17 Gedanken zu „Siegener Taxigeschichte – Hinweise zur Datierung gesucht!“
Ein Anhaltspunkt zur Datierung des oberen Fotos sind die Fahrzeuge.
Das Auto in der Mitte ist ein BMW 501/502 „Barockengel“. Der BMW
wurde von 1952 (Produktionsbeginn) bis 1963 gebaut.
Aufgrund der Stoßstange und der Beleuchtung dürfte das abgebildete
Modell aus den Jahren 1954 – 1961 stammen.
Das Auto rechts ist ein Opel Kapitän. Bestimmung vor allem anhand des
Kühlergrills. Der Kapitän gehört vermutlich der Baureihe 56 /57 an, diese
wurde von 1956 – 1958 gebaut.
Somit ist der frühstmögliche Aufnahmezeitpunkt des Fotos 1956.
Vielen Dank! Automobilgeschichte ist nicht gerade der Bereich, wo ich mich wohlfühle. Weil aber auf dem zweiten Bild das ehemalige Nürnberger Haus (heute:City-Galerie) noch nicht steht, hätte ich vorsichtig Mitte der 50er Jahre des 20. Jhdts. getippt. So decken sich Einschätzung und NAchweis ja doch.
Auf dem zweiten Bild ist an der Bahnhofgaststätte das Werbeemblem
für „Siegener Pilsener“ zu sehen. Wo wurde das gebraut und wann stellte die Brauerei ihren betrieb ein?
Es handelte sich wohl um die Siegener Aktien-Brauerei, Siegen .“ …. Gegründet wurde die Brauerei als AG 1892, der Rechtsvorgänger bereits 1846; Spezialitäten „Siegener Pilsener“. Zweck:Betrieb von Brauereien. Erzeugnisse: ober- und untergärige Biere. Spezialitäten außerdem Germania Pils Edelbitter und Kraft-Malz-Bier. ….“ (Quelle: http://www.tschoepe.de/auktion53/katalog/477bis483.pdf, Los-Nr 480, 481). Dieser Quelle zufolge wurde die Brauerei 1957 geschlossen. 1968 erfolgte die Umfirmierung in Siegener Brauerei Gmbh – laut dieser Quelle.
Der größte Bierproduzent im Kreisgebiet hat sich von der Universität Siegen einmal eine Geschichte erarbeiten lassen. Vielleicht geht daraus etwas hervor …..
Es gab damals eine kreisfreie Stadt Siegen mit einem eigenen Straßenverkehrsamt. In dieser Stadt wurden Kennzeichen vergeben, die einen einzelnen Buchstaben als Mittelkennzeichen hatten. Im Landkreis Siegen gab es Doppelbuchstaben.
Übrigens:
1) Das heutige System der Autokennzeichen wurde in der Bundesrepublik Deutschland am 1. Juli 1956 eingeführt – s. Wikipedia.
2) Am 1. Juli 1966 erfolgte die Eingliederung der kreisfreien Stadt Siegen in den Landkreis Siegen. Allerdings stammen die Bilder aus Kreuztaler Privatbesitz …..
Wurden diese Rätsel inzwischen gelöst? Sonst sei an dieser Stelle erwähnt, daß neben den baulichen Veränderungen (Nürnberger Haus, Neugestaltung des Vorplatzes, Entfernen des Kopfsteinpflasters) der Schlüssel zur Datierung im Zeitungskiosk liegen könnte – vorausgesetzt natürlich, man bekommt ein bißchen mehr zu sehen, wenn man diese Stelle so hochaufgelöst neu einscannt, wie es irgend geht. Vielleicht läßt sich eine Zeitung, eine Zeitschrift oder ein Romanheft genauer erkennen. – Beim oberen Foto verdeckt der rechtsstehende Herr leider ein Plakat, dessen Überschrift mit T beginnt und mit A endet (das kann natürlich alles mögliche sein, aber es kann auch etwas ganz besonderes sein …). Lassen sich die beiden Geschäfte neben der Stadtsparkasse identifizieren? Auf der Karosserie des mittleren Taxis spiegelt sich außerdem ein markantes Gebäude, aber das ist wohl der Bahnhof? – Außerdem: ist überhaupt sicher, daß beide Fotos zum gleichen Zeitpunkt aufgenommen wurden? Sieht nicht so aus?
