Ausstellung: „genius loci – 2 Siegener im Zarenland“

Der Kunstverein Gummersbach präsentiert ab dem 26. März 2017 – 10.6.2017:
Thomas Kellner: genius loci – Zwei Siegener im Zarenland

Die Ausstellungseröffnung findet am: Sonntag, den 26. März 2017, um 11.30 Uhr in der Theatergalerie Gummersbach
Moltkestraße 50 / Reininghauser Straße, statt.

Thomas Kellner (geb. 1966) zeigt in der Ausstellung genius loci, in einem Rückblick auf die seit einigen Jahren tourende Ausstellung Skizzen, Entwürfe und Collagen, die im Zuge des Projektes zwischen Siegen und Jekaterinburg entstanden sind.

„Genau wie sein Landsmann und Vorgänger im Ural, Georg Wilhelm Henning, rekonstruiert Kellner die altgewohnte Umwelt, damit diese sowohl heute als auch in der Zukunft immer in Bewegung bleibt und stets neue Sichtweisen liefert.“ (Irina Chmyrewa)

In diesem Projekt setzte Thomas Kellner sich auf eine künstlerisch-fotografische Weise mit zwei wichtigen Wirtschaftsräumen in Deutschland und Russland auseinander, die eine gemeinsame Geschichte der Industriekultur verbindet. Die Rede ist von seiner Heimatstadt Siegen und zwei der größten Städte Russlands, Jekaterinburg und Perm.
Was bisher kaum jemand wusste: Jekaterinburg und Perm sind von dem gebürtigen Siegener Georg Wilhelm Henning gegründet worden. Georg Wilhelm de Gennin (russisch: Георг Вильгельм де Геннин), wie er in Russland genannt wird, 11. Oktober 1676 – 12. April 1750, war ein in Deutschland geborener Offizier und Feuerwerker, der aufgrund seiner beachtlichen Kenntnisse in der Metallurgie von Peter dem Großen nach Russland eingeladen wurde. In den 1720er Jahren gründete Henning Russlands erste Fachschulen für Bergwesen, reiste durch Europa, um Spezialisten im Bereich Bergbau zu werben und nach Russland zu holen und baute neue Fabriken im Ural, die sich in kürzester Zeit zu einem bedeutenden Wirtschafts- und Bildungszentrum entwickelten: Jekaterinburg und Perm.

2012 begab Kellner sich deshalb auf die Spuren Hennings, klärte zunächst die historische Begebenheit und fotografierte dann wichtige Unternehmen in Deutschland und Russland, um ihre Gemeinsamkeit, die Verarbeitung von Stahl und Metall, fotografisch festzuhalten. Es entstand eine neue Serie über die Industriearchitektur im Siegerland und im Ural, die die bisher wenig bekannte Verbindung zwischen diesen Wirtschaftsräumen darstellt. Gezeigt wurden seine Arbeiten aus genius loci in Einzel- und Gruppenausstellungen und Vorträgen in Jekaterinburg, Uglitsch und Krasnodar in Russland, In Pingyao und Peking in China, in Siegen 2014 und 2015, in Freudenberg (2015), Düsseldorf, Hamburg und Bruchsal in Deutschland und in Aarhus Dänemark, in Lyon und Paris in Frankreich, so wie in Sidney Australien und beim Portfoliomeeting in Houston/USA und Bratislava/Slovakei. Allein über lensculture haben eine halbe Millionen Menschen aus der ganzen Welt Kellners Ausstellungsseite des Projektes besucht. Eine gar wundersame Reise, die Thomas Kellner mit den Bildern aus Siegen und Jekaterinburg unternimmt. Zusätzlich entstand in Deutschland ein Buch, das auf 140 Seiten in wunderschönen Fotografien die Industriearchitektur und -Kultur der jeweiligen Gebiete präsentiert und Interessantes über das Eisenland Siegerland, die Herkunft Hennings und seine Arbeit als Künstler erzählt.
Thomas Kellner lebt seit 1989 in Siegen, wo er seit 1997 als freischaffender Künstler tätig ist. Seine Arbeiten wurden in Einzelausstellungen unter anderem in London, Paris, Brasilien und New York gezeigt. Museen u.a. in Houston, Chicago, Rochester und Rio de Janeiro, haben seine Werke bereits in ihre Sammlungen integriert. Wichtige Großprojekte der vergangenen Jahre waren seine Arbeiten zum 200. Jubiläum des Bostoner Athenaeums und zum 50-jährigen Geburtstag der Hauptstadt Brasiliens, Brasília.
Der Dank gilt vor allem jenen die dieses Projekt möglich gemacht haben: Boschgotthardtshütte (BGH), Deutsche Edelstahlwerke DEW, Heinrich Georg GmbH Maschinenfabrik, Graebener Group, RWE Siegen, Sparkasse Siegen, Stadt Siegen, Tsubaki Kabelschlepp, Kreis Siegen Wittgenstein und Vetter dekoration, neben vielen Einzelnen die über crowdfundraising und Subskription zu diesem Projekt beigetragen haben

„Die Architektur ist wie ein Abschlusspunkt, der den künstlerischen Prozess vollendet und gleichzeitig ist er auch der Ausgangspunkt für eine neue künstlerische Reise des Betrachters – das ist Kellner.“ (Irina Chmyrewa, Kunstwissenschaftlerin, Russland)
Quelle: Thomas Kellner, 23.3.2017

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