Der Marburger Kirchenhistoriker Ulf Lückel formulierte in seinem Vortrag 3 Desidertate der Reformationsgeschichte im Kreis Siegen-Wittgenstein:
1) Die Reformation in Siegen-Wittgenstein war weiblich: Juliane zu Stolberg-Werningerode, Margarete von Henneberg-Schleusingen, Johanneta von Isenburg-Grenzau als Gattinnen der regierenden Fürsten förderten maßgeblich die Einführung der Reformation in ihren Territorien. Ein biographische Studie zu diesen drei refomatorischen Persönlichkeiten steht noch aus.
2) Erasmus Sarcerius war der Reformator des Siegerlandes – eine vergleichbare Persönlichkeit ist für die beiden wittgensteinschen Territorien nicht auszumachen. Eine aktuelle biographische Arbeit, die auch Sarcerius´ Wirken in der Region in den Blick nimmt liegt, nicht vor. Zuletzt ist ein Aufsatz von Christian Peters: „Erasmus Sarcerius und die Reformation in Nassau-Dillenburg (1536-1548)“, in den: Siegener Beiträgen 9 (2004), S. 27–54, nachweisbar.
3) Ein historisch-kritische Edition der nassauischen und wittgensteinschen Kirchenordnungen fehlt.