Lieber Sven H.,
nein das Rätsel wurde noch nicht gelöst. Aber wenn es Ihnen gelingt diese Zeitungen zu datieren, dann sind wir vielleicht noch ein Stück weiter:
Hey, ein anderes Foto, das offensichtlich unmittelbar vor oder nach dem zweiten Foto aufgenommen wurde – das ist doch eine tolle Fundgrube! Viele Details sind leider nicht zu erkennen, aber es gäbe hier mehrere Lösungsansätze. Lassen sich die Postkarten identifizieren und datieren? Durch die Designs der vielen Zeitungs- und Illustrierten-Logos – die ja oft auch Änderungen unterworfen waren – ließe sich eventuell ein Zeitfenster eingrenzen („Bild“, „Frankfurter Nachtausgabe“, „Westfälische Rundschau“, „Frankfurter Rundschau“, „Frankfurter Allgemeine“, „Die Neue Zeitung“, „Die Welt“, „Der Schlesier“, „Rheinischer Merkur“, „Die ZEIT“, „Handelsblatt“, „Le Monde“, „Neue Post“). Auch die Tatsache, daß hier einige Zeitungen überhaupt zu sehen sind, grenzt den Zeitraum ein – so gab es den Titel der „Frankfurter Nachtausgabe“ erst ab 1951 (https://www.ub.uni-frankfurt.de/wertvoll/ffmztg4.html), die „Bild-Zeitung“ erschien lt. Wikipedia erstmals am 24.06.1952 (Schlagzeile: „[???]raub wie im Gangsterfilm“), und „Die Neue Zeitung“ (rechts) erschien lt. Wikipedia bundesweit nur bis September 1953 (danach nur in Berlin, wo sie im März 1955 eingestellt wurde). Das allein grenzt das Aufnahmedatum des Fotos bereits auf 1952/1953 ein! (Oder 1952-1955, falls „Die Neue Zeitung“ in ihrer auf Berlin beschränkten Ausgabe dennoch in Siegen erhältlich war.) Die „Neue Post“ mit der Schlagzeile „Verführte Jugend“ ist nicht sonderlich aussagekräftig; der abgebildete Herr daneben ist nicht zu erkennen, oder? „Die ZEIT“ am linken Rand wäre mit Hilfe des Online-Archivs auf zeit.de am schnellsten zu datieren gewesen, aber leider kann man außer dem Logo nichts sehen. Comic-Experten wüßten sicherlich sofort, welche Serien im rechten Bereich am Fenster hängen, leider ist es keine „Micky Maus“ … Am vielversprechendsten scheinen die oben links nebeneinander aushängenden Ausgaben der „Revue“ und des „Stern“ zu sein; letzterer hieß in den 1950er Jahren noch „Der Stern“ und hatte ein größeres Stern-Logo. Man müßte jetzt eigentlich nur noch die „Revue“- und „Stern“-Jahrgänge 1952 und 1953 nach dem jeweiligen Cover durchsehen. Neben den ursprünglichen Verlagen und normalen Bibliotheken könnten ebay und zvab.com möglicherweise helfen; bei der Suche wären wohl die Wintermonate auszuklammern, vgl. die belaubten Bäume gegenüber dem Bahnhof (nach Hochsommer sieht es auch nicht gerade aus). – Last but not least: gibt es noch andere Fotos aus derselben Serie, die zeitgleich aufgenommen worden sein dürften und auf denen wichtige Details zu sehen sind?
Nachtrag II: Bei dem vorderen „Pete“-Heft, dessen Cover zu sehen ist, handelt es sich defintiv um „Eine schreckliche Erfindung“ – Heft Nr. 42 von 1953, vgl. Abbildung und Angaben auf http://www.detlef-heinsohn.de/hefte-pete.htm (etwas weiter unten). Links dahinter dürfte „Der Bund der Gerechten“ – Heft Nr. 41 stecken, vgl. dieselbe Abbildung auf derselben Seite. Nähere Angaben zu den Erscheinungstagen stehen dort nicht, aber da „Pete“ lt. Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Pete_%28Zeitschrift%29) am 8. Oktober 1951 startete und lt. http://www.detlef-heinsohn.de/hefte-pete.htm (das steht dort zu Beginn der Vorstellung der Heftserie) vierzehntägig erschien, ergibt sich für Heft Nr. 42 der 4. Mai 1953 (bei dieser Rechnung liegt der Jahreswechsel 1952/1953 tatsächlich zwischen den Ausgaben 33 und 34, wie es in der Liste auf derselben Seite auch nahegelegt wird). Es steht also schon mal fest, daß dieses Foto an oder nach diesem Datum aufgenommen worden ist, vermutlich in den ersten beiden Maiwochen?
Lieber Sven H., vielen Dank für die Datierung! Toll, was Sie alles in so kurzer Zeit ermittelt haben. Weitere Bilder liegen zwar vor, aber enthalten, wenn ich es recht sehe, keine Einzelheiten, die Ihre Ergebnisse noch präzisieren könnten. Wenn gewünscht, reiche ich diese Bilder aber gerne nach. Allerdings wird dies wohl erst zwischen den Jahren geschehen können.
Nix zu danken, so was macht Spaß. :o) Nachtrag III: Auch wenn die Erwähnung der „Micky Maus“ weiter oben eigentlich augenzwinkernd gemeint war, so ist sie tatsächlich ebenfalls zu finden, gleich links von den linken Postkarten. Es ist Heft 5/1953, vgl. http://coa.inducks.org/issue.php?c=de%2FMM1953-05 (man erkennt die schrägen Streifen der Tapete). Die „Micky Maus“ erschien damals monatlich und ein exakter Veröffentlichungstermin dürfte wohl kaum noch festzustellen sein – der stünde doch wohl sonst im Inducks? Immerhin verdichten sich damit die Hinweise auf den Mai. Links daneben hängt übrigens das „Micky Maus Sonderheft“ Nr. 4 („Im Land des Riesen“ – http://coa.inducks.org/issue.php?c=de%2FMMSH++4), lt. Inducks bereits am 15. April 1953 erschienen.
Nachtrag IV: Da wir in unserer Bibliothek „Die Neue Zeitung“ auf Mikrofilm haben und nun ein überschauberes Zeitfenster – Mai 1953 – offen zu stehen schien, habe ich versucht, die beiden auf dem Foto unterhalb des „Die Neue Zeitung“-Logos erkennbaren zweizeiligen Schlagzeilen auf einer Ausgabe wiederzufinden. Habe den gesamten Mai und mit wachsender Verzweiflung auch den Juni durchgesehen, aber nirgends war auf einer Titelseite in der linken Schlagzeile die zweite Zeile leicht länger als die erste und in der rechten Schlagzeile die erste Zeile bedeutend länger als die zweite. Dann fiel der Groschen, der Mikrofilm spulte ab dem 1. Mai langsam zurück … und siehe da: die auf dem Foto abgebildete „Die Neue Zeitung“-Ausgabe datiert vom 29. April 1953. Zum einen stimmen die Proportionen der Schlagzeilen zweifelsfrei überein, zum anderen befindet sich auf der unteren Hälfte der Titelseite ein Artikel über „Frankfurter Bankräuber vor dem Schwurgericht“ zu „einem der schwersten Banküberfälle in Deutschland“ am 16. August 1952 in Frankfurt-Bockenheim, bei dem zwei Angestellte getötet und ein dritter schwer verletzt wurde (vgl. „Bankraub wie im Gangsterfilm“ in der „Bild-Zeitung“). Das wär’s dann, oder? – Den Scan der Titelseite schicke ich Ihnen per Mail …
Hallo,
rechts hinter den Taxen sind zwei Geschäfte, in einem habe ich meine Ausbildung (1967) gemacht: Grete Füllengraben Miederwaren, habe im Netz nachgeschaut, Frau Füllengraben hat das Geschäft eröffnet am 01.03.1958. Also muss das Bild mit den Taxen nach 1958 entstanden sein. Daneben ist noch die Sparkassenpassage. Der ganze Häuserkomplex, so wie mir bekannt ist, gehörte der Bundesbahn bzw. der Eisenbahnerwohnungsgenossenschaft (heißt heute anders) . Diese hat heute ihren Sitz in Weidenau und die müssten ja noch wissen, wann die Passage gebaut worden ist?
Ein Anhaltspunkt zur Datierung des oberen Fotos sind die Fahrzeuge.
Das Auto in der Mitte ist ein BMW 501/502 „Barockengel“. Der BMW
wurde von 1952 (Produktionsbeginn) bis 1963 gebaut.
Aufgrund der Stoßstange und der Beleuchtung dürfte das abgebildete
Modell aus den Jahren 1954 – 1961 stammen.
Das Auto rechts ist ein Opel Kapitän. Bestimmung vor allem anhand des
Kühlergrills. Der Kapitän gehört vermutlich der Baureihe 56 /57 an, diese
wurde von 1956 – 1958 gebaut.
Somit ist der frühstmögliche Aufnahmezeitpunkt des Fotos 1956.
Vielen Dank! Automobilgeschichte ist nicht gerade der Bereich, wo ich mich wohlfühle. Weil aber auf dem zweiten Bild das ehemalige Nürnberger Haus (heute:City-Galerie) noch nicht steht, hätte ich vorsichtig Mitte der 50er Jahre des 20. Jhdts. getippt. So decken sich Einschätzung und NAchweis ja doch.
Auf dem zweiten Bild ist an der Bahnhofgaststätte das Werbeemblem
für „Siegener Pilsener“ zu sehen. Wo wurde das gebraut und wann stellte die Brauerei ihren betrieb ein?
Es handelte sich wohl um die Siegener Aktien-Brauerei, Siegen .“ …. Gegründet wurde die Brauerei als AG 1892, der Rechtsvorgänger bereits 1846; Spezialitäten „Siegener Pilsener“. Zweck:Betrieb von Brauereien. Erzeugnisse: ober- und untergärige Biere. Spezialitäten außerdem Germania Pils Edelbitter und Kraft-Malz-Bier. ….“ (Quelle: http://www.tschoepe.de/auktion53/katalog/477bis483.pdf, Los-Nr 480, 481). Dieser Quelle zufolge wurde die Brauerei 1957 geschlossen. 1968 erfolgte die Umfirmierung in Siegener Brauerei Gmbh – laut dieser Quelle.
Der größte Bierproduzent im Kreisgebiet hat sich von der Universität Siegen einmal eine Geschichte erarbeiten lassen. Vielleicht geht daraus etwas hervor …..
Es gab damals eine kreisfreie Stadt Siegen mit einem eigenen Straßenverkehrsamt. In dieser Stadt wurden Kennzeichen vergeben, die einen einzelnen Buchstaben als Mittelkennzeichen hatten. Im Landkreis Siegen gab es Doppelbuchstaben.
Übrigens:
1) Das heutige System der Autokennzeichen wurde in der Bundesrepublik Deutschland am 1. Juli 1956 eingeführt – s. Wikipedia.
2) Am 1. Juli 1966 erfolgte die Eingliederung der kreisfreien Stadt Siegen in den Landkreis Siegen. Allerdings stammen die Bilder aus Kreuztaler Privatbesitz …..
Wurden diese Rätsel inzwischen gelöst? Sonst sei an dieser Stelle erwähnt, daß neben den baulichen Veränderungen (Nürnberger Haus, Neugestaltung des Vorplatzes, Entfernen des Kopfsteinpflasters) der Schlüssel zur Datierung im Zeitungskiosk liegen könnte – vorausgesetzt natürlich, man bekommt ein bißchen mehr zu sehen, wenn man diese Stelle so hochaufgelöst neu einscannt, wie es irgend geht. Vielleicht läßt sich eine Zeitung, eine Zeitschrift oder ein Romanheft genauer erkennen. – Beim oberen Foto verdeckt der rechtsstehende Herr leider ein Plakat, dessen Überschrift mit T beginnt und mit A endet (das kann natürlich alles mögliche sein, aber es kann auch etwas ganz besonderes sein …). Lassen sich die beiden Geschäfte neben der Stadtsparkasse identifizieren? Auf der Karosserie des mittleren Taxis spiegelt sich außerdem ein markantes Gebäude, aber das ist wohl der Bahnhof? – Außerdem: ist überhaupt sicher, daß beide Fotos zum gleichen Zeitpunkt aufgenommen wurden? Sieht nicht so aus?
Lieber Sven H.,
nein das Rätsel wurde noch nicht gelöst. Aber wenn es Ihnen gelingt diese Zeitungen zu datieren, dann sind wir vielleicht noch ein Stück weiter:
Leider gab die Vorlage nicht mehr her.
Hey, ein anderes Foto, das offensichtlich unmittelbar vor oder nach dem zweiten Foto aufgenommen wurde – das ist doch eine tolle Fundgrube! Viele Details sind leider nicht zu erkennen, aber es gäbe hier mehrere Lösungsansätze. Lassen sich die Postkarten identifizieren und datieren? Durch die Designs der vielen Zeitungs- und Illustrierten-Logos – die ja oft auch Änderungen unterworfen waren – ließe sich eventuell ein Zeitfenster eingrenzen („Bild“, „Frankfurter Nachtausgabe“, „Westfälische Rundschau“, „Frankfurter Rundschau“, „Frankfurter Allgemeine“, „Die Neue Zeitung“, „Die Welt“, „Der Schlesier“, „Rheinischer Merkur“, „Die ZEIT“, „Handelsblatt“, „Le Monde“, „Neue Post“). Auch die Tatsache, daß hier einige Zeitungen überhaupt zu sehen sind, grenzt den Zeitraum ein – so gab es den Titel der „Frankfurter Nachtausgabe“ erst ab 1951 (https://www.ub.uni-frankfurt.de/wertvoll/ffmztg4.html), die „Bild-Zeitung“ erschien lt. Wikipedia erstmals am 24.06.1952 (Schlagzeile: „[???]raub wie im Gangsterfilm“), und „Die Neue Zeitung“ (rechts) erschien lt. Wikipedia bundesweit nur bis September 1953 (danach nur in Berlin, wo sie im März 1955 eingestellt wurde). Das allein grenzt das Aufnahmedatum des Fotos bereits auf 1952/1953 ein! (Oder 1952-1955, falls „Die Neue Zeitung“ in ihrer auf Berlin beschränkten Ausgabe dennoch in Siegen erhältlich war.) Die „Neue Post“ mit der Schlagzeile „Verführte Jugend“ ist nicht sonderlich aussagekräftig; der abgebildete Herr daneben ist nicht zu erkennen, oder? „Die ZEIT“ am linken Rand wäre mit Hilfe des Online-Archivs auf zeit.de am schnellsten zu datieren gewesen, aber leider kann man außer dem Logo nichts sehen. Comic-Experten wüßten sicherlich sofort, welche Serien im rechten Bereich am Fenster hängen, leider ist es keine „Micky Maus“ … Am vielversprechendsten scheinen die oben links nebeneinander aushängenden Ausgaben der „Revue“ und des „Stern“ zu sein; letzterer hieß in den 1950er Jahren noch „Der Stern“ und hatte ein größeres Stern-Logo. Man müßte jetzt eigentlich nur noch die „Revue“- und „Stern“-Jahrgänge 1952 und 1953 nach dem jeweiligen Cover durchsehen. Neben den ursprünglichen Verlagen und normalen Bibliotheken könnten ebay und zvab.com möglicherweise helfen; bei der Suche wären wohl die Wintermonate auszuklammern, vgl. die belaubten Bäume gegenüber dem Bahnhof (nach Hochsommer sieht es auch nicht gerade aus). – Last but not least: gibt es noch andere Fotos aus derselben Serie, die zeitgleich aufgenommen worden sein dürften und auf denen wichtige Details zu sehen sind?
Nachtrag: Rechts neben den rechten Postkarten hängen zwei Ausgaben der Romanheftserie „Pete – Eine Zeitschrift für die Jugend“, die ab 1951 erschien.
Nachtrag II: Bei dem vorderen „Pete“-Heft, dessen Cover zu sehen ist, handelt es sich defintiv um „Eine schreckliche Erfindung“ – Heft Nr. 42 von 1953, vgl. Abbildung und Angaben auf http://www.detlef-heinsohn.de/hefte-pete.htm (etwas weiter unten). Links dahinter dürfte „Der Bund der Gerechten“ – Heft Nr. 41 stecken, vgl. dieselbe Abbildung auf derselben Seite. Nähere Angaben zu den Erscheinungstagen stehen dort nicht, aber da „Pete“ lt. Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Pete_%28Zeitschrift%29) am 8. Oktober 1951 startete und lt. http://www.detlef-heinsohn.de/hefte-pete.htm (das steht dort zu Beginn der Vorstellung der Heftserie) vierzehntägig erschien, ergibt sich für Heft Nr. 42 der 4. Mai 1953 (bei dieser Rechnung liegt der Jahreswechsel 1952/1953 tatsächlich zwischen den Ausgaben 33 und 34, wie es in der Liste auf derselben Seite auch nahegelegt wird). Es steht also schon mal fest, daß dieses Foto an oder nach diesem Datum aufgenommen worden ist, vermutlich in den ersten beiden Maiwochen?
Lieber Sven H., vielen Dank für die Datierung! Toll, was Sie alles in so kurzer Zeit ermittelt haben. Weitere Bilder liegen zwar vor, aber enthalten, wenn ich es recht sehe, keine Einzelheiten, die Ihre Ergebnisse noch präzisieren könnten. Wenn gewünscht, reiche ich diese Bilder aber gerne nach. Allerdings wird dies wohl erst zwischen den Jahren geschehen können.
Nix zu danken, so was macht Spaß. :o) Nachtrag III: Auch wenn die Erwähnung der „Micky Maus“ weiter oben eigentlich augenzwinkernd gemeint war, so ist sie tatsächlich ebenfalls zu finden, gleich links von den linken Postkarten. Es ist Heft 5/1953, vgl. http://coa.inducks.org/issue.php?c=de%2FMM1953-05 (man erkennt die schrägen Streifen der Tapete). Die „Micky Maus“ erschien damals monatlich und ein exakter Veröffentlichungstermin dürfte wohl kaum noch festzustellen sein – der stünde doch wohl sonst im Inducks? Immerhin verdichten sich damit die Hinweise auf den Mai. Links daneben hängt übrigens das „Micky Maus Sonderheft“ Nr. 4 („Im Land des Riesen“ – http://coa.inducks.org/issue.php?c=de%2FMMSH++4), lt. Inducks bereits am 15. April 1953 erschienen.
Nachtrag IV: Da wir in unserer Bibliothek „Die Neue Zeitung“ auf Mikrofilm haben und nun ein überschauberes Zeitfenster – Mai 1953 – offen zu stehen schien, habe ich versucht, die beiden auf dem Foto unterhalb des „Die Neue Zeitung“-Logos erkennbaren zweizeiligen Schlagzeilen auf einer Ausgabe wiederzufinden. Habe den gesamten Mai und mit wachsender Verzweiflung auch den Juni durchgesehen, aber nirgends war auf einer Titelseite in der linken Schlagzeile die zweite Zeile leicht länger als die erste und in der rechten Schlagzeile die erste Zeile bedeutend länger als die zweite. Dann fiel der Groschen, der Mikrofilm spulte ab dem 1. Mai langsam zurück … und siehe da: die auf dem Foto abgebildete „Die Neue Zeitung“-Ausgabe datiert vom 29. April 1953. Zum einen stimmen die Proportionen der Schlagzeilen zweifelsfrei überein, zum anderen befindet sich auf der unteren Hälfte der Titelseite ein Artikel über „Frankfurter Bankräuber vor dem Schwurgericht“ zu „einem der schwersten Banküberfälle in Deutschland“ am 16. August 1952 in Frankfurt-Bockenheim, bei dem zwei Angestellte getötet und ein dritter schwer verletzt wurde (vgl. „Bankraub wie im Gangsterfilm“ in der „Bild-Zeitung“). Das wär’s dann, oder? – Den Scan der Titelseite schicke ich Ihnen per Mail …
Chapeau!
Hallo,
rechts hinter den Taxen sind zwei Geschäfte, in einem habe ich meine Ausbildung (1967) gemacht: Grete Füllengraben Miederwaren, habe im Netz nachgeschaut, Frau Füllengraben hat das Geschäft eröffnet am 01.03.1958. Also muss das Bild mit den Taxen nach 1958 entstanden sein. Daneben ist noch die Sparkassenpassage. Der ganze Häuserkomplex, so wie mir bekannt ist, gehörte der Bundesbahn bzw. der Eisenbahnerwohnungsgenossenschaft (heißt heute anders) . Diese hat heute ihren Sitz in Weidenau und die müssten ja noch wissen, wann die Passage gebaut worden ist?
Vielen Dank für den hilfreichen Hinweis!