie. Der Band „Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe 12“ des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) zeigt das mit aktuellen Erkenntnissen in einer neuen Publikation. Das Spektrum reicht von der Bronzezeit bis in die frühe Neuzeit, vom Überleben in hochwassergefährdeten Gebieten bis zur Bestattungspraxis in der römischen Kaiserzeit.

Sieben Archäologen gehen in der Publikation den unterschiedlichsten Fragestellungen quer durch alle Epochen und Regionen nach. Die Beiträge sind jetzt sowohl einzeln als auch als Gesamtausgabe über Open Access im Internet zu haben. Jeder kann sich damit kostenlos in die wissenschaftliche Erforschung des in der Erde verborgenen kulturellen Erbes einlesen. Möglich macht das die Kooperation der LWL-Archäologie für Westfalen mit der Universität Heidelberg.
Wer Bücher lieber im festen Zustand zur Hand nimmt: Das ist weiterhin mit den gedruckten Exemplaren möglich, die es sowohl im LWL-Museum für Archäologie in Herne als auch beim Verlag Philipp von Zabern gibt. Weiterlesen

75 Jahre Westfälisches Wirtschaftsarchiv

75WWA
In diesem Jahr wird das Westfälische Wirtschaftsarchiv (WWA) 75 Jahre alt. Gegründet wurde das WWA 1941 von der damaligen Wirtschaftskammer für Westfalen und Lippe, um wertvolles historisches Schriftgut von Industrie- und Handelskammern, aber auch von Unternehmen der Region vor der Zerstörung zu retten und dauerhaft zu sichern. Nach Kriegsende setzte es seine Arbeit als Abteilung der IHK zu Dortmund fort; 1969 wurde es in eine Stiftung privaten Rechts mit breiterer Trägerschaft umgewandelt. Das WWA ist die zentrale Dokumentationsstelle für die Wirtschaft in Westfalen und Lippe. Es betreut Archivgut von Kammern, Unternehmen, Verbänden und Persönlichkeiten der Wirtschaft und erschließt es für die Forschung. In den inzwischen rund zehn Regalkilometer umfassenden Beständen spiegeln sich mehr als 300 Jahre Regionalgeschichte. Weiterlesen