LWL-Publikation über „Kleine Leute in Westfalen“ erschienen

Über Biografien werden Orte, Taten, aber auch Museumsobjekte besser verständlich und leichter erfahrbar. Einem solchen biografischen Ansatz folgt eine neue Publikation des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL): „Kleine Leute in Westfalen“ über das „Leben in bescheidenen Verhältnissen“. Mit dem Band setzt das LWL-Museumsamt seine Schriftenreihe „Biografien-Box“ fort.

Diese Reihe beschäftigt sich mit Menschen, zu denen Objekte in westfälischen Museumssammlungen überliefert sind. „Die Biografien sind sehr zugänglich und liefern regionale oder individuelle Bezugspunkte. So helfen sie, auch komplexe historische Sachverhalte einer breiten Leserschaft zu erschließen“, sagt LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger.

Am Beispiel der Lebensgeschichten von 72 Menschen wird das Leben in bescheidenen Verhältnissen vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart vorgestellt. Fachautorinnen und -autoren porträtieren Personen aus der breiten Bevölkerung Westfalen-Lippes: Arbeiterinnen und Arbeiter, Kötter und Heuerlingsfrauen, Bergleute, Hausangestellte, Armenhausbewohnerinnen, kleine Händlerinnen und Händler. „Die Biografien zeugen vom Lebenskampf sogenannter ‚Kleiner Leute‘, aber auch von Heiterkeit, Lebensfreude und Erfolg – und nicht selten vom Stolz auf ihre Lebensleistung“, so Herausgeberin Dr. Ulrike Gilhaus, ehemalige Leiterin des LWL-Museumsamtes.

„Die Recherche nach den Museumsobjekten und zugehörigen Biografien glich der Suche nach der Nadel im Heuhaufen“, ergänzt die zweite Herausgeberin Dr. Kirsten Bernhardt vom LWL-Museumsamt. „Umso mehr freuen wir uns über das breite Objekt- und Personenspektrum.“

Eine kultur- und sozialgeschichtliche Einführung setzt die chronologisch angeordneten Biografien in Zusammenhänge. Im Anschluss sind alle überlieferten Museumsobjekte in einem Verzeichnis nachgewiesen.

Hintergrund
Der Band zu den „Kleinen Leuten“ erscheint als zweiter in der Reihe „Biografien-Box. Ein Login zu westfälischen Museumssammlungen“. Die Reihe möchte mit Biografien Interesse für die Kulturgeschichte Westfalens wecken. Im Mittelpunkt der Reihe steht die Erschließung musealer Sammlungen in Westfalen. „Wir wollen mehr Aufmerksamkeit für die kulturgeschichtlich wertvollen Bestände der Museen und neue Perspektiven auf sie ermöglichen“, so Gilhaus.

Die einzelnen Bände porträtieren jeweils bestimmte soziale Gruppen, Milieus oder Berufsgruppen, die den Kulturraum Westfalen geprägt haben und Spuren in den öffentlichen Sammlungen hinterlassen haben. Die Biografien beziehen sich auf konkrete museale Objekte, die in einem Anhang gesondert aufgeführt werden.

Der 2021 erschienene erste Band der Reihe widmet sich „Künstlerinnen und Künstlern in Westfalen“. Für folgende Bände sind Lebensgeschichten von Menschen beispielsweise aus Politik, Justiz und Verwaltung, Fotografinnen und Fotografen sowie Geistliche angedacht.

Ulrike Gilhaus, Kirsten Bernhardt (Hgg.)
Kleine Leute in Westfalen. Leben in bescheidenen Verhältnissen
(Biografien-Box. Ein Login zu westfälischen Museumssammlungen, Band 2)
Münster 2024.
ISBN 978-3-87023-471-3
Festeinband, 232 Seiten, € 29.90

Quelle: LWL, Pressemitteilung vom 7.6.24

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