22. Juni 2015, um 19 Uhr
im Veranstaltungssaal des LWL-Museum für Kunst und Kultur, Domplatz 10, 48143 Münster.
Mit einer Lesung aus den Tagebüchern der Jahre 1819 bis 1829, musikalischer Begleitung und vielen Ereignissen aus dem bewegten Leben des Oberpräsidenten Ludwig Freiherr Vincke (1774–1844) werden die von Hans-Joachim Behr edierten Bände 8 und 9 vorgestellt. Der Eintritt ist frei. Die Lesung ist eine Kooperationsveranstaltung des Vereins mit dem Landesarchiv NRW Abt. Westfalen und der Historischen Kommission für Westfalen.
Freiherr Ludwig Vincke war ein Familienmensch. Die wenige Zeit, die seine Arbeit ihm ließ, verbrachte er am liebsten mit seiner Frau und seinen Kindern. Andererseits war Vincke ein überzeugter Preuße und nahm seine Dienstpfl ichten überaus ernst. Das Jahrzehnt zwischen 1819 und 1829, von dem die neu erschienenen beiden Bände der Edition berichten, war für Vincke durch vielfältige Vorhaben, etwa im Ausbau von Verkehrswegen oder in der Einrichtung eines westfälischen Katasters geprägt. Die Tagebucheinträge erzählen außerdem von seinen vielen Dienstreisen durch Westfalen und langen Aufenthalten in Berlin.
Gleichzeitig erlebte er privat herbe Schicksalsschläge, als seine erste Frau Eleonore nach einer schwierigen Geburt 1819 schwer erkrankte. 1827 starb sie an Tuberkulose. Die Tagebucheinträge Vinckes zeigen, dass er in den Monaten ihrer Krankheit hin- und hergerissen zwischen Hoff en und Bangen um Eleonore war. Sie erzählen aber auch von seiner erneuten Hoff nung auf ein glückliches Familienleben mit seiner zweiten Frau Louise. In ausgewählten Passagen wird Markus von Hagen aus den Tagebüchern lesen und Ludwig Vincke als Ehemann, Vater und preußischen Beamten vorstellen.
Zu Vincke s. a. https://www.siwiarchiv.de/?p=8881