In der „Leechtstonn“, also der Zeit nach der getanen Arbeit, wurden „im Flecken“ gerne Neuigkeiten ausgetauscht und Geschichten erzählt. Diese Tradition greift das Freudenberger 4Fachwerk-Mittendrin-Museum mit seiner Veranstaltungsreihe auf. In der jetzt 11. Ausgabe werden Dieter Siebel und Martin Quandel diesmal solche Begebenheiten aus einer Zeit zum Besten gegeben, als Mensch und so manches Tier unter einem Dach im Alten Flecken lebten, als Säen, Ernten, Heumachen oder Hausschlachtungen noch den Jahresablauf bestimmten.
Kurz vor Beginn der Sommerpause hat das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen den Entwurf eines Gesetzespakets zur Änderung der Landesbauordnung „und weiterer Vorschriften im Land Nordrhein-Westfalen“ vorgelegt. Mit „weiteren Vorschriften“ ist insbesondere das Denkmalschutzgesetz NRW gemeint. Der Westfälische Heimatbund e. V. (WHB) kritisiert zusammen mit dem Denkmalschutz-Bündnis NRW dieses Vorgehen.
„So gravierende Eingriffe in den Denkmalschutz ohne öffentliche Debatte zu planen und mitten in der Ferienzeit auf die Agenda zu setzen, ist inakzeptabel“, erklärt WHB-Geschäftsführerin Dr. Silke Eilers. „Denkmäler sind ein zentraler Teil unserer kulturellen Identität. Gerade das Land sollte hier seine Vorbildfunktion wahrnehmen – stattdessen droht eine Schwächung von Fachlichkeit, kommunaler Selbstverwaltung und Gleichheitsgrundsatz, wenn sich die öffentliche Hand Sonderrechte einräumt.“ Weiterlesen →
„Immer wieder fragen Gruppen nach einer Sonderführung im 4Fachwerk-Museum. Manche wollen die Ausstellungen im Zuge einer Stadtführung sehen, andere interessieren sich ganz konkret für die Uhren-Ausstellung im Dachgeschoss. Wieder andere finden Aspekte der Stadtgeschichte spannend oder möchten einfach die Raumsituation in einem Gebäude und der so engen Nachbarschaft im Alten Flecken erleben. Nach Absprache sind solche Sondertermine möglich.
Zuletzt besuchte jetzt eine Gruppe ehemaliger Landräte aus dem Regierungsbezirk Arnsberg das Museum. Die Runde der früheren Chefs der Kreisverwaltungen trifft sich regelmäßig zum überparteilichen Austausch. Sie pflegen damit ihr persönliches Miteinander auch nach Ende ihrer Dienstzeiten. Diesmal gab`s den Wunsch zu einem Besuch der Freudenberger Altstadt. An der Reihe, das Treffen vorzubereiten, war Paul Breuer, der frühere Landrat von Siegen-Wittgenstein.
Mit besonderem Interesse verfolgte die Gruppe die frühere Stellung Freudenbergs als Ort der Uhren-Manufakturen, die beginnend mit Johann-Peter Stahlschmidt (1751-1833) ihre Blütezeit erlebte. 4Fachwerk-Vorsitzender Klaus Siebel-Späth erklärte im neu gestalteten Museums-Dachgeschoss die Entwicklung der Siegerländer Standuhren-Tradition und zeigte die hier gesammelten Objekte. Hintergrundinformationen zur Stadtgeschichte und zur Bau-Historie der Evangelischen Kirche hatte zuvor bei einem kurzen Stadtrundgang Bernd Brandemann gegeben.“
Quelle: 4Fachwerk Museum, Aktuelles, 19.8.2025
„Aus den früheren „Backes-Tagen“ entwickelte sich 2023 erstmals die „Freudenberger Backes-Tour“. Die Freude an der „Brot-Lust in unserer Fachwerkstadt“ konnte um eine weitere Aktion angereichert werden: Die Strecke von Backes zu Backes kann nicht nur erwandert, sondern mit zwei Bike-Touren zusätzlich per Rad ,erobert‘ werden.
Diese „Backes-Tour” erlebt 2025 eine Neuauflage. Wieder haben nach dem Motto „Brot und Bike“ Heinz Fischbach und Martin Breloer zwei abwechslungsreiche Fahrradtouren ausgearbeitet: „Die schmackhafteste Radtour in Freudenberg von Backes zu Backes.“ So lassen sich Landschaft genießen und an den unterschiedlichen Veranstaltungsorten die besondere Backes-Atmosphäre erleben. Dass das auch gut „zu Fuß” möglich ist, unterstreicht der SGV Freudenberger Land, der eine besondere „Backes-Tour-Wanderung”anbietet. ACHT BACKESER WERDEN ANGEHEIZT
Die Heimatvereine in Freudenberg und besonders die Backaktiven, die in acht Orten für ihren Backes ehrenamtlich verantwortlich sind, freuen sich über viele Gäste zur Backes-Tour am 7. September 2025 …. Herzlich willkommen! Familien, Besucherinnen und Besucher, Groß und Klein werden bei den Backesern in Alchen, Dirlenbach, Heisberg, Hohenhain, Mausbach, Niederndorf, Oberheuslingen und Oberholzklau gerne erwartet. Hier sorgt das Umsetzen von altem Wissen, die Lust am Experimentieren und der Spaß am gemeinschaftlichen Erfolg für ein freundschaftliches Miteinander. Weiterlesen →
„Entdecke Geschichte interaktiv in Dreis-Tiefenbach
Tauche ein in die Geschichte entlang der Sieg bei Dreis-Tiefenbach – digital, lebendig und unmittelbar vor Ort.
16 historische Infopunkte entlang der Sieg zu entdecken: vom alten Wasserwerk über die Waggonfabrik bis zur Alten Burg.
Digitale Historie via QR-Codes: Scanne einfach vor Ort mit deinem Smartphone und erfahre spannende Hintergründe, historische Fotos und überraschende Anekdoten.
Natur trifft Technik: Die idyllische Auenlandschaft mit der regionalen Geschichte verschmilzt – perfekt für Schulklassen, Spaziergänger, Radfahrer und Familienausflüge.
1931 Straßenbau Leimstruth Weidenhausen (B 480) Quelle: Berge Bau
„Das Bauunternehmen Berge Bau feiert in diesem Jahr sein 150-jähriges Bestehen. Gegründet wurde es 1875 in Erndtebrück. Heute ist Berge Bau an zwei Standorten aktiv, mit rund 200 Beschäftigten – in Erndtebrück und in Zeitz in Sachsen-Anhalt. Das Familienunternehmen wird inzwischen in fünfter Generation geführt.“ Zum Jubiläum wurde eine eigene Internetseite erstellt. Weiterlesen →
Im August 2025 fand im Landesarchiv ein Kolloquium zu Ehren von Dr. Frank M. Bischoff statt, der nach fast 12 Jahren als Präsident in den Ruhestand geht. Grund genug, ihn im Kreis von Kolleginnen und Kollegen sowie Weggefährten aus verschiedenen Disziplinen zu feiern.
An zwei Tagen gab es Vorträge zu Netzwerken zwischen Archiv- und Geschichtswissenschaft. Vertreterinnen und Vertreter kommunaler, regionaler, nationaler und internationaler Kooperationspartner beteiligten sich mit Beiträgen. Beleuchtet wurde auch das Wirken von Dr. Bischoff an der Archivschule. In einer abschließenden Podiumsdiskussion wurde die Zusammenarbeit von Geschichtswissenschaften und Archivwesen besprochen.
Dr. Frank M. Bischoff war vor seiner Tätigkeit als Präsident unter anderem Leiter der Abteilung Rheinland und der Archivschule Marburg. Er ist Vorsitzender der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Hauses der Geschichte NRW und gehörte zahlreichen weiteren Vereinigungen an.
Quelle: Landesarchv NRW, Instagram v. 25.8.2025
Wer hätte das gedacht? Mehrere Monate nach Teillegalisierung von Cannabis, der kontrollierten Freigabe der Droge für den Eigenbedarf volljähriger Personen und der Möglichkeit zur Kultivierung von bis zu drei Cannabispflanzen im privaten Raum verdeutlicht eine seltene Druckschrift im Bestand des Stadtarchivs Siegen, dass schon vor zweieinhalb Jahrhunderten in der heimischen Region der Anbau von Tabakpflanzen beworben wurde. Die 1780 in Herborn gedruckte Broschüre „Anweisung wie der Tabak zur eigenen Bedürfnis des Nassauischen Landmannes zu pflanzen und zum Rauchen zu bereiten ist“ ist Bestandteil der Historischen Bibliothek des Stadtarchivs, in der sie unter der Signatur-Nummer 1283 geführt und ab dem 2. September 2024 mit anderen Exponaten in einer Glasvitrine des Lesesaals präsentiert wird. Weiterlesen →
Kerstin Wolff: „Es ist eines der ganz großen Pluspunkte für dieses Netzwerks, dass wir uns dezidiert nicht nur an Historiker*innen an Universitäten wenden, sondern uns breit aufstellen. Ganz wichtig sind Lehrerinnen und Lehrer, aber auch die Verknüpfung zu Archiven.“
Staffel 3, Episode 5 des H-Soz-Kult Podcasts „Vergangenheitsformen“, 22. August 2025
Welche Konjunkturen einer „engagierten Wissenschaft“ sehen wir derzeit? Über ein neues Netzwerk „Historiker:innen für eine demokratische Gesellschaft“, kurz hist4dem, spricht Claudia Prinz in dieser Folge mit drei der Sprecher:innen.
hist4dem ist ein unabhängiges Netzwerk von Historiker:innen und historisch arbeitenden Personen in Universitäten, Schulen, Einrichtungen der kulturellen und historisch-politischen Bildung, Museen, Archiven und Gedenkstätten sowie von freien Historiker:innen, Autor:innen und Kulturschaffenden. Das Netzwerk gründete sich im März 2025 anlässlich der Zunahme rechtsextremer und demokratiefeindlicher Bewegungen in Deutschland und weltweit. Sein Ziel ist die Förderung, Bewahrung und Verteidigung demokratischer Strukturen und Prinzipien durch Aktivitäten in den Bereichen Bildung, Forschung und Öffentlichkeitsarbeit.
Zu den Personen
Jürgen Martschukat ist Professor für Nordamerikanische Geschichte an der Universität Erfurt und bei H-Soz-Kult langjähriger Fachredakteur.
Astrid Windus ist Lateinamerika-Historikerin an der Universität zu Köln.
Kerstin Wolff lehrt und forscht zu Geschlechtergeschichte in Kassel, wo sie am Archiv der deutschen Frauenbewegung arbeitet